Nagelpilz, Fußpilz und Dornwarzen

Tabuthema und Wissenslücke

Nagelpilz, Fußpilz und Dornwarzen sind igittigitt-Themen, mit denen man sich am liebsten nicht beschäftigt. Viele haben es, aber keiner redet darüber. Entsprechend wenig ist darüber im Allgemeinwissen verankert.

Viele Barfußfreunde glauben sowieso, dass sie mit diesem Problem nichts am Hut haben, weil das ganze Übel ja ausschließlich von Schuhen verursacht wird. Aber ist das wirklich so? Und wenn man sich doch so ein Problem eingefangen hat, was kann man dann machen?

Unser Beitrag soll sich etwas eingehender mit diesem Tabuthema beschäftigen.


Komplexes Thema

Tatsächlich haben wir es hier mit einem komplexen Thema zu tun, dem die Medizin noch überraschend ratlos gegenüber steht. Kein Wunder also, dass nicht nur Betroffene (immerhin bis zu 30% ! der deutschen Bevölkerung) verunsichert sind, sondern alle, die sich um ihre Füße und Gesundheit sorgen.

Im Grunde sind diese Hautveränderungen harmlos, beeinträchtigen aber unser Wohlbefinden und die Lebensqualität zum Teil erheblich. Ob Nagelpilz, Fußpilz oder Dornwarzen – sie alle lenken durch ihre unästhetische Optik von ansonsten schönen und gepflegten Füßen ab und können zudem sehr schmerzhaft sein.

Mikroben

Eines weiß man genau: Nagelpilz, Fußpilz und Dornwarzen werden durch Mikroben verursacht, genauer gesagt durch ihre häufigsten Vertreter: Bakterien, Viren und Pilze. Sie sind die ältesten Bewohner unserer Erde und befinden sich überall um uns herum in der Luft, im Wasser und in der Erde.

Es gibt “gute” und “böse” Mikroben. Die guten sorgen u.a. für reine, schöne Haut, kräftigen Biss (Zahngesundheit), leistungsstarkes Herz-Kreislaufsystem, intakte Darmflora und gesunden Stoffwechsel. Außerdem halten sie die “bösen” Mikroben in Schach, die für viele harmlose und lebensbedrohliche Krankheiten verantwortlich sind, z.B. Allergien, Durchfall, Masern, Karies/Parodontose, Salmonellose, Blasenentzündung, Cholera, Lungenentzündung usw.


Bakterien

Bakterien bestehen aus einer einzigen Zelle. Sie haben einen eigenen Stoffwechsel, ernähren sich selbst und tragen Ihr eigenes Erbgut. Bakterien vermehren sich durch Zellteilung. Nehmen schädliche Bakterien überhand, wird mit Antibiotika nachgeholfen. Sie verhindern die Vermehrung der Bakterien oder töten sie ab. Leider werden dadurch, gerade im Darm, auch die “guten” Bakterien abgetötet, was eine Verschlechterung des Immunsystems zur Folge haben kann. Nach einer Antibiose sollte daher die Darmflora mit Probiotika wieder aufgebaut werden.

Viren

Viren sind winzig klein und lassen sich nur mit einem Elektronenmikroskop erkennen. Im Unterschied zu Bakterien haben Viren keine eigene Zelle, sondern bestehen nur aus einem oder mehreren Molekülen, die gleichzeitig die genetische Information tragen. Sie haben auch keinen eigenen Stoffwechsel, keine eigene Energiegewinnung, können kein eigenes Protein herstellen und sich vor allem auch nicht selbst vermehren. Deshalb nisten sich Viren zum langfristigen Überleben und zur Vermehrung in die Zellen anderer Lebewesen ein. Das Virus bringt über seine genetische Information die Wirtszelle dazu, massenweise neue Viren zu erzeugen, die sich sofort auf weitere Wirtszellen stürzen.

Gegen Viren sind Antibiotika wirkungslos. Wirkungsvoll ist aber unser körpereigenes Abwehrsystem. Hat man eine Krankheit, die durch einen Virus ausgelöst wurde, überstanden, ist man ein Leben lang gegen diesen Erreger immun. Dieses Prinzip nutzen Impfungen. Leider ändern viele Viren ihre genetische Information nach einer überstandenen Epidemie, weshalb z.B. die Grippeimpfung jährlich erneuert werden muss.

Pilze

Pilze bestehen aus einer oder mehreren Zellen und reichen in ihrer Größe von “nicht sichtbar” bis “gigantisch” (der Hallimasch in Oregon/USA erstreckt sich über 9 km²).

Sie vermehren sich durch Teilung oder über Pilzsporen.

Gegen ein Zuviel an Pilzen können spezielle Antimykotika eingesetzt werden, die die Pilze abtöten. Da Pilzsporen lange überlebensfähig sind, reicht ein winziger Spore aus, um die Krankheit zurückzuholen. Häufig ist der so entstandene neue Pilz resistent gegen das vorher eingenommene oder aufgetragene Mittel. Eine Pilzbehandlung sollte daher noch mehrere Wochen nach Abklingen der Symptome weitergeführt werden, um auch die letzten Sporen zu beseitigen.


Symptomatik von Nagelpilz, Fußpilz und Dornwarzen

Nagelpilz (Onychomykose) kann an Fuß- und Fingernägeln auftreten. Man erkennt ihn zunächst an den verfärbten Nägeln. Die Verfärbung kann sich im Verlauf der Erkrankung von weiß, über gelb bis hin zu braun ziehen. Die Nägel können brüchig werden und sich verdicken. Zwischen Nagelbett und brüchigem Nagel bildet sich bröseliges Material. Mitunter können Schmerzen an Nagelhaut und -bett auftreten.

Fußpilz (Tinea pedis) befällt meist zuerst den kleinen Zeh, den Nachbarzeh und den Zehenzwischenraum. Es beginnt mit unangenehmem Jucken. Dann kommt es zu Rötungen und Rissen, die Haut schuppt sich und das Jucken verstärkt sich. Es können sich Verdickungen oder kleine Pusteln bilden, die ebenfalls jucken und durch häufiges Kratzen aufplatzen. Manchmal sind diese Pusteln mit Sekret gefüllt. Wird Fußpilz nicht behandelt, kann er sich, bei einer speziellen Variante, über die restlichen Zehen, die Fußränder und sogar die ganze Fußsohle ausbreiten (Mokassin-Mykose).

Dornwarzen entstehen vorwiegend an den Fußsohlen (o. Fersen). Sie heißen so, weil sie aufgrund des auf den Fußsohlen lastenden Körpergewichts nach innen gedrückt werden. Es ist damit klar, dass Dornwarzen beim Gehen oder Laufen äußerst schmerzhaft sein können. Durch die versteckte Lage sind sie zudem schwer zu behandeln.


Ursachen und Risikofaktoren

Ursachen

Nagelpilz und Fußpilz werden durch Hautpilze (Dermatophyten) verursacht. Die Infizierung erfolgt über Hautschuppen oder direkten Hautkontakt. Kleine Risse oder Verletzungen ermöglichen den Pilzen das Eindringen in die Haut. Wir sind ständig von diesen Pilzen umgeben. Ob wir uns “anstecken” hängt aber letztlich vom Zustand unseres eigenen Immunsystems ab. Ist unser Abwehrsystem geschwächt (aufgrund einer Erkrankung, Einnahme von Medikamenten oder zuviel Zucker in der Ernährung), funktioniert die Hautbarriere oft nicht mehr richtig und Pilze haben gute Chancen auf eine Ansiedelung.

Während der Nagelpilz sich an Nagelrändern oder -bett einschleicht, sucht sich der Fußpilz die Oberhaut aus. Er benötigt für seine Entwicklung Feuchtigkeit und Wärme und findet in der obersten Hautschicht reichlich Keratin, ein bestimmtes Eiweiß, das ihm als Nahrungsgrundlage dient. Das Risiko für eine Ansteckung steigt mit zunehmendem Alter, außerdem sind Männer stärker betroffen als Frauen.

Dornwarzen bilden sich vor allem an der Fußhaut unter dem Einfluss von Druck und werden durch Viren ausgelöst. Diese dringen durch Risse und kleinste Verletzungen in die Oberhaut ein und befallen dort die frisch gebildeten Hornzellen an der Basalschicht als Wirt (mehr Infos über die Haut findet Ihr hier). Das Ergebnis ist eine vermehrte Hornhautbildung und damit die Bildung der Warze. Gemeinerweise entwickeln sich in den an die Hautoberfläche wandernden Hornzellen zusätzlich die Voraussetzungen für weitere Ansteckungen. Dornwarzen werden durch direkten Hautkontakt oder gemeinsam benutzte Gegenstände übertragen. Dazu gehören selbstverständlich die Untergründe, auf denen wir laufen, z.B. in Saunen und Schwimmbädern. Die Inkubationszeit beträgt mehrere Wochen bis Monate. Man kann also im Nachhinein praktisch nicht mehr feststellen, was genau denn eigentlich das Problem verursacht hat.

Spätestens jetzt sollte klar sein, dass Nagelpilz, Fußpilz und Dornwarzen grundsätzlich jeden von uns treffen können, egal ob Barfüßer oder Schuhträger.

Risikofaktoren

Wie schon zu Anfang bemerkt, sind bei Nagel– und Fußpilz noch viele Fragen nicht abschließend geklärt. Man weiß zum Beispiel noch nicht mit letzter Sicherheit, welche Faktoren tatsächlich eine Infektion begünstigen. Sie sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:

fusspilz-tabelle

Behandlung

Für die Behandlung und Beseitigung von Warzen werden in der medizinischen Literatur mehr als vierzig (!) Verfahren beschrieben. Dazu gehören Ätzverfahren, operative Maßnahmen usw., aber keines davon verspricht sicheren Erfolg. Witzigerweise ist ein Verfahren besonders simpel und wird dennoch als sehr erfolgreich beschrieben: gar nichts tun! Denn Warzen und damit auch Dornwarzen haben eine gute Chance, auch ohne Behandlung nach einiger Zeit von alleine wieder zu verschwinden.

Bei Nagel– oder Fußpilz kann man davon leider nicht ausgehen. Ganz im Gegenteil. Eine Nichtbehandlung könnte eine Ausbreitung auf andere Zehen oder sogar Hände zur Folge haben.

Die Behandlung richtet sich immer nach der Schwere des Pilzbefalls. Immer jedoch ist sie langwierig und zieht sich beim Fußpilz über mehrere Wochen bis zu einem halben Jahr und länger hin.

Auf jeden Fall sollte die Behandlung schon bei den ersten Anzeichen beginnen. Zum Einsatz kommen Cremes oder Sprays, die das Wachstum der Pilze hemmen oder sie ganz abtöten. Auch eine Umstellung auf eine antientzündliche Ernährung (kein Zucker, keine säurebildenden Nahrungsmittel wie Milch, Weizen und Schweinefleisch) kann hilfreich sein. Im Zweifelsfall sollte man einen Hautarzt konsultieren, der die genaue Art des Pilzes bestimmen und die Therapie entsprechend gezielt ausrichten kann.

Beim Nagelpilz ist die Behandlung wesentlich schwieriger und es ist von einer Mindestdauer von 1 Jahr auszugehen. Alleine so lange dauert es, bis der Nagel komplett neu nachgewachsen ist. Eventuell empfiehlt sich eine medizinische Fußpflege. Eine Heilung setzt Ausdauer und Disziplin des Betroffenen voraus, denn die Behandlung muss konsequent und mit äußerster Sorgfalt über einen langen Zeitraum durchgeführt werden.

Auch hier könnte es hilfreich sein, einen Arzt zu Rate zu ziehen, um abzuklären, um welchen Pilz es sich handelt, damit dieser ein wirksames Präparat zur Behandlung empfehlen kann. Schlägt er eine Tablettenbehandlung vor, sollte man mit ihm über die Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und die Toxikologie sprechen, insbesondere dann, wenn man Herzpatient ist.

Darüber hinaus gibt es freiverkäufliche Salben, Lacke und Tinkturen, die man für die Behandlung zu Hause verwenden kann. Dabei ist es wirklich wichtig, die Behandlung dauerhaft konsequent und sorgfältig durchzuführen (je nach Präparat täglich oder wöchentlich) und auch noch einige Wochen nach Abklingen der Symptome, aufrecht zu erhalten.


Vorbeugung

Den Körper gesund erhalten! Das Immunsystem kann mit viel Bewegung an frischer Luft, einer ausgewogenen, zuckerfreien Ernährung und einem zufriedenen (Sozial-)Leben gestärkt werden.

Pilze und Warzen lieben ein feuchtes Klima. Allgemein wird (Schuhträgern) empfohlen, die Füße öfter mal an die frische Luft zu lassen, keine engen Schuhe zu tragen und die selben Schuhe und Socken nicht zwei Tage hintereinander zu tragen.

Weiterhin gelten für Pilze wie auch für Warzen folgende Empfehlungen:

  • Kontakt mit den befallenen Stellen vermeiden.
  • Bei Behandlung Einmalhandschuhe tragen.
  • Füße nach Kontakt mit Wasser gut abtrocknen, evtl. trocken föhnen.
  • Badelatschen tragen (Schwimmbad, Sauna).
  • Handtücher und Gegenstände nicht mit Anderen teilen.
  • Textilien (Handtücher, Socken, Bettwäsche) bei mind. 60° waschen.
  • Befallene Nägel und Warzen beim Schwimmen mit wasserfestem Pflaster abkleben.

Fazit

Wer aufmerksam gelesen hat, weiß nun, dass der Hautpilz nicht wählerisch ist und keineswegs zwischen Schuhträger und Barfüßer unterscheidet – er mag beide 😉

Quellen:

https://www.amboss.com/de/wissen/Grundlagen_der_Mikrobiologie_und_Virologie
https://www.amboss.com/de/wissen/Onychomykose (mit Fotos)
http://dmykg.ementals.de/wp-content/uploads/2015/08/Onychomykose.pdf
http://www.gd-online.de/german/veranstalt/images2013/GD_Stellungnahme_Onychomykose_Fassung_21.03%202013.pdf
https://www.aad.org/public/diseases/contagious-skin-diseases/nail-fungus
https://www.infektionsschutz.de/infektionskrankheiten/erregerarten/
https://www.gesundheitsinformation.de/themengebiet.2029.de.html?filtercat=9&filtertag=Haut+und+Haare
https://www.netdoktor.de/krankheiten/nagelpilz/
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Fusspilz-erkennen-und-behandeln,fusspilz118.html

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17 Gedanken zu „Nagelpilz, Fußpilz und Dornwarzen“

  1. Hallo Eva Maria,

    irgendwie werde ich das Gefühl nicht los Fußpilz gehört zu den Tabu-Themen die keiner so recht ansprechen will. Vielleicht weil die Menschen sich dafür schämen oder es unangenehm finden. Doch es ist sehr wichtig, um entsprechend aufzuklären und zu sensibilisieren.

    Ich selbst hatte mich bis vor ein paar Jahren nicht damit beschäftigt. Gehörte zur Sorte “ist nicht so schlimm”, “geht schon wieder weg”. Dabei hatte ich teilweise schon mit unangenehm juckenden Stellen an den Füßen zu tun. Teilweise sogar eingerissene Haut und Schmerzen aufgrund dessen.

    Nun ist es so, dass ich seit letztem Jahr ehrlich über meinen Alltag als Tennisspieler schreibe und kein Detail auslasse. So habe ich jetzt ganz frisch auch über den Juckreiz und den Fußpilz einen Beitrag verfasst. Dort gebe ich aus meiner Sicht als Sportler Tipps, wie ich meine Probleme in den Griff bekommen habe: https://www.sandplatz-tennis.de/3410/jucken-zwischen-den-zehen-vermeiden/

    Das größte Problem sind einfach die Tennisschuhe und die fehlende Luftzirkulation. Gerade wer viel spielt und auch lange Wettkämpfe absolviert, schwitzt überdurchschnittlich viel. Die Nässe kann dann nicht entweichen und steht in den Schuhen und Socken.

    Seien wir ehrlich: die perfekte Umgebung für Pilze und ähnliche Erreger. Wenn ich also als Sportler nicht entgegen wirke, ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Pilz ausbricht. Nicht behandelt kann das sogar chronisch werden.

    Aber genau das ist der Punkt. Es muss ja nicht sein. Ein paar Minuten pro Woche für Fusspflege und einige vorbeugende Maßnahmen und schon bin ich ziemlich gut geschützt. Nur muss ich es eben wollen.

    Weil das bei den meisten nicht der Fall ist, habe ich proaktiv meinen Artikel geschrieben. Und bin nun über Deinen Beitrag gestolpert, der genau dazu passt und viele Infos bietet.

    Danke dafür und mit kollegialen Bloggergrüßen
    Ronny

    Antworten
  2. Hallo Eva und Wolfgang,

    wie uneinig sich selbst Ärzte zu dem Thema sein können, habe ich gestern beim Hautarzt gesehen. Zuerst untersuchte mich die Assistenzärztin und meinte, sie würde mir vom dauerhaften Barfußgehen abraten, weil ich mir dann Fußpilz einfange. Leider konnte ich gar nicht dagegen argumentieren, weil sie gleich zum nächsten Thema weiterredete…
    Als mich der Hautarzt dann nochmal kurz inspizierte, kam das Gespräch auch aufs Barfußlaufen und ich erzählte ihm von der Einschätzung seiner jungen Kollegin. Der lachte nur und meinte “der Pilz hat bei Ihnen keine Chance”.

    So unterschiedlich können Ansichten sein. Danke an dieser Stelle an Eva, die alle wichtigen Fakten recherchiert und zusammengestellt hat. Wenn man gerade die Risiken (Verletzungen an der Fußhaut, geschwächtes Immunsystem) im Auge behält, fährt man barfuß glaube ich ganz gut – sofern man barfuß fahren kann, aber das ist wieder ein anderes Thema… 😉

    LG Forbi

    Antworten
    • ja, woher sollen es die Ärzte auch wissen. Dafür laufen viel zu wenig Leute barfuss in der Stadt. Wie schon geschrieben, tendiere ich inzwischen eher zu der Ansicht der Assistenzärztin: nach fast 50 pilzfreien Jahren hatte ich nach einigerń Monaten barfuss jahrelang immer wieder auftretende Pilzbeschwerden.
      Vermutlich werden auch bei dir die Zehen aneinander reiben? D.h. ohne den natürlichen Abstand, den die Zehen ohne Schuhtragen als Kind haben? Ein idealer Raum für die Pilzzucht.

      Antworten
      • Wobei ich mit ebenfalls eng stehenden Außenzehen zuerst auch dachte, ich hätte es mit Fußpilz zu tun. Klar, war ja auch ganz logisch… Das hatte mir sogar eine Podologin bestätigt. Bis mir dann ein wirklich guter Hautarzt bescheinigte, dass ich keineswegs unter Fußpilz leide, jedenfalls keinem nenneswerten. Dafür aber unter “Intertrigo”, bzw. einem “Wolf”, wie der Volksmund sagt. So war es dann tatsächlich. Die vorher von der Podologin empfohlenen Pilzmittel brauchte ich von da an nicht mehr, nur noch meinen Urea-Schaum, der die Zehenzwischenräume geschmeidig hält und das Einreißen der Haut verhindert.

        Antworten
  3. Gegen Dornwarzen an den Füßen habe ich einen guten Tipp: Schöllkraut! Das ist ein ” Unkraut”, das gerne am Weges- oder Waldrand wächst. Wenn man ein Blatt abzupft, tritt ein oranger Saft aus, der zwar giftig ist, aber gefahrlos auf die Haut an den Füßen aufgetragen werden kann. Idealerweise betupft man die Warze mehrmals täglich, bis sie weg ist. Bei mir war es aber bisher immer so, dass ich die Warzen ein paar mal betupft und es dann wieder vergessen habe. Nach einiger Zeit waren die Warzen trotzdem plötzlich weg. Ich hab extra ein bisschen Schöllkraut in meine Wildkräuterecke im Garten gepflanzt…
    Gegen Warzen an den Händen hilft übrigens Schüssler Salz Nr. 4.

    Antworten
  4. Leider ein dicker Minuspunkt beim Barfusslaufen (in der Stadt?) – die Pilze.
    Da war ich anfangs zu mutig, und habe mir dadurch (s.u.) erstmalig nach fast 50 Lebensjahren mehrfach Pilzerkrankungen zugezogen. Alle am rechten Fuss – ist der besondes empfindlich, oder hat ein Pilz hier den Pionier gespielt? Auch Schrunden usw. nur am rechten Fuss. Recht heftig dazu.
    Entsprechend ratlos und irgendwie auch traurig war ich eine zeitlang.
    Ein Bekannter, der immer noch mutig ist, hatte jetzt viel Ärger mit Bakterien. Er meinte, dass der Hundekot hier eine ständigen Infektionsquelle darstellt.
    Meine Füsse müssen nur selten Schuhe ertragen – auch beruflich brauche ich diese nur selten.
    4x die Woche Radfahren (mit Klickpedalen), und gelegentlich beim Weg durch den Betrieb, aber nicht im Büro. Aber: auch bei mir sind die Zehen direkt nebeneinander, ohne Spalt. Und so kommt der Pilz da immer wieder rausgewachsen. Inzwischen creme ich die Stellen präventiv mit Anti-Pilzcreme ein.
    Siehe da: dem Fuss geht es viel besser seither, richtig schöne Haut, kaum noch Schrunden. Auch der Nagelpilz ist auf dem Rückzug durch eine Behandlung. Vielleicht hat er immer wieder für eine Neuinfektion gesorgt?
    In der Stadt trage ich inzwischen überwiegend Huaraches (ähnlich diesen, aber im Selbstbau: https://xeroshoes.com/shop/genesis/genesis-men/). Selbst dieser Mikro-Schuh ändert das Gefühl unter der Sohle, aber die Klimatisierung ist weiterhin Spitze – und auch im Winter lange tragbar.
    In der freien Landschaft oder im Wald kommen die oft runter, hier vermute ich weniger humanogene Keime (aber vielleicht Fuchsbandwurm? – ein anderes Thema).
    Warum ich fast 50 Jahre keinen Pilz hatte? Ich gehe nicht in Schwimmbäder und Saunen. Und war ein sehr konsequenter Schuhträger. Wenn der Fuss keinen Kontakt zu Sporen hat, dann kann er sich auch nicht anstecken. Auch wenn er mal “schwach” ist – so meine These.
    Dennoch bin ich weiterhin sehr vom Barfusslaufen überzeugt. Kaum ein Untergrund schreckt mich mehr. Früher hatte ich Probleme, zwei oder mehr Stunden auf Asphaltwegen zu laufen, dass muss man ja auf manchen (Wander)-Wegen. Inzwischen geht das ohne weiteres, sogar noch länger ohne Schmerzen usw. Zecken habe ich zwar mehr als früher, dafür sitzen sie fast immer an der gleichen Stelle, und sind daher leichter findbar. Soviel als kleines Resümee.

    Antworten
    • Danke für Deinen ausführlichen Erfahrungsbericht. Natürlich ist das insgesamt eine sehr individuelle Angelegenheit. Bei mir sind Pilzinfektionen nach jahrelangen Problemen (auch als Barfußläufer) nicht mehr aufgetreten, seitdem ich meine sehr trockene Fußhaut morgens und abends mit meinem Urea-Schaum behandle (siehe Fußpflege). Möglicherweise verringern sich damit die Angriffsflächen für die Pilzsporen. Die Lücken zwischen enganliegenden Zehen waren auch bei mir das Problem. Was den Nagelpilz angeht, ist es wohl so, dass Fußpilz zu Nagelpilzinfektionen führen kann, umgekehrt wohl eher nicht.

      Antworten
  5. Hallo Eva, hallo Wolfgang!
    GRUNDSÄTZLICH stimme ich Euch zu, Pilzen/Viren/Bakterien ist es völlig egal, wen sie befallen. Nur: auf einem Fuß der praktisch niemals in Socken/Schuhen steckt, haben diese Dinger schlechte Karten … eben, genau wie Ihr beschreibt, fürs Wachstum ein feuchtes Biotop Voraussetzung ist.
    Ich selber hab auf einem Großzehennagel durch eine Verletzung des Nagelbettes vor 6 Jahren (da ist mir beim Brennholzmachen ein Trumm auf den “Dicken Onkel” gefallen, der schon blau war von einer langen Bergwanderung … sowohl beim Wandern wie auch Holzhacken trug ich damals noch festes Wanderschuhwerk!!!) so einen hartnäckigen Gast eingefangen, der aber schön langsam durch eine Kombi-Behandlung mit Essigessenz und Canestencreme auf dem Rückzug ist; übrigens war damals die Diagnose der Hautärztin zum völlig zerstörten Nagel “das wird nie wieder, das Nagelbett ist kaputt” … wäre sie nicht mittlerweile in einen anderen Teil Wiens umgezogen würde ich schon mal bei ihr vorbeischauen um sie ihre Fehldiagnose begutachten zu lassen, hihihi…
    So. Seit ich also jetzt 5-6 Jahre barfuß lebe, inkl. aller Ausnahmen >99% der Zeit, habe ich weder Warzen irgendwelcher Art, Nagel- oder Hautpilz oder mir irgendwas mit Bakterien eingefangen. Also aus meiner subjektiven Sicht ist BarfußLEBEN – nicht nur ab und zu wenns schön warm ist mal draußen schuhlos laufen und rufen “juhuuu – ich bin Barfußläufer” – eine ziemlich sichere Sache, die oben zitierten Plagegeister nicht zu bekommen, bzw. deren Schadwirkungen zu erleiden.
    Liebe Grüße
    Wolfgang aus Wien

    Antworten
  6. Hallo Eva und Wolfgang,

    “Pilze und Warzen lieben ein feuchtes Klima. Allgemein wird (Schuhträgern) empfohlen, die Füße öfter mal an die frische Luft zu lassen, keine engen Schuhe zu tragen und die selben Schuhe und Socken nicht zwei Tage hintereinander zu tragen.”

    Damit ist ja eigentlich alles gesagt. Da ich ja beruflich (Sicherheits)Schuhträger bin habe ich natürlich zwangsläufig auch dieses feuchte Klima an den Füßen und zwischen den Zehen. Und genau aus diesem Grund bin ich in meiner Freizeit konsequent barfuß.

    Die Tatsache dass Fußpilz meist als erstes zwischen dem 3. und 4. Zeh auftritt scheint wohl daran zu liegen dass diese durch Schuhwerk und ggf. sogar schon von Socken zuerst zusammengedrückt werden.

    Vielen lieben Dank für die Recherche! Vielleicht sollte man mal eine Umfrage starten ob Fußpilz bei Dauerbarfüßern tatsächlich schon mal aufgetreten ist. Das wird natürlich schwierig weil so gut wie alle beruflich Schuhe tragen müssen sei es aus Sicherheits- oder anderen Gründen.

    Liebe Grüße
    Tobi

    Antworten
  7. Hallo Eva,
    hat sich da vielleicht ein Fehler eingeschlichen? Zu Ursachen von Nagel- und Fusspilz schreibst du:
    “Ob wir uns “anstecken” hängt aber letztlich vom Zustand unseres eigenen Immunsystems ab. Ist es intakt, überwiegen die guten Bakterien. Sie schmettern die schädlichen Bakterien ab. Ist unser Immunsystem schwach (aufgrund einer Erkrankung oder Einnahme von Medikamenten), hat der Hautpilz gute Chancen auf eine Ansiedelung.”
    Du vermischt da Bakterien und Pilze.
    Einen Punkt würde ich noch besonders hervorheben: Pilze lieben feuchtwarmes Klima. Das finden sie in Turnschuhen vor (aber auch in anderen “Plastikschuhen”). Bevor ich Barfussläufer wurde, hatte ich ziemlich ausgeprägte “Schweißfüße”, und musste meine Schuhe regelmässig mit entsprechenden Sprays behandeln. Die Zeiten sind vorbei. Keine Schuhe, keine Schweißfüße. 🙂

    LG Jochen

    Antworten
    • Hallo Jochen,
      zur Immunabwehr gegen Pilze gehören sehr wohl Bakterien, die in diesem Fall in der Hautbarriere aktiv sind. Da man das wohl weiter ausführen müsste, habe ich den Satz vereinfacht.
      Mit dem feuchtwarmen Klima hast Du natürlich Recht, deshalb wird es im Artikel auch schon an mehreren Stellen deutlich erwähnt 😉
      LG, Eva

      Antworten
  8. Hallo Eva und Wolfgang !
    Ein sehr gut recherchierter Beitrag ! Ich habe als Hausarzt ( und früher auch selbst Betroffener) täglich mit dem Thema zu tun und kann eindringlich zustimmen : bei den Pilzerkrsnkungen hilft nur eiserne Konsequenz und Geduld !
    Und letztlich ist es für uns Barfussläufer ja auch eine Visitenkarte, gepflegte, gesunde Füsse zu haben.
    Danke für den Beitrag und Gruss aus dem Norden von
    Michael.

    Antworten
  9. Hallo Eva,
    Ein interessanter Artikel.
    Ein paar Tipps und gute Erfahrungen von mir zur Ergänzung:
    Mein Sohn hatte als kleines Kind sehr eng stehende Zehen und sich mehrmals hintereinander im Schwimmbad mit Fußpilz angesteckt. Die Creme aus der Apotheke war insofern hilfreich, dass der Fußpilz verschwand. Natürlich habe ich anschließend lange genug weiter behandelt.
    Nach der 3. Ansteckung habe ich nach Alternativen gesucht und gefunden.
    2 – 3 mal täglich ein Fussbad mit einem Efeuaufguss. Einfach eine Hand voll Efeublätter mit heißem Wasser übergießen, lauwarm abkühlen und füsse darin 10 Minuten Baden. Mind. eine Woche nach verschwunden des Pilzes fortführen. Wir haben keine zusätzlichen Mittel verwendet. Der Pilz verschwand und kam nicht wieder. Habe diese Erfahrung einige Jahre später bei meinen Füssen wieder gemacht. Freunde haben damit ebenso Fußpilz erfolgreich behandelt.

    Bei Nagelpilz ist Teebaumöl und Lavendelöl sehr gut geeignet. Ein Freund hat damit gute Erfahrung gemacht. Morgens und abends einfach jeweils eines der Öle auf den / die betroffenen Nägel tröpfeln. Einige Zeit nach verschwinden des Pilzes fortführen. Der Pilz verschwand und kam nicht wieder.
    Parallel ist es wichtig in der Zeit alles, was mit den Füßen in Berührung kommt, bei 60 Grad oder mit Hygienespüler zu waschen oder regelmäßig zu desinfizieren.
    Vielleicht helfen diese Tipps dem einen oder anderen.
    Liebe Grüße von Sonja

    Antworten
    • Hallo Sonja,
      lieben Dank für Deine zusätzlichen Ratschläge und Deine Erfahrungen.
      Tatsächlich werden im Netz viele Hausmittel wie Apfelessig, Knoblauch, ätherische Öle und Heilpflanzen usw. gegen Fuß- und Nagelpilz vorgeschlagen. Leider helfen sie bei Weitem nicht Jedem und bei jeder Art von Hautpilz. Man verliert stattdessen viel wertvolle Zeit, wie ich selbst leider erfahren musste, da sich der Pilz in der Zwischenzeit unbeeindruckt weiter ausbreiten kann.
      LG, Eva

      Antworten

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