Barfuß als Kind – Ein beschwerlicher Weg

Auch Mütter lernen durch Nachahmung

Dass ich, Selina, im August 2018 mit dem Barfußgehen anfing, habe ich meinen beiden jüngsten Kindern (damals 2 und 6 Jahre) zu verdanken. Eigentlich wurde auch mir schon als Kind geraten (danach sogar noch viel öfter), wegen meiner Senk- und Spreizfüße mehr barfuß zu gehen. Aber das war mir zu schmutzig und ich hatte Angst vor Verletzungen. Und als Krankenschwester bin ich vielleicht auch manchmal etwas bakteriophob veranlagt 😉 (= die Angst vor Bakterien).

Meine beiden Jüngsten waren und sind da ganz anders. Die wollten nämlich von sich aus immer wieder mal die Schuhe ausziehen und ein Stück weit barfuß laufen. Schuhe hatte ich trotzdem immer für sie dabei. Ihre Fußhaut war ja noch ziemlich zart und empfindlich und deshalb dauerte es stets nur ein paar Minuten, bis sie dann doch wieder ihre Schuhe anziehen wollten.

Kleines Mädchen läuft barfuß in der Stadt

Und dann kam dieser bewusste Sommertag. Meine Füße brannten in den Schuhen und mir war unendlich heiß. Ich wollte mich abkühlen, unbedingt und irgendwie. Es war dieser Moment, in dem mir das Vorbild meiner Kinder einfiel: Schuhe ausziehen, das ist es! Und so lief ich selbst für die letzten 200m auf dem Weg nach Hause barfuß, der Beginn einer neuen Leidenschaft. Seitdem bin ich barfuß unterwegs, weil es mir auf ganzer Linie guttut.

Probleme mit Mitschülern

Leider entstand durch mein Barfußlaufen ein neues Problem.

In den ersten Wochen hatte vor allem meine Tochter Laura, damals 9 Jahre alt, in der Schule wegen ihrer barfüßigen Mama keine schöne Zeit. Da ich ihre 6-jährige Schwester auf dem Schulweg begleitete, sahen mich die anderen Kinder barfuß. Laura, die eh schon oft geärgert wurde, war nun wieder im Visier der Läster- Kinder. Die mittlere Tochter hingegen, nahm die Fragen und Kommentare zu ihrer Barfuß-Mama total locker auf. Sie antwortete stets: “Weil es gesund ist und Spaß macht“. Viele verstanden es trotzdem nicht und die Mutigen fragten mich manchmal selbst, wieso ich keine Schuhe trage.
Ich blieb da immer ehrlich und antwortete spontan. Zum Beispiel auf die Frage “Haben Sie keine kalten Füße?” (z.B. bei 5°C): “Doch, die sind kalt. Aber ich bin ja sehr warm angezogen, da tun die kalten Füße gut.“ Oder “Warum haben Sie keine Schuhe an?“- Ich: “Weil es gesund ist und Spaß macht”.
Andere aber lachten Laura aus, machten sich über sie und ihre Mama lustig.
Sie bekam Sprüche zu hören, wie: “Habt ihr kein Geld für Schuhe?” oder “Das ist voll ekelhaft und ungesund” etc.
Laura machte das zu schaffen. Sie kam eigentlich jeden Tag traurig oder gereizt nach Hause, war unkonzentriert, wollte nicht in die Schule und weinte auch öfter. Sie hatte es noch nie leicht gehabt in der Schule, wurde oft geärgert. Und nun auch das noch!
Ich hielt mich sogar, um mehr aus dem Blick der Kinder zu sein, etwas abseits auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Aber die Sprüche blieben.

Mutige Entscheidung

Deshalb war ich ziemlich überrascht, als mir Laura nach 4 Wochen ihren Entschluss mitteilte: “Ich will jetzt auch barfuß gehen!

Sie wollte einfach auch mal austesten, was daran eigentlich so toll ist. Schließlich machte ihre Mama das ja auch, und zwar anscheinend mit viel Vergnügen. Und wenn etwas Spaß macht, dann muss man das ja auch mal ausprobieren. Natürlich freute mich das, aber mir kamen sofort Zweifel. Das könnte zumindest in der Schule wohl zusätzlich Ärger bedeuten, gab ich Laura zu bedenken.
Laura war das egal: “Die ärgern mich so oder so!“

Laura ist barfuß in der Schule

Mutter als Coach

Ich setzte mich mehrere Tage mit Laura hin. Wir besprachen, was alles passieren könne, worauf sie achten müsse:

  • beim Rennen die Füße gut anheben wegen der Fußnägel,
  • vor sich auf den Boden schauen und auf Glasscherben achten,
  • bei Verletzungen sofort desinfizieren und auswaschen,
  • eventuell zu einem Erwachsenen gehen und sich Hilfe holen.

Ich bereitete sie auch darauf vor, was andere vielleicht sagen oder machen werden. Sie könnten eventuell merkwürdig und beleidigend werden. Sie solle sich das dann nicht zu Herzen nehmen.

Ich erklärte Laura auch, dass es besser für ihre Gelenke sei, im Vor- oder Mittelfußgang zu gehen, weil sie so geschont und die Fußmuskulatur gekräftigt werde. Wir übten beide die neue Gangart und stellten auch ein Notfall-Set zusammen: (Pinzette, Desinfektionsmittel, Pflaster, Fußcreme, feuchte Tücher). Das Ganze verstauten wir in eine Box in ihrem Ranzen.

Vorteile des Barfußgehens

Viele wissen einfach über die Vorteile des Gehens ohne Schuhe nicht Bescheid.

Abgesehen davon, dass sich die Füße nicht abnutzen, da die Haut sich ganz natürlich der Beanspruchung anpasst, spart man definitiv Geld! Und man hat nie das Problem, welche Schuhe man anzieht 😉 .

Aber jetzt mal ohne Scherz: Durch die verschiedenen Untergründe erhalten Deine Füße automatisch eine Massage, sie bekommen ihre natürlichen Funktionen wieder und werden gekräftigt: Fehlstellungen adé! Der Fuß darf einfach so sein wie er ist und wird nicht in irgendwelche merkwürdigen Formen gequetscht. Stichwort: Hallux Valgus! Die Gelenke, wie Knie und Rücken, werden geschont, da die Muskeln den Stoß des Schrittes abfangen.

Laura spaziert barfuß in der Stadt

Was mir besonders wichtig ist: Achtsames Gehen! Als unkonzentrierte Mama, der ständig etwas im Kopf herumgeht, empfinde ich es als sehr entspannend, mich zu fokussieren. Ich bin bei mir und kann viel besser meine Umwelt ein Stück ausblenden. Dies fällt mir sonst sehr schwer. Da ich aber auch weiß, wie ich dem Barfußgehen früher gegenüberstand, verstehe ich nun Vieles besser.

Nicht aber das unverschämte, beleidigende Verhalten von Lehrern und Schülern.

Ärger mit dem Lehrpersonal

Ganz mutig lief Laura ein paar Wochen ohne Schuhe zur Schule und blieb es dort auch.

Ich bat sie, ihrer Lehrerin und dem Rektor von ihrer neuen Idee zu erzählen, damit sie sie nicht vor den Kopf stoßen. Nach ein paar Wochen fragte ich sie, was denn der Rektor daraufhin gesagt habe. Da erfuhr ich, dass sie ihm nicht Bescheid gesagt hatte, weil sie Angst vor seiner Reaktion hatte.

Ihre Lehrerin meinte, ihr sei es egal, aber sie müsse selbst auf sich aufpassen.

Ich bat Laura dann erneut, dem Rektor Bescheid zu sagen, was sie dann auch tat. Dieser erwiderte ihr anscheinend nur, sie solle besser ihre Barfußschuhe anziehen.

Manch Erwachsener in der Schule hat wohl seine anständige Wortwahl oder Erziehung vergessen. Eine Lehrerin forderte meine Tochter laut auf, sie solle “sofort ihre Schuhe wieder anziehen, sie spinne doch“. Zu der Zeit waren es draußen etwa milde 15°C.

Laura barfuß im Fluss

Ich ging in die Schule und suchte das Gespräch mit dieser Lehrerin, die Laura noch nicht mal unterrichtete. Sie tischte mir alle möglichen und unlogischen Argumente auf, wieso barfuß in der Schule nicht gehe. Laura werde krank werden (sie war tatsächlich noch nie krank seitdem sie barfuß geht). Sie werde sich verletzen (das tat sie früher täglich, da sie schusselig ist, aber barfuß ist sie viel umsichtiger). Sie laufe den ganzen Tag im Dreck herum und auf dem Klo würde sie im Urin stehen und diesen im ganzen Schulhaus verteilen.

Ich widerlegte alles. Als ihr die Argumente ausgingen, kam nur das typisch erwachsene “Basta”: “Egal, in der Schule wird nicht barfuß gegangen und wird es auch nie!“

Ich schrieb dem Rektor einen Brief, in dem ich erklärte, dass es Laura wichtig und für ihre Fußgesundheit gut sei, barfuß zu sein und bat um ein Gespräch. Darauf warte ich heute noch.

Es reicht – Zurück in die Schuhe

Nach ein paar Wochen erklärte Laura mir, sie wolle in der Schule nicht mehr barfuß sein. Sie würde das nicht mehr aushalten, weil sie jeden Tag mehrfach beleidigt werde.

Ich zeigte Verständnis und bat sie, sie solle nur das tun, was ihr guttut. Und sie solle nur dann barfuß gehen, wenn sie sich damit wohlfühle. Ich erklärte ihr auch, dass es gut möglich sei, dass die anderen sie nun ärgern werden, weil sie wieder Schuhe anziehe (von wegen Schwäche und so). Aber egal, wie sie sich entscheide, ich stünde hinter ihr.

Kompromiss für die Schule

Erneut mutig geworden, entschloss sie sich, nur noch den Hin- und Rückweg zur Schule barfuß zu gehen und in der Schule dann die Skinners zu tragen.

Der Skinners Barfußschuh
Laura trägt in der Schule die Barfußschuhe Skinners

Damit kommt sie nun viel besser zurecht. Auch wenn sie wegen des Aussehens dieser Sockenschuhe ebenfalls ausgelacht wurde. Das war für sie aber anscheinend weniger schlimm.

Wenn wir außerhalb der Schule unterwegs sind, dann will sie immer barfuß sein und geht ganz glücklich neben mir 😉 .

Positive Körpersignale

Laura ist jetzt 10 Jahre, bekommt bald ihr zweites Paar Minimalschuhe (Leguano, Geschenk von der Oma), da die Skinners durchgelaufen sind. Bislang kann ich nur Positives von meinen Kindern berichten, wenn sie barfuß sind. Sie streiten nicht, sind ausgelassener, wirken freier und stolpern nicht. Man kann manchmal beobachten wie sie selbst den Untergrund ertasten und genießen. Das ist echt ein schöner Anblick!
Auch die Kinderärztin findet es sehr gut, das Laura barfuß geht. Gerade wegen ihrer Knickfüße. Ihre Füße haben kräftigere Muskeln und eine bessere Stabilität bekommen.

Mit stabiler Fußmuskulatur auf dem Balanceseil

Vielleicht hat Laura irgendwann das Glück, auf tolerante Lehrer und Mitschüler zu treffen, die sie dafür mutig und stark finden.

So wie ich das selbst täglich als Barfußgeherin erfahre.

Selina Hocke barfuß in der Stadt

40 Gedanken zu „Barfuß als Kind – Ein beschwerlicher Weg“

  1. Liebe Selina, Liebe Jenny
    Es macht mich traurig zu hören, dass es Schulen gibt, die tatsächlich verbieten, dass Kinder barfuss laufen.
    Ich bin selbst Lehrerin in der Schweiz und unterrichte regelmässig (vor allem im Sommer) barfuss. Meinen SchülerInnen stelle ich es immer frei, ob sie auch barfuss sein wollen. Ich habe jeweils das Gefühl, dass „barfuss“ eine viel entspanntere Lernatmosphäre macht (vielleicht, weil wie zu Hause auf dem Sofa). Auch sind die Kinder achtsamer mit dem Untergrund und verletzen sich meiner Erfahrung nach nicht mehr als sonst auch.
    Draussen besprechen wir auch immer mal wieder die Gefahren (Bienen, Glas, etc.) auf was geachtet werden muss.
    Ich hoffe, dass sich die Situation für eure Kids bessert und sie weiter/ wieder Spass am „Barfuss sein“ haben dürfen. Hut ab für den Mut deiner Tochter Selina und ein Fremdschäm wegen der Lehrpersonen, die dem Hänseln kein Ende setzen.
    Liebe Grüsse vom Bodensee
    Diana

    Antworten
    • Liebe Diana!
      Vielen Dank für deinen schönen Beitrag!
      Ja, so ist es leider. Meine Große hat dem dann nachgegeben und die Schulen haben leider Hausrecht. Da ist es eher erlaubt, quasi im Bikini in die Schule zu gehen, als barfuß…

      Ich schätze es sehr was du in deiner Schule praktizierst und wünsche dir viel Spaß weiterhin.
      Mit der Atmosphäre kann ich gut nachempfinden!
      Schuhe stören doch die meisten Kinder schon und das erste was man tut, um sich wohlzufühlen, ist die Schuhe auszuziehen. Liebe Grüße aus Mannheim :))

      Antworten
  2. Hallo Selina,
    ich finde ihr macht alles richtig.
    Und meinen ganz großen Respekt vor deiner Tochter, das sie sich nicht unterkriegen lässt.

    Mein Sohn jetzt 2,5J läuft von Anfangan eigentlich Barfuß und trägt Barfußschuhe fast ausschließlich im Winter.
    Ich beginne auch langsam mit dem Barfußlaufen und habe aber zur Sicherheit auch für uns immer ein paar Barfußschuhe dabei.
    Nun ist es aktuell so, das mein Sohn in den Kiga kommt.
    Dieser erlaubt kein Barfußlaufen (wegen der Verletzungsgefahr etc. )
    Nun habe ich mich dazu durch gerungen, das er wenigstens Barfußschuhe trägt solange er dort ist.
    Jetzt sagen die mir allerdings, das geht nicht, er braucht festes Schuhwerk, wenn sie in den Wald gehen usw. so nehmen sie ihn nicht mit und wenn es regnet.
    Er darf keine nassen Füße bekommen.
    Meine antwort darauf, das wir bei Sonne als auch im Regen Barfuß laufen und selbstverständlich auch im Wald, das interssiert gar nicht.
    Die Dame meinte, sie ließe sich solche Barfußschuhe wie sie an hat eingehen, aber nicht die Däppchen (Mokkasins mit Kautschuksohle) die er jetzt trägt.
    Ich verstehe es nicht.
    Es ist belegt das Barfußlaufen das gesündeste ist, was man nicht nur sich sondern auch seinen Kindern bieten kann.
    Warum muss man den Kindern so früh schon die Füße kaputt machen, wenn man durch Barfußlaufen – Haltungsschäden vorbeugen kann.

    Alles wird nur noch auf die Gesellschaft ausgerichtet, keine Person wird mehr als Individuum wahrgenommen.
    Mich macht das wirklich traurig.

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    • Hi Jenny!
      Danke!
      Den meisten ist es ja nur wichtig dass sie nicht für Schäden, bzw. Verletzungen aufkommen müssen. Du kannst mal abklären, ob du eine Verzichtserklärung abgeben kannst.
      Meine Große macht es mittlerweile nicht mehr da sie zu sehr gemobbt wurde. Meine Mittlere macht das öfters und die Kleine auch. Bei uns ist Gegenwind von der Vaterseite aus. Bin ja mittlerweile geschieden seit 2020. Da dürfen die kids gar nicht bf sein.

      Was den Wald angeht da nehme ich öfter Flipflops oder Minimalschuhe mit weil der Boden oft pieksig ist und ich daran keinen Spaß habe (und darum geht’s mir ja). Da ich mir keine Hornhaut wachsen lasse.

      Alles Gute für dich und liebe Grüße, Selina

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    • Das freut mich sehr für dich! Außer 2 merkwürdigen Erlebnissen in der ersten Zeit habe ich auch nur Positives erlebt.
      Alles Gute und viel Spaß weiterhin :))

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  3. Liebe Selina,

    früher als Kind war ich im Sommer über immer und überall Barfuß unterwegs und erst,
    wenn die Temperaturen 15° C anzeigten, ging ich auf Flip Flops und später dann auf
    Holzclogs über. Meine Freundin und ich haben uns seit Kindertagen gekannt und
    geliebt, sie machte das immer mit und so hatten wir eine wunderschöne Zeit zusammen.
    Das war allerdings vor 46 Jahren, damals nahm man das mit der Barfüßigkeit nicht
    so genau. Man spürt nachher ja auch keinen Stein und Unebenheit mehr, selbst einzelne
    Glasscherben waren für unsere trainierten Fußsohlen kein Problem, wegen der dicken
    Hornhaut unter unseren Füßen. Fahrrad fahren, laufen und Straßenbahn fahren war
    nicht auffällig, außer uns Beiden gab es noch viele andere Kinder, die barfuß waren.
    Aber heute hat sich das inzwischen geändert. Meine Freundin und ich haben das
    irgendwann mit 25 aufgegeben, weil es nicht mehr zeitgemäß schien und keine(r)
    es mehr machte. Wir trugen und tragen im Sommer jetzt Schläppchen oder Flip=
    flops und im Winter beide Stiefel mit kniehohem Schaft. Ich könnte mir nicht vor=
    stellen bei z.B. einstelligen Temperaturen Barfuß zu sein, das wäre mir ehrlich gesagt
    viel zu kalt. Respekt vor Dir, die Du es machst und durchhältst. Auch Deine Tochter
    ist bewundernswert, daß sie ihren Weg geht und sich nicht reinreden läßt. Auf den
    Fotos sieht das doch Super aus; Ihr habt schöne und gesunde Füße. Dein Mann
    verbietet nur das Barfußlaufen, weil er sich offenbar damit jetzt gegen Dich positi=
    onieren will, nachdem was geschehen ist. Das hat mit dem Barfußlaufen für meinen
    Begriff nichts zu tun. Statt Barfuß zu laufen lackiere ich mir seit Kindesbeinen an
    die Zehen und Fingernägel in jeder erdenklichen Farbe und man hat mich noch nie
    “Ohne” gesehen. Wir (meine Freundin Julia und ich) möchen Dich / Euch bestärken,
    es auch weiterhin zu praktizieren, das mit dem Barfußlaufen. Ich unternehme es heute
    nur noch adhoc zu gewissen Gelegenheiten im Hochsommer, wenn das Thermometer
    wie momentan (17. Juni 2022) über 35°C klettert, sonst nicht mehr. Meine Freundin
    muß ich dazu immer erst mehrfach überreden; sie macht es dann weil ich es auch tue
    weniger aus eigenem Antrieb / eigener Überzeugung. Das war früher ganz anders!

    Herzliche Grüße aus München:

    Michael Jaeger

    Antworten
    • Hallo Michael und Julia!
      Das ist eine schöne Geschichte und danke dafür!
      Es hat sich Vieles verändert.
      Bin nun geschieden und wohne in Mannheim. Meine 3 Mädels sind jetzt 6,10 und 13 Jahre und laufen öfter mal barfuß wenn es nicht zu kalt ist, aber man kann nicht behaupten, sie seien permanent bf.
      Ich bin es weiterhin und happy. Meine Große hat Minimalschuhe für sich entdeckt die sie auch öfter trägt und ihr ist nun endlich egal, was andere denken. Das war eine Achterbahn der Gefühle bei ihr. Viel Mobbing und sogar Hänseleien und Beleidigungen von Erwachsenen wenn sie bf war und alleine.
      Alles Gute für euch und liebe Grüße nach Bayern :))

      Antworten
    • Hallo Michael!

      Ich denke, dann wird es Zeit, dass Ihr beiden wieder mit dem Barfußgehen anfangt oder zumindest Du, der Du es immerhin über das Kindesalter hinaus, bis zum 25. Lebensjahr tatest. Du lackierst Dir schon immer die Nägel? Die Hände sieht man ja, dann wird es aber Zeit, dass Du auch Deine lackierten Zehennägel und Deine Füße zeigst, sonst ist es ja umsonst, naja, vielleicht nicht ganz, Deine Frau wird sicher ihren gefallen daran finden, aber zeige es, das macht doch Spaß und das Barfußgehen allemal! 🙂
      Vielleicht hast Du jetzt hier wieder den nötigen Anstoß bekommen, den es gebraucht hat.

      Liebe Grüße,
      Andi

      Antworten
  4. Ich finde es mittlerweile fast schon seltsam wenn im Zusammenhang mit “barfuß” von “Mut” gesprochen wird. (Manchmal bekomme ich ja sogar genau diesen Kommentar “Ich sei aber MUTIG!”.)

    Wenn man es aber mal konsequent macht (und entsprechende Erfahrungen – alleine durch die Ausstrahlung, die durch das konsequente Verinnerlichen der Tatsache entsteht dass man ja etwas lebt was 1. niemandem schadet, 2. vernünftig ist und 3. es ohnehin niemanden etwas angeht dass ich es mir gut gehen lasse (siehe hierzu Punkt 1!), dann findet man gar nicht mehr das es dazu Mut braucht.

    (Man muss es mit der Selbstsicherheit ja nicht gleich so auf die Spitze treiben wie der Falschfahrer, der im Radio die Meldung hört “… kommt ihnen ein Falschfahrer entgegen”
    und der dann denkt: “Einer ??? Ganz Viele !”) 🙂

    Antworten
    • Hallo Manfred!
      Genau DAS ist auch meine Ansicht!
      Ich denke, dass es da mehrere Lager gibt. Die einen sprechen von Mut (meinen damit aber eher waghalsig und leichtsinnig bezüglich der Verletzungen), die anderen hätten – und haben auch tatsächlich – Angst davor, was andere über sie sagen und denken würden wenn sie barfuß gingen. Denn den meisten ist es leider wichtig was andere denken.
      Und dann einfach Mut, gegen den Strom zu schwimmen.
      Das verstehe ich dann auch. Aber ich bin es gewohnt, schon seit meiner Kindheit eh immer Vieles anders zu machen als der Rest, weswegen dies für mich nichts Außergewöhnliches ist.
      Danke für deinen Beitrag :))

      Antworten
    • Hallo Manfred, hallo Selina!

      Oder wie Fips Assmussen bezüglich des Falschfahrers sagte, dem die entgegen kommenden Autos aufblinkten, die Frau saß daneben und sagte: “Oh Schatz! Schau´ mal, wieviel Leute dich kennen!” 😛
      Also ich kann die Aussage, man sei aber mutig, sehr gut nachvollziehen, denn auch ich hatte leider viel zu lange den Mut nicht, es überall im Alltag auszuleben und wie Selina völlig richtig schrieb, beziehen die Einen das auf die möglichen Verletzungen oder manchen unangenehmen Dreck, in den man hinein treten könnte, die Anderen auf die Reaktionen und Kommentare der Mitmenschen. So war es nämlich bei mir, denn ich befürchtete, dass man mich auslacht bzw. es höhnisch belächelt, mich für verrückt abstempelt u.s.w., doch Dank eines Barfußforums mit damals (2003, 2004, 2005) den richtigen Schreibern/Teilnehmern, bekam ich den Mut, einige Barfußtreffen verstärkten das noch.
      Ich musste feststellen, dass meine Bedenken zum Glück NICHT eintrafen, denn ich dachte, ich müsse mir ein dickes Fell zulegen, aber dem war nicht so, im Gegenteil, die Reaktionen sind zu geschätzt 95 % positiv und auf die wenigen Negativen kann ich pfeifen, denn pfeifen ist anständiger als das Andere darauf. 😀

      @ Selina: daher finde ich es echt schade, dass Deine Tochter genau DAS, was ich befürchtete, wenn ich barfuß gehen würde, erleben musste und vor allem frage ich mich, wieso erwachsene Menschen, die Verstand haben sollten und auch Vernunft, ein kleines Kind herunter machen, das würde ich eigentlich nur von pubertierenden Jugendlichen erwarten oder eben von Gleichaltrigen, die einfach den “Gong nicht gehört” haben.
      Bei Einigen kann es aber vielleicht sogar auch Neid gewesen sein, weil sie sich nicht trauten, was Deine Tochter hingegen tat und tut und sie es vielleicht auch gerne tun würden, aber wie auch immer: sie hat dann echt einen schweren Weg gehabt, ich hatte von Anfang an keine Probleme, zum Glück.

      Herzliche Grüße,
      Andi

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  5. Hallo ich bin heute zur Schule Barfuß gegangen ich gehe die ganze Woche noch Barfuß zur Schule. Ich werde jetzt keine Socken und Schuhe mehr anziehen. Barfuß gehen finde ich viel besser.

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  6. Ich denke, das Beste ist tatsächlich ein Handeln, wie Du es, Selina, vorbildlich gezeigt hast.
    Nämlich die Kinder unterstützen, ihnen aber das eigene Empfinden und vor allem Denken weder ein- noch ausreden, absurde Widersprüche der Erwachsenen aber bewusst machen und an ihre Kompetenz glauben und vor allem ihre Selbstsicherheit unterstützen.
    Vielleicht ihnen noch an Beispielen Prominenter, die ja oft mit ihrem teilweise ungewöhnlichen Lebensstil Trendsetter werden – weil sie zu sich stehen – aufzeigen dass es auch in der Schule mit dem nötigen Selbstbewusstsein (!) durchaus sein kann dass man zum Vorbild anstatt zum Spottobjekt wird.
    Die Mitmenschen( jeglichen Alters) reagieren auf die Unsicherheit, die Ausstrahlung, ob du “Opfer” wirst oder nicht, und nicht auf die – in diesem Falle eben – baren Füße.

    Ein Beispiel – Thema “Rauchen”:
    Meine Tochter hätte sich durch ein Verbot sicher nicht davon abhalten lassen dem Gruppendruck nachzugeben.
    Vielleicht erinnern sich die Älteren hier noch an die “CAMEL”-Werbung: Es wurde ein Cowboy (Sinnbild für “hart”) gezeigt, der “… meilenweit für eine Camel geht”.
    Symbolisiert wurde das in diesem Spot durch ein Loch in der Schuhsohle !
    Ich habe meiner Tochter damals gesagt: “Was ist das für ein Weichei, der nur um an seinen “Schnuller” zu kommen, sogar seine Schuhe durchlaufen muss!”
    Das saß ! Entzaubert ! Sie hatte nie eine Zigarette angerührt, und dieses Argument anscheinend auch in der Gruppe vertreten !

    NB: Ich empfehle zu diesem Thema Heinrich Spoerl,
    aus dem Buch “Man kann ruhig darüber sprechen” die Geschichte “Päng”
    Es lohnt sich !

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  7. Hallo,
    ich nähere mich langsam dem Barfussgehen mit Minimalschuhen an. Was mich letztens beim Anprobieren zu meinen Füchsen verwundert hat, dass die leguano im Vergleich doch ganz schön dick auftragen. So bleibe ich lieber bei meinen Wildlingen. Was mich zu dem eigentlichen Thema bringt: Irgendwie scheinen die Wildlinge ein Nischendasein auf “unabhängigen” Barfußseiten zu führen. Schade eigentlich. Empfohlen von einem Waldkindergarten-Erzieher wurde mein Interesse geweckt. Schaut euch die mal an … und gerade für den Blog würde mich mal ein vergleichender Test interessieren.

    Ich bekomme übrigens keine Geld für Werbung oder bin sonst mit den Füchsen bekannt oder verschwägert, sondern einfach nur begeistert. 😉

    Viele Grüße
    Sascha

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  8. Wir sollten nach den Ursachen der geschilderten Erlebnisse schauen, daraus kann man viel lernen.
    Für Leben, sozusagen …

    1) Nach aktuellem Stand haben 60% der erwachsenen Deutschen Fehlstellungen am Fuss. Diese Zahl liegt nach meiner Beobachtung an der eingeschränkten Diagnose. Wenn die Verwachsungen der Zehen einbezogen würde, läge die Quote bei > 90%, d.h. höchstens 10% der Erwachsenen haben gesunde Füsse. Im Sommer gut zu sehen.

    2) Dies ist erworben. Fast alle Kinder kommen mit gesunden Füssen zur Welt. Der wichtigste Risikofaktor hierfür ist: Schuhe tragen. Es gibt praktisch keine Kinderschuhe im Handel, die für deutsche Füsslein passen (meistens ägyptische Fussform). Für meine Kinder (vier Stück) habe ich schon oft versucht, Schuhe zu kaufen. Ergebnis: die Verkäuferin bedankt sich bei mir für die gute Beratung durch mich, und wir verlassen das Fachgeschäft ohne Schuhe. Anderen geht es auch so, insbesondere einige mir bekannte Ärzte sind da sehr hinterher und auch ernüchtert.
    Im Barfusshandel sieht es nur geringfügig besser aus. Vivobarefoot hat wohl mal was probiert, hat sich leider nicht verkauft.

    3) Diese Fussschäden lassen sich später nicht mehr vollständig rückgängig machen. Meine älteste Tochter hatte noch mit 8 Jahre gesunde Füsse, auf alten Bildern dokumentiert. Sie lief aus eigenem Impuls sehr viel barfuss. Dann kamen die Zwänge, und jetzt, mit 17 Jahren, sind ihre Grosszehen noch mehr verwachsen, als meine.

    4) Nach den aktuell vorliegenden Fakten ist das Tragen von Schuhen bei Kindern daher eine Form der Kindesmisshandlung. Nicht so schlimm, wie beim alten Chinesenadel, aber wenn man sieht, welche Qualen manche Erwachsene dadurch lebenslang haben, müsste im Gegenteil Schuhetragen verboten werden. Oder höchsten Sandalen erlaubt sein (wie bei den Römern).

    Selbstverständlich haben bei uns Schuhe auch Vorteile. Bei Kälte offensichtlich, auch vielleicht auch zur Hygiene. Fünf Jahrzehnte gab es bei mir keine Fusspilz, erst kurz nach dem Beginn des Barfusslaufens war es soweit, trotz viel Luft an den Füssen. Sogar ein – schwer erkennbarer – Nagelpilz am Kleinzehnagel. Ultraleichte Sandalen mögen in schmutzigen Umfeldern (Bahnhof) vielleicht Abhilfe schaffen. Der Kontakt mit dem Fuss und seiner Sohle ist häufiger, als mit Schuhsohlen. Das könnte eine Ansteckung z.B. mit Fuchsbandwurm erleichtern. Definitiv ist dies so bei Zecken, ich hatte in den letzten Jahren häufiger mal welche am Fuss. Trotzdem ist der Hauptgrund für das übermässige Tragen von Schuhe m.E. ein sozialer.

    Schuhe scheinen immer noch den sozialen Stand bzw. Gruppenzugehörigkeit vorrangig anzuzeigen.
    “Auf grossem Fusse lebend” – das Sprichwort bezieht sich auf die Schuhlänge, die früher genau vorgeschrieben war, Adlige waren wesentlich längere Schnabelschuhe erlaubt, als dem einfachen Volk.
    Meine Mutter lief Frühjahr, Sommer und Herbst barfuss, weil dies alle taten. Meine Schwester wegen der Notzeit nach dem Kriege. Das ist vorbei, alle Bettler können sich Schuhe leisten, aber Einstellungen ändern sich nur langsam. Viele Frauen haben weiter einen “Schuhtick”, wie sie selber sagen.

    Im Kindergarten meiner Jüngsten dürfen die Kinder nicht mehr barfuss laufen, niemals. Die Leiterin hat sich durchgesetzt, alle Erzieher, die dagegen waren, sind geflüchtet. Ihr ist dies wichtig, weil sie keine Konsequenzen für den sicheren Schaden zu fürchten hat: Kinderfüsse verkrüppeln und verwachsen. Dagegen für seltene oder harmlose Ereignisse, z.B. Schnittwunden. Sie will keine Verantwortung tragen. Die rundgeschliffenen Glasscherben von vor 50 Jahren, die sie als Argument vorzeigte, können nicht überzeugen. Wie sie selber zugeben musste. Die Verrechtlichung der Gesellschaft bewirkt solche Fehlsteuerungen, nicht nur Faktenignoranz.

    Der Konformitätsdruck an Einrichtungen wie z.B. Schulen hat mehrere Ursachen.
    Kinder müssen zwar immer lernen, ihre Spontaneität zur Gruppenkompatibilität einzuschränken.
    Aber: viele Lehrer sind ihrem Beruf nur schwer oder gar nicht gewachsen.
    Sowohl fachlich – ich war in der universitären Lehrerausbildung tätig – als auch charakterlich bzw. vom Interesse an jungen Leuten. Die genannten Probleme mit den blossen Füssen bei der Lehrerin dürften
    nur die Spitze des Eisberges sein (Fuss hier als Spitze). Es gibt bekanntlich Lehrkräfte, bei denen es ein Segen für alle wäre, sie würden aus dem Schuldienst entfernt. Die Fehlsteuerung liegt in der Auswahl der Lehrer, noch mehr aber am zermürbenden Dienst. Wer lässt sich auf so etwas ein? Idealisten und das genaue Gegenteil.

    Bei der Person scheint noch ein “etepetete”-Faktor hineinzuspielen. Der letztlich nur Dummheit darstellen würde, da er hier einer Prüfung nicht standhält. Stinkefüsse hat sie selber, aber nicht die Barfussläuferin. Lehrer sind es gewohnt, ihre Meinung höher als die von anderen zu stellen. Vielleicht sind sie vom Typ so, vielleicht ist es eine “deformation professionelle”. Zusammen mit den genannten Mängeln im tatsächlichen Wissen und Können ergibt das die bekannte Mischung, welche dazu führt, dass Lehrer ihren oft nur zu berechtigen Ruf haben.

    All diese Dinge sind nicht neu. Schon Kneipp empfahl das Barfusslaufen. Statuen von vor 100 Jahren zeigen uns die kaputten Füsse der damals Wohlhabenden. Erfreulich ist dagegen, dass junge Lehrer nicht den gleichen Anpassungsdruck wegen Äusserlichkeiten ausüben, wie die Älteren. Auch insgesamt ist das in Deutschland zurückgegangen. Und dafür das Gesundheitsbewusstsein gestiegen. Vielleicht mag sich die Autorin mit anderen Eltern zusammentun? Eltern nehmen heute viel mehr Einfluss auf die Schule, als früher. In beide Richtungen, wie man zur Rechtfertigung der Lehrer ganz deutlich sagen muss. Es ist ein anspruchsvoller Beruf.

    Ingo Rohlfs
    Fuss e.V.

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    • Danke! Ich bin ein Exot. Da ist nix mit zusammentun. Und ich bin kein Alphatier. Ich kann die Bedenken verstehen da ich sie selbst lange hatte. Man ist manchmal so festgefahren in seinem Handeln dass da Neues stört.

      Ich gebe dir vollkommen Recht!
      LG Selina

      Antworten
    • Nur zur Info. Es gibt auch andere Lehrer. Ich bin seit zwei Monaten im Ruhestand, habe aber eigentlich immer barfuß unterrichtet. Meine Kinder kannten mich gar nicht anders. Auch mein Kollegium nicht. Wenn Restriktonen auf Barfüßigkeit bei Kindern da waren, kamen die höchstens bei den Eltern vor.
      Übrigens Nachahmer hatte ich höchstens im Sommer ab und zu.
      Barfüßige Grüße
      Thomas

      Antworten
  9. Liebe Selina, das machst Du sehr gut. Barfußlaufen ist auch ein Experiment, in dem man lernen kann, wie Menschen sich vollkommen frei von Vernunft verhalten, wie man damit umgeht und wie weit man eigene Wege gehen will. Dass Du Deinen Kindern das erklärst und ihnen sowohl die eigene Entscheidung für Barfußgehen als auch dagegen überlässt, ist vorbildlich.
    Als ich meinen Sohn einschulen wollte, sprach mit die Klassenlehrerin von sich aus an, ich wolle sicherlich, dass mein Sohn in der Schule barfuß sein könne und sie habe das geklärt, es gebe da keine Probleme. Diese Situation gibt es also auch.

    Antworten
  10. Hallo Selina…
    traurig das unsere Welt so ist aber deine Tochter oder Töchter werden im späteren Leben einmal ganz starke Persönlichkeiten sein und was sind da schon die paar Jahre Schule!

    Antworten
    • Ja, das hoffe ich… ich kann nicht andere Menschen ändern, aber versuchen, meine Kinder zu stärken.
      Ich hatte in der 7. Klasse eine schwere Zeit, in der ich oft weinend Heim ging und nicht mehr zur Schule wollte. Es war schlimm aber genau diese Zeit hat mich stark gemacht. Die Hoffnung stirbt zuletzt…
      LG Selina

      Antworten
  11. Liebe Selina!
    So sind sie, unsere Brüder und Schwestern … egal ob barfuß oder sons irgendwie andersherum, in deren engstirnigen Welt haben nonkonforme Dinge keinen Platz. Eigentlich sollten “die” uns leid tun.
    Tip: vergiß diese Ignoranten, es gibt doch die vielen – vermutlich in deutlicher Mehrheit – die Dein Tun und das Deiner Kinder gut finden oder dem zumindestens gleichgültig gegenüberstehen.
    Deine Kinder und Du – ihr steht zueinander in Achtung und Liebe … wie war das doch gleich mit der Eiche und der Sau die sich dran reibt? 😉
    Und vielleicht regt Ihr auch noch andere an, es Euch gleichzutun … die warme Jahreszeit steht vor der Tür!
    Aufmunternde Grüße von einem seit 6 Jahren durchwegs barfüßig lebenden Gleichgesinnten aus Wien
    Wolfgang
    P.S. schau doch mal hier rein für Seelenfutter und Praxistips: hobby-barfuss-forum

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  12. Ein ganz, ganz toller Beitrag über mutige, gesunde Kinder, die es wagen, eigene Wege zu gehen und gesellschaftliche Ächtung dafür ernten. Und ein pädagogisch beispielshaftes Verhalten von dir als Mutter, Selina! Unglaublich, was ein natürliches und gesundes Verhalten wie Barfussgehen an Heftigkeit auslösen kann, nur weil es nicht der Norm entspricht! Irgendwann wird man darüber wohl den Kopf schütteln, aber 2019 sind wir immer noch Pioniere und komische Vögel und stossen auf Widerstand. Was uns Erwachsene aber etwas Überwindung und ein gelegentliches klärendes Gespräch kostet, bedeutet für Kinder offensichtlich, sich beissendem Spott und offenen Anfeindungen auszusetzen. Laura, du geniesst meinen höchsten Respekt!

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    • Ich danke dir vielmals :))))

      Ich finde es auch unglaublich und die Schule toleriert auch noch solch ein Verhalten :(((
      Ich bin froh wenn sie im Sommer wechselt auf die Weiterführende. Ein Neuanfang… drückt die Daumen

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  13. Selina – Du unterstützt deine kinder optimal! Besser könnte es gar nicht sein.
    Ich hätte mich als kind überhaupt nicht getraut, und überhaupt fühlte ich mich zu verletzlich, war als introvertierte natur eh schon eher ein außenseiter in der schule (wie mir auch in grundschulzeugnissen von der klassenlehrerin attestiert wurde), ich traute mich nur mal, wenn absolut niemand in der nähe war. Es ging auch sonst niemand in der familie barfuß.
    Eines schönen sommertages kam ein mitschüler barfuß zur schule und wurde von einer lehrerin vor versammelter klasse bloßgestellt und niedergemacht, was ihm denn einfiele, so verantwortungslos zu handeln, schließlich wisse jeder, dass die teppiche in der schule fußpilz übertragen, und überhaupt sei das unhygienisch und ungesund, er würde sich sofort erkälten (im sommer!)
    Das waren in den 80er jahren die mittel der institutionen, rebellion niederzuhalten ….
    Ja, schulmobbing von lehrern UND mitschülern erzieht zu äußerlicher anpassung und duckmäusertum.

    Wenigstens sind anzeichen eines gesinnungswandels auszumachen. “Barfuß ist gesund” ist immer öfter zu hören, barfuß in kindergärten und kindertagesstätten wird hier und da sogar gefördert, auch wenn es immer noch vor allem überängstliche eltern gibt, die meinen, das dürfe ihren kindern keinesfalls erlaubt werden, weil die sich sofort verletzen und krank werden (wenn eltern ihren kindern gar nichts zutrauen, kann das auch die entwicklung hemmen ….)
    Bald kommt die barfuß-kita-generation in die schule; es steht zu hoffen, dass alle, die so aufwachsen, barfußsein als völlig normale alternative im alltagsleben ansehen.

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    • Ich danke dir vielmals!!! Leider werde ich oft verurteilt, gerade auch öfter in meiner Familie. Aber das ist mir nicht wichtig. Ich wurde als Kind nicht wirklich stark gemacht sondern ich sollte immer darauf achten, was andere von mir denken. Irgendwann hab ich mich davon befreien können. Meine Mutter leider noch nicht.
      Genauso wird meine Große öfter bloßgestellt. Die Lehrerin leugnet es, obwohl mir das schon andere Kinder erzählt haben

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      • Hallo Selina!

        Ich habe mit Interesse Deinen Bericht gelesen und auch ich gehe seit dem Frühjahr 2004 barfuß, was ich vorher zwar auch schon tat, aber eben nur gelegentlich und eher auf Feld-Wirtschaftswegen, heute jedoch überall.
        Ich hatte den Mut dazu bis dahin nicht, es überall zu tun, das änderte sich, als ich einen PC und Internetzugang bekam, schnell entdeckte ich ein Barfußforum und einigen Leuten, die in selbigem schrieben, verdanke ich, dass ich heute so weit bin, es das ganze Jahr über zu tun. Ich habe meiner Meinung nach viele Jahre, kostbare Jahre, verloren und verplempert, in denen ich noch nicht so weit war.
        Wider Erwarten, kamen bei mir, im Gegensatz zu den Erfahrungen Deiner Tochter und somit auch Dir, überwiegend positive Reaktionen, von Jung wie Alt, ich dachte erst auch, dass ich mir ein “dickes Fell” zulegen muss, doch zum Glück war es nicht so, daher wundert mich, was Deine Tochter erlebt hat, vor allem eben von den Erwachsenen. Bei Kindern ist es ja leider öfter so, dass das Anderssein, in welcher Form auch immer, für Zank und Ausgrenzung sorgt.

        Die Argumente dieser Lehrerin waren allerdings Schwachsinn, denn zum Ersten sitzen die Mädchen ja auf der Toilette, sodass Urin auf dem Boden eher bei den Jungs zu erwarten ist und zum Zweiten verteilt man ihn (falls überhaupt vorhanden) mit Schuhen ja genauso. Zudem denke ich, dass Deine Tochter aufgrund ihrer Barfüßigkeit sehr genau schaut, wie es auf einer Toilette aussieht und somit eine Kabine wählt, die sauber ist, denn sie selbst will ja auch nicht in Urin stehen.
        Auch, dass sie Dreck überall verteilt, ist dahingehend Unsinn, dass es alle anderen mit Schuhen ja auch tun oder sogar noch mehr, wenn Schmutz im Profil der Schuhe hängt, der bei Trocknung oder schon vorher, abfällt.
        Der Schulleiter ist auch ein Beispiel für Leute, die immer nur den Weg des geringsten Widerstandes gehen, den zwar jeder lieber geht, aber es können mal Situationen kommen, bei denen man auch einfach mal Rückrad haben muss!

        Macht weiter so, ich wünsche Euch allzeit schöne, gesunde Füße und viel Spaß beim Barfußgehen! 😉

        Beste Grüße von einem Ganzjahresbarfüßer

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        • Hi! Danke für deine Nachricht! Sie ging dann bf den Schulweg, zog aber dort Leguanos an. Auf der neuen Schule dachten wir, man sei offener und toleranter aber auch hier kommt der Provinzler durch…

          Das ist die Kurzform. Mittlerweile habe ich mich getrennt und der Vater verbietet es ihnen jetzt komplett wenn sie bei ihm sind. Aber das sind zum Glück nur ein paar Tage im Monat. Dir alles Gute! LG Selina

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          • Hallo Selina!

            Ich bin per Zufall wieder auf Deinen Artikel gestoßen und sehe, dass es nun schon ein Jahr zurück liegt, dass Du mir zurück geschrieben hast.
            Echt seltsam, dass es Dein ehemaliger Mann vorher duldete ohne Theater zu machen und jetzt, wo Ihr getrennt seid, stellt er sich total dagegen und verbietet es ihnen. Nachher ist das Gejammer aber groß, wenn die Kinder sagen, dass sie nicht mehr zu Papa wollen, weil er ihnen das Barfußgehen verbietet.
            Echt Schade, dass sich meist nicht die richtigen Menschen finden/begegnen: ich bin z.B. alleinstehend und wünsche mir eine Frau, die das Barfußgehen auch so liebt und so intensiv auslebt, wie ich, die findet man halt leider selten oder die Entfernung ist zu groß. Natürlich wäre es kein Muss, dass meine Lebensgefährtin barfuß geht, sie müsste es bei mir nur akzeptieren, aber wenn sie es auch tut, wie Du und sogar ihre Kinder so erzieht, dann ist das ganz toll.

            Liebe Grüße,
            Andi

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