Fünf Jahre barfuß – Das Buch von Wolfgang Hilden

“Ja Jesses Maria, barfuaß! Dees braucht beschtimmt sei Zeit? Wia lang mochsch dees denn scho?” fragt mich die gleichzeitig erschrocken und freundlich dreinblickende Dame, als ich im tiefen Schnee des Allgäus barfuß auf sie zugestapft komme.

So beginnt das Buch “Fünf Jahre barfuß”. In seinem Erstlingswerk erzählt der Autor über sein erstes halbes Jahrzehnt ohne Schuhe. Von den zögerlichen, nächtlichen Anfängen auf heimatlichen Feldwegen bis hin zu barfüßigen Bergtouren auf deutsche und österreichische Alpengipfel.

Bezugsquellen

Ausgelöst durch einen gesundheitlichen Schicksalsschlag, beginnt ein Umdenken. Ein Nachdenken über das Leben an sich und die Betrachtung der eigenen Persönlichkeit, der noch offenen Wünsche und gesteckten Ziele.

So ein Erlebnis rüttelt an den Grundfesten der bisherigen Lebensplanung und Zukunftsgestaltung. Ich musste siebenundfünfzig Jahre alt werden, bis ich die Prioritäten in meinem Leben umstellte…

Leben außerhalb der Norm

Wolfgang Hilden setzt neue Maßstäbe in seinem Leben und entdeckt für sich das Barfußlaufen. Aus einer Idee wird eine neue Lebensphilosophie. Er erzählt, wie schwierig es anfänglich für ihn war, die eigene Persönlichkeit zu leben und ganz einfach das zu tun, was doch jedem von uns bereits in die Wiege gelegt wurde: Barfuß sein.

Mitunter tauchen Ängste und berechtigte Zweifel auf. Das Buch gibt Antworten auf die häufigsten Fragen von Barfußeinsteigern, z.B.: Wie reagieren Familienmitglieder, Freunde und Bekannte auf das neue Hobby? Kann ich das Barfußlaufen auch in meinen Beruf integrieren? Dazu der Autor:

Ich fürchte das Getuschel der Leute hinter meinem Rücken. Dazu kommt die Sorge, dass ich als Beamter der Europäischen Union, in leitender Stelle zuständig für die Sicherheit der Kernenergie, meiner Reputation und der meines Dienstes schaden könnte.

Um Antworten darauf zu bekommen begrenzt er das Barfußlaufen nicht nur auf Haus und Urlaub, sondern integriert es allmählich und vollkommen in seinen Alltag.

Erfolge und Rückschläge

Der Einstieg in das Barfußlaufen ist eine Zeit der Neuentdeckungen und Gefühlssensationen, aber auch der Zweifel und Übertreibungen. Positive Erlebnisse in Konzert, Gastronomie, Familien- und Freundeskreis gipfeln in der Akzeptanz an einem Ort, an dem man es am wenigsten erwartet: Im Trierer Theater. In einem Ein-Personen-Stück, in dem der Intendant gleichzeitig der Schauspieler ist, geschieht es:

Der Intendant steigt mitten im Stück von der Bühne und meint, dass er meine baren Füße klasse und mich überhaupt sehr sympathisch finde. Darauf nimmt er mich an die Hand und singt das nächste Lied Arm in Arm mit mir auf der Bühne. So kann‘s kommen.

Aber auch Rückschläge in Form von Blutblasen, Frostbeulen und wunder Fußhaut beschäftigen ihn. Woher kommen sie und was kann man dagegen tun? Dazu gibt er Tipps, wie man als Barfußeinsteiger solche Katastrophen von vornherein verhindern kann.

Erkenntnisse und Wissen

Die Entwicklung einer ausgeprägten Fußmuskulatur ist Voraussetzung dafür, dass kalte Füße der Vergangenheit angehören. Sie kann sogar dauerhafte Schädigungen der Füße regenerieren.

Auf der körperlichen Seite freue ich mich über die stark verbesserte Belastbarkeit, Ausdauer und Regenerationsfähigkeit meiner Füße, einschließlich dem damit verbundenen Muskel- und Bindegewebssystem in der Wade.

Der Autor vermittelt sein Wissen anschaulich anhand von Grafiken und weist auf die wichtige Erkenntnis hin, dass jeder individuelle Grenzen beim Barfußsein hat und diese auch wahrnehmen soll, um langfristig Freude am Barfußlaufen zu haben. Auch das aktuelle Thema Minimalschuhe/Barfußschuhe hat seinen Platz. Sind sie es doch, die oftmals den Weg zum reinen Barfußgehen bereiten.

Tipps für Interessierte zum Thema Barfußlaufen

Weitere Inhalte sind u.a.: Öffentlichkeitsarbeit, Bemerkungen zu Barfußpfaden und Barfußparks, Barfuß im Winter, auf dem Fahrrad, beim Autofahren.

Interessierte finden in dem Buch “Fünf Jahre barfuß” jede Menge Informationen, wertvolle Tipps für Barfuß-Einsteiger, empfehlenswerte Links, Bücher u.v.m.

Ein Buch übers Barfußlaufen, das dem Leser Mut macht. So schreibt Wolfgang Hilden zum Abschluss des Hauptteils:

Fünfeinhalb Jahre lebe ich nun barfuß und habe so unermesslich viel erlebt, erfahren und erlaufen. Meine mentale Einstellung zum Barfußlaufen hat sich ständig verändert. Ich habe durch das Barfußlaufen neue Freunde und eine erfüllte und glückliche neue Partnerschaft gewonnen. Meine Fußsohlen leisten inzwischen Erstaunliches. Insgesamt bin ich zufriedener und ausgeglichener, als noch vor wenigen Jahren


Bezugsquellen

Das Buch “Fünf Jahre barfuß” von Wolfgang Hilden, erschienen 2018 im BoD-Verlag, 252 Seiten mit zahlreichen Fotos.

Es ist beim Verlag als Taschenbuch (14,99 €) und E-Book (11,99 €) erhältlich.

Es kann außerdem über Buch7 und auch den örtlichen Buchhandel bezogen werden.

Fünf Jahre barfuß. Das Buch von Wolfgang Hilden

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18 Gedanken zu „Fünf Jahre barfuß – Das Buch von Wolfgang Hilden“

  1. @ Michael

    “wenn´s einem gut tut, und auch ´mal etwas an den Füssen zu tragen, wenn´s einem nicht gut tut…”

    Das habe ich jetzt erstmal gedanklich verarbeiten müssen. 😉
    Weil – das impliziert für mich irgendwie dass (ich übernehme jetzt mal diese herrliche Wortschöpfung von LeTom – hoffentlich lizenzfrei!) Fuß-SUVs eigentlich doch
    nicht nicht gut tun. (negativ x negativ = positiv!)

    Ich hätte es daher so formuliert: “wenn der Leidensdruck barfuß deutlich höher wäre als der mit Schuhen”

    Antworten
    • @Manfred entweder hast Du Michaels Satz gedanklich doch nicht verarbeiten können – oder ihn (den Satz) nicht vollständig gelesen?! Auf jeden Fall hast Du ihn nicht vollständig zitiert! Er sagt sinngemäß, dass ihm die Einstellung gefällt:
      1. dann barfuß zu laufen, wenn es einem gut tut
      2. etwas an den Füssen zu tragen, wenn es (das Barfußlaufen!) einem nicht gut tut

      Antworten
  2. Kann man wirklich auch im Winter Barfuss laufen?Kann ich mir gar nicht vorstellen.Ich laufe zuhause und im Garten mit Strümpfen aber nur wenn es warm ist.

    Antworten
    • Hallo Moni,
      im Grunde genommen kannst Du das ganze Jahr über Barfußgehen, wenn Du es behutsam angehen lässt, Dich und Deine Fußsohlen gut vorbereitest und wichtige Punkte beachtest. Dazu findest Du in der Kategorie Winter zahlreiche hilfreiche Artikel.
      Liebe Grüße
      Eva

      Antworten
  3. Hallo Wolfgang, der letzte Eintrag hier ist ja schon lange her. Ich bin seit meinem frühen Kindesalter wenn möglich nur Barfuss. Irgendwie seltsam, denn alle anderen kaufen Massen von Schuhen… Barfuss den Gehweg räumen schaffe ich jetzt gerade noch, aber vor 30 Jahren ging das sehr entspannt. Vielleicht muss ich mehr trainieren?
    Vielen Dank für all deine Beiträge und Erklärungen. Menschen wie dich sind sehr wichtig in dieser Situation! Alles liebe, Roland
    Roland Kopper
    Haldenweg 7
    86465 Welden
    http://www.tuffsound.de

    Antworten
    • Hallo Roland,

      danke für Deine motivierenden Worte. Was barfuß auf Schnee angeht, spielt das Alter über den Gefäßzustand sicher eine Rolle. Ich lebe ja erst seit 8 Jahren barfuß und kann da wenig dazu sagen. Ich habe aber auch nur geringen Ehrgeiz, das zu trainieren. Schnee ist immer kritisch, was Erfrierungen angeht und erfordert ständige Aufmerksamkeit, was die Durchblutung der Füße angeht. Außer für kürzere Wegstrecken oder zum Schneeräumen ziehe ich mir deshalb meine Mares an und alles ist im grünen Bereich.

      Liebe Grüße,
      Wolfgang

      Antworten
  4. Lieber Wolfgang,

    dein Buch “fünf Jahre Barfuss” ist grossartig – herzlichen dank lässt du uns an deinem “Barfussleben” teilhaben! Die Seiten beinhalten wichtige Infos, schöne und witzige Anekdoten, gute Tips, Empfehlungen für Reisegebiete, Vor- und Nachteile (resp. Herausforderungen) des barfussgehens und und und..
    Es ist ein sehr persönliches Werk und es ist dir gelungen, dass sich das Buch wie ein guter Roman lesen lässt – an Spannung fehlt es nie! Dein Buch empfehle ich sehr gerne weiter.
    Herzliche Grüsse aus der Schweiz,
    Matt

    Antworten
  5. Hey Barfussfreunde,

    bin heute aus Dummheit und jugendlichem Überschwang die Rouvasschlucht auf Kreta ein paar Meter in ultrahippen Birkenstocks und dann barfuss durchstiegen. Ist eine leichte, nicht-alpine 10km Tourfür die eigentliche Turnschuhe reichen. Von kurzen Passagen weichen Waldbodens über schroffe Schotter und Felspassagen, dazwischen etwas Geröll und auch verwitterte Holzbrücken mit Nägeln. Hat mit Obacht und etwas mehr händischem Abstützen auch gut geklappt. Ziegenköttel erscheinen dem Uneingeweihten übrigens mitunter als verfaulte Oliven. Erst als ich in dem Mist stand, hat mich meine Zarte auf den Missstand hingewiesen. Der Abstieg war schon mittelangenehm, aber fand es ziemlich interessant, dass ich nicht wie so ein Bulldozer durch das Flussbett getrampelt bin. Man geht etwas vorsichtiger und langsamer dabei – der Untergrund ist einem nicht mehr einerlei. Ich stampfe meiner Lieben auch nicht so schnell voraus und habe ohne Geld für eine Fussanalayse und Wanderschuhe für viel Euros ein pedales Statussymbol. Die Neonwanderer mit ihren Fuss-SUVs haben auch reichlich doof aus dem Funktionshemd geguckt. Bin wahrlich angefusst und man muss ja auch an die Ersparnis denken. Da ich schöne Budapester schätze, denke ich gerade über eine sozial- und, für mich geschmacksverträgliche Gamaschenlösung, wie sie Dagobert Duck trägt, nach.

    Mal sehen, ob ich morgen auch noch so denke und mein ganz unabhängiger Beitrag auch bei sonst nicht so sportiv-outdooresquem Publikum….Achtung letzte Anspielung…FUSST.

    Grüße,

    P.S. Der richtig harte Hund in der Story war meine Freundin. Sie hat bei der Tour zuckersüsse Tamarissandaletten in der Art römischer Legionärssandalen getragen und keine Miene verzogen.

    Antworten
    • Hallo,
      Neonwanderer in Fuss-SUVs. Herrlich. Obwohl, für mich ist das auch immer so eine Versuchung, meine Surflinge überzuziehen, wenn es ein wenig zu mittelangenehm wird, etwas zu viel Achtsamkeit fordert und der Zahnschmelz unter dem Zähnezusammenbeißen zu sehr leidet. Auch wenn dann etliche Zacken aus der Krone brechen und man(n) sich nicht mehr in millionenfachen “Respekt!”-Rufen suhlen kann. Aus dem Alter unmenschlicher Barfuß-Heldentaten bin ich inzwischen dann doch heraus. Was unsere “Zarten” so alles an den Füßen tragen, ohne eine Miene zu verziehen, ist dann allerdings noch eine ganz andere Geschichte…
      Viele Grüße,
      Wolfgang

      Antworten
  6. Hallo,Wolfgang !
    Kann ich verstehen !
    Ich nutze übrigens gerne die Merrell Vapor Glove, bin seit Jahren damit sehr zufrieden. Falls gewünscht, kann ich gerne einmal darüber einen Erfahrungsbericht/Testbericht schreiben.
    Gruss !
    Michael.

    Antworten
  7. Hallo,Wolfgang !
    Also, Urlaub zuende, Buch durch. Ich habe es genossen, es ist leicht und flüssig durchzulesen. Da ich seit ca. 1 1/2 Jahren barfuss laufe, war nicht alles neu, aber trotzdem sehr interessant, nochmal die Tipps zu Pflege und auch zum Aufbau des Fusses und seiner nervalen Versorgung (selbst für mich als Mediziner !) zu lesen. Schön auch Deine Einstellung, dann barfuss zu laufen, wenn´s einem gut tut, und auch ´mal etwas an den Füssen zu tragen, wenn´s einem nicht gut tut – sei es körperlich, sei es psychisch. Ich halte es auch so. Und wenn ich weiss, dass es Stress mit meiner “besseren Hälfte” geben könnte – sei´s drum, dann kommen eben Flipflops oder Minimalschuhe dran.
    Nur bedauerlich, dass Ihr nicht mehr im Forum mitmacht. Aber vielleicht ergibt es sich ja mal wieder.-

    Dir weiterhin viel Erfolg mit dem Buch

    wünscht
    Michael.

    Antworten
    • Hallo Michael,
      prima, dass Dir das Buch gefallen hat. Dass Du als Mediziner daraus auch fachlich etwas mitnehmen konntest, freut und ehrt mich ganz besonders. 🙂 Auch dass Du unsere flexible Einstellung zum Barfußlaufen teilst.
      Ob wir jemals zum Forum zurückkehren, ist fraglich. Die Regeländerung zu Minimalschuhtests (die neuerdings selbst für Bastelanleitungen gilt) haben wir als äußerst bedenklich empfunden. Ein falsches Signal für Barfußeinsteiger. Diese enge Sicht ist nicht unsere Welt.
      Viele Grüße,
      Wolfgang

      Antworten
  8. Hallo,Wolfgang !
    Habe mir Dein Buch für den Urlaub ” runtergeladen” – wunderbar ! Viele meiner Eindrücke finde ich wieder und bestätigt. Werde mich nochmal melden, wenn ich es ” durch” habe ( und der Urlaub, den ich zu 95% barfuss, u.a. auch auf Am rum vorbei ist ).
    Gruss von Michael !

    Antworten
    • Hallo Michael!
      Hmmm, nach Amrum würde ich auch gerne noch einmal fahren. Ein Barfußparadies. Für Deinen Urlaub wünsche ich Dir viel Spaß und viel Vergnügen bei der Buchlektüre!
      Gruß aus dem Allgäu,
      Wolfgang

      Antworten
  9. Hallo Wolfgang,
    Gestern bin ich auf dein Buch gestossen und habe es mir gleich als Ebook runter geladen. Ein tolles Buch! Kompliment! Für mich als “möchte-gern-NUR-noch-Barfuss” das non plus ultra, und erst noch süffig geschrieben.
    Vor bald einem Jahr habe ich erst mal auf Minimalschuhe gewechselt und lief ab und zu barfuss, den Winter habe ich mit Minimalschuhen verbracht und nun versuche ich, seit es wieder warm ist, ganz barfuss zu sein. Da komme ich im Moment allerdings immer öfters an meine Grenzen. Die Fußohlen sind schnell derart überreizt, dass es juckt und brennt. Frust!
    Dein Buch macht mir wieder Mut und macht mich darauf Aufmerksam, Geduld zu haben. Dieser verflixte, mit Splitt durchsetzte Asphalt hier in meiner Stadt ist nun mal nichts für Weicheier, sprich frischgebackene Barfüsser. Hoffe, dass sich dies mit der Zeit dann bessert.
    Barfüssige Grüsse aus der CH, Caroline

    Antworten
    • Hallo Caroline,
      zunächst mal herzlichen Dank für Dein tolles Feedback. Es gibt mir das Gefühl, dass ich mir in den Wintermonaten das Hinterteil nicht umsonst vorm PC platt gesessen habe. 🙂
      Das Buch verfolgt mehrere Ziele: es soll Barfußeinsteigern den Rücken stärken und auch eine gewisse Neugier darauf erzeugen, was für herrliche Dinge einen Barfüßer im Laufe der Jahre erwarten können. Darüber hinaus soll es in einem weiteren Sinn die Leser ermutigen, auf ihr Wohlbefinden zu achten und das umzusetzen, was ihnen gut tut. Ganz egal was es ist. Ich hoffe, dass mir das einigermaßen gelungen ist.
      Dir weiter viel Erfolg und Spaß beim Barfußlaufen.
      Herzliche Grüße aus dem Allgäu,
      Wolfgang

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