Barfuß unterwegs im Allgäu – Ideen für schöne Touren

Schöne Barfußtouren für Juni + Juli

Häufig kommt es vor, dass wir auf Barfußtour sind, ohne dabei an einen Bericht für den Blog zu denken. So genießen wir einfach die Landschaft, die phantastischen Untergründe, machen nur sporadisch Fotos oder vergessen sie sogar ganz 😉 . Manche der Touren, über die wir schon berichtet haben, machen wir häufiger. Spontan, vor dem Abend oder als willkommene Lückenfüllung zwischen Regenschauern, wie z.B. die Wanderung zur Alpe Beichelstein oder die 2-stündige Radtour um den Forggensee

Nicht jede Tour, die wir unternehmen, eignet sich gleich für einen ganzen Bericht und doch wäre es schade, sie nicht zu erwähnen. Oftmals sind es schöne Plätze, an denen wir verweilen und die wir dann mit Euch zeitnah über Facebook teilen.

Kleinwalsertal mit Tour durch die Breitachklamm

Auf den Bergen im Kleinwalsertal liegt noch Schnee. Wir wollen zur berühmten Breitachklamm und hoffen, das heute, bei dem nicht so sommerlichen Wetter und an einem Wochentag, wenig los ist.

Kleinwalsertal

Leider haben wir angehenden Senioren vergessen, das Pfingstferien sind und so tummeln sich doch ziemlich viele Besucher die Stege in der Klamm entlang. Stellenweise barfußtauglich, aber meist mit Kiesel und Split bestreut, sind die Wege nichts für reine Barfußeinsteiger.

Wolfgang und Eva in der Breitachklamm
Breitachklamm - Der Blick nach unten auf einen Laufsteg
Eva auf dem Laufsteg in der Breitachklamm
Der Weg in der Breitachklamm

Ein tolles Erlebnis, durch die Schlucht immer weiter nach oben zu steigen. Hier und da müssen wir gewaltig den Kopf einziehen und einige Besucher sind wohl froh über ihre mitgebrachten Regenjacken, denn es tropft reichlich von oben, meist zielgenau in den Nacken 😉

Da wir keine Lust haben, wieder durch die Klamm zurück zu laufen, entscheiden wir uns für den ausgewiesenen Rundwanderweg. Er führt uns durch einen Wald zur Alpe Dornach. Hier bekommen wir leider nur noch eine lauwarme Schoki und eine einzige Suppe. Mit soviel Besucherandrang hatte der Hüttenwirt bei dem schlechten Wetter wohl nicht gerechnet. Über die Sesselalpe geht es über die Asphaltstraße wieder zurück zum Parkplatz.

Tirolerstadl am Breitenberg in Pfronten

Es ist früh im Juni und trotz Sonnenschein sind wir froh über das nur milde Wetter, denn der Aufstieg zum Tirolerstadl ist steil und schweißtreibend. Es ist zugleich die Skipiste für die Winterfreunde. Der zunächst stark geschotterte, breite Weg lässt hier und da einen kleinen Grünstreifen am Rande für uns frei, zart durchsetzt mit Disteln und weggesprengten Steinen, die dem wackeren Barfuß-Wanderer einige schmerzhafte Ah´s und Oh´s entlocken.

Schotterweg am Breitenberg
Wolfgang auf dem Weg zum Tiroler Stadl

Am Ende dieser langen Alm liegt der Tirolerstadl auf 1270 m.

Der Breitenberg in Pfronten
Eva auf dem Weg zum Tiroler Stadl

Endlich verliert sich die Schotterpiste im Nirwana. Der angenehmere Teil der Wanderung beginnt und führt uns über einen Pfad, hin und wieder durch kleine Waldstücke, die Alm hoch. Mit einem leckeren Skiwasser und einer heißen Schoki gesellen wir uns zu einem Studentenpärchen (sie aus München, er aus Hamburg) und genießen plaudernd die tolle Aussicht.

Bei der anschließenden Fahrt durch Pfronten sehen wir einige der fast ausgestorbenen Heuheinzen. War es doch früher die einzige Möglichkeit bei unbeständigem Wetter das Gras zu trocknen, sind sie heute leider, dank der Silotechnik, fast von der Bildfläche verschwunden.

Traditionelle Heinze vor einem Bauernhof in Pfronten

Abendlicher Spaziergang um den Hopfensee

Einen Tag später entschließen wir uns, zum Essen an den Hopfensee zu fahren. Wir wollen in den Olivenbauern. Wir lieben die Salate dort und dass wir beim Essen eine tolle Aussicht auf den See und die Berge genießen können.

Doch vorher, es ist noch früh am Abend, machen wir eine Seeumrundung. Die knapp 7 km führen fast ausschließlich über gesplittete Wege, so dass wir unsere Aqua Sphere und Leguano tragen. Nur gelegentlich können wir uns davon befreien, wenn eine kleine Wiese oder ein asphaltiertes Wegstück dazu einladen.

Wolfgang am Hopfensee
Wolfgang und Eva

Kurz vor dem Olivenbauern tauchen wir unsere Füße glücklich in eines der Kneippbecken und waten eine Weile zur Entspannung hindurch.

Eva im Kneippbecken

42 km Radtour um den Trauchberg

Eine Tour, die ich schon seit 3 Jahren machen will, zu der es aber irgendwie noch nicht kam. Der Ausgangspunkt zu weit weg von zu hause, um erst mit dem Rad dorthin und dann noch die ganze Tour zu machen. Jetzt, mobil mit Auto und Fahrradträger, stellen solche Touren kein Problem mehr dar 😉

Wolfgang auf der Trauchbergrunde mit seinem Mountainbike
Der Halblech, ein Wildbach

Noch sind wir fröhlicher Dinge, als sich die Asphaltstraße einige Kilometer durch das schöne Halblechtal nur leicht bergan zieht.

Als die Straße in den geschotterten Forstweg übergeht, wird es steiler und steiler, mitunter müssen wir absteigen, weil die Reifen nur noch auf der Stelle durchdrehen.

An einer solchen engkurvigen Stelle (rechts geht es steil die Böschung rauf, links über eine Mauer senkrecht hinunter in den Halblech) lässt uns ein näherkommendes tiefes Brummen die Nackenhaare aufstellen. Um die Kurve schiebt sich im Zeitlupentempo Meter für Meter ein Langholztransporter. Uns bleibt keine Zeit zum Überlegen. Während ich ein lautstarkes „ja verreck“ (was im Allgäuer Dialekt soviel wie „ach du Sch….“ heißt) vom Fahrer des Transporters vernehme, rette ich mich samt Fahrrad kletternd in die Böschung empor.

Wo ist Wolfgang? Angst macht sich in mir breit. Um ihn und um mich. Nur knapp über meinem Rucksack schiebt sich der Transporter über mich. Ich sehe die gewaltigen Räder unter mir und denke nur noch „bloß jetzt nicht ins Rutschen kommen!“. Das Führerhaus ist längst um die Kurve verschwunden, während das Hinterteil die Böschung schneidet und mir den Schweiß auf die Stirn treibt.

Als das letzte Rad an mir vorbei ist, rutsche ich zitternd vom Hang und schaue mich nach Wolfgang um. Ich bin froh, ihn wohlbehalten zu sehen. Er hatte sich auf die kleine Mauer gerettet in der Hoffnung, dass der Fahrzeugführer ihn noch rechtzeitig bemerkt. Beide sind wir gleichzeitig erleichtert wie sprachlos über diesen Zwischenfall.

Wir setzen unsere Fahrt fort und nach einigen Kilometern kann ich mich auch wieder an der Tour erfreuen.

Perfekte Wegweiser für Rad- und Wanderwege am Trauchberg
Romantische Trauchberg-Radrunde

Abendrunde am Heiterwanger See

An einem heißen Sommertag, treffen wir uns auf ein kühles Helles mit Barfußfreund Christoph aus Luxemburg. Gemeinsamer Treffpunkt: der Heiterwanger See und das Restaurant-Hotel Fischer am See, unter neuer Führung von Marina Bunte.

So ganz ohne Aktivitäten sieht man mich sogar mal wieder im Kleid 😉

Eva im Kleid am Heiterwanger See

Das Hotel Fischer am See mit dem dahinter thronenden Thaneller, den Wolfgang und Christoph am nächsten Tag bezwangen.

Der Thaneller am Heiterwanger See
Der Heiterwanger See in der Zugspitz-Arena

Wanderung zum Weissensee und Alatsee

Nach den vielen Bergtouren der vergangenen Wochen wollten wir mal wieder eine schöne, entspannte Seenrunde drehen. Es war unerträglich heiß, das Thermometer kletterte auf über 30 Grad. Da Wolfgang den Weissensee noch nicht zu Fuß erlebt hatte, schlug ich diese Wanderung vor. Der Weissensee hat zwei völlig unterschiedliche Längsufer: Das eine, flach, in der prallen Sonne und ausschließlich mit grobem Split ausgestattet, kam für uns aufgrund der Hitze nicht in Frage. Auch wenn es dort eine schöne Orchideenwiese gibt. So wählten wir den abenteuerlichen Weg über das felsige Ufer des „Unteren Weissenseebergs“. Bekannt sicherlich bei einigen von Euch durch das „Törle“, einem Felsenbogen. Ihn muss man gebückt durchschreiten, wenn man nicht drumherum schwimmen möchte 😉 .

Dieser sich windende und schlängelnde Pfad ist mal erdig mit Wurzeln übersät, mal kiesig, mal mit Bruchasphalt, mal stufig und dann wieder eben – richtig schön zu laufen. An einigen felsigen Stellen ist eine Drahtseilsicherung angebracht, die aber eigentlich nur im Winter notwendig ist, wenn blankes Eis den Weg in eine Rutschbahn verwandelt. Der gesamte Rundweg ist ausgesprochen familienfreundlich, aber nicht barrierefrei!

Der Weissensee

Wie im Licht einer Märchenwelt tummeln sich in Ufernähe zahllose Fische in allen Größen und jede Menge Karpfen, die so nah heran kommen, das man ihre Barteln sehen kann. Überall stehen in kleinen und großen Gruppen die Seerosen. Wir staunen nur noch.

Karpfen im Weissensee
Seerosen im Weissensee

Beeindruckend ist vor allem auch der Hugo-Ludwig-Steg, besonders wenn man sich vergegenwärtigt, wie und unter welchen Umständen er im Winter 1952/53 erbaut wurde. Die kleine Schautafel gibt darüber Auskunft.

Erklärung des Hugo-Ludwig-Stegs am Weissensee
Eva am Weissensee
Wolfgang am Weissensee

Diese Farben… einfach nur phantastisch.

Der Weissensee mit dem Tegelberg im Hintergrund

Da wir, anstatt den Weg wieder zurück zu gehen, lieber einen Rundweg laufen möchten, begeben wir uns an der kleinen Abzweigung im Wald auf den Pfad bergan, Richtung Alatsee. Stetig geht es bergauf, äußerst barfußfreundlich über belaubten Waldboden. Wir haben das Gefühl, allein zu sein mit der Natur. Unter uns der See, die Vögel zwitschern und keine weitere Menschenseele lässt sich blicken. Das ändert sich jäh, als wir, oben angekommen, vom Waldboden auf den Schotterweg abbiegen und der Parkplatz vom Alatsee vor uns auftaucht. Jede Menge Besucher spazieren oder radeln Richtung See, meist auf der Suche nach einem schönen Plätzchen zum Relaxen und Baden.

Uns zieht es aber in den Schatten und so laben wir uns auf der Terrasse des Hotels Alatsee an einem Eiskaffee. Mhh, lecker. Wir sitzen gleich vorne und haben einen uneingeschränkten Blick auf den Alatsee, um den sich viele Mythen und Sagen ranken und der auch der Hauptschauplatz in Kluftingers Krimi Seegrund spielt.

Der mystische Alatsee
Libelle am Alatsee
Seerosen am Alatsee

Radtour um den Forggensee

Was für ein durchwachsener Tag. Erst ist der Morgen verregnet, dann kommt die Sonne durch und es verspricht wieder heiß zu werden. Lange überlegen wir, ob wir es wagen können, uns vor der nächsten Regenfront auf die Bikes zu schwingen. So eine Forggenseeumfahrung bringt immerhin gute 34 Km auf den Zähler und ist bei gemütlicher Fahrt, mit einigen Stopps an schönen Aussichtspunkten, nicht unter 2 Stunden zu schaffen.

Ach was soll´s, denken wir, nass werden hat bei den Temperaturen ja auch was und so radeln wir los.

Auf der Ostseite des Sees, kurz hinter dem Hergatzrieder Weiher, führt uns der Schotterweg am See entlang. Hier legen wir unsere Räder ins Gras, springen aus unseren Klamotten direkt hinein in das erfrischende Nass.

Heute haben wir eigentlich nicht vor, Fotos zu schießen. Wir haben ja schon hier über die Tour berichtet. Doch bei der Einkehr „beim Ziller“ in Waltenhofen kommen wir nicht umhin, unsere leckere Eisschokolade inmitten dieser Ton-in-Ton-Dekoration zu fotografieren.

Eine köstliche Eisschokolade

Nach einem kurzen Schauer, den wir unter dem Sonnenschirm aussitzen, fahren wir weiter am Festspielhaus entlang. Endlich, weil der Radweg gerade verbreitert und saniert wird und mit Erlaubnis von ganz oben, dürfen wir Radler den sonst nur Fußgängern vorbehaltenen Promenadenweg um das Festspielhaus herum fahren. Wir genießen es und entdecken dort ein Lokal, das wir bald einmal besuchen wollen.

Wir fahren weiter am Seeufer entlang, lassen das Café Maria rechts liegen und radeln durch das wie meist verstopfte Osterreinen weiter nach Dietringen. Hier erlauben wir uns kurz vor Toresschluss noch eine heiße Schoki in Ulli´s Café.

Wir genießen als Abschluss unserer Runde diese herrliche Urlaubsstimmung und bekommen nicht mit, wie sich hinter uns eine dunkle Wand über den blauen Himmel schiebt. Erst als eine leichte Brise aufkommt, packen wir hurtig unsere sieben Sachen und schwingen uns auf die Räder.

Der Forggensee bei Ulis Cafe in Dietringen

An dem Badeplatz in Tiefental, knapp 3 km vor Roßhaupten, bietet sich uns ein phantastisches Wolken- und Farbenschauspiel. Wir schaffen es, kurz vor dem großen Gewitter zu Hause zu sein.

Der Forggensee im Juni vor dem Unwetter

Wanderung auf den Auerberg

Der Auerberg ruft. Der Tag ist wieder durchwachsen, Regen wechselt sich ab mit Sonne und Wolken. Es reicht leider nicht für die ganze Tour inkl. Feuersteinschlucht und so wandern wir die knappe Dreiviertelstunde zum Panoramarestaurant hinauf auf den Auerberg. Nach einer heißen Schoki, man könnte schon sagen, unserem „Barfußbloggerstammgetränk“, laufen wir zurück zum Auto, auf dessen Dach gerade die ersten Regentropfen aufschlagen.

Blick vom Auerberg zum Forggensee

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