Ereignisse und Turbulenzen
Heidanei, war das ein ereignisreiches Jahr für uns. Vielleicht hast Du uns schon vermisst?
Während das Feuer im Kaminofen für wohlige Wärme sorgt und die Abendsonne den Gipfel des Säuling in ein golden leuchtendes Rot taucht, lassen wir die Ereignisse noch mal an uns vorüberziehen. Wie schon in den Jahren zuvor haben wir zahlreiche Touren unternommen, allein und mit Barfußfreunden. So oft es irgend möglich war, blieben wir barfuß und hatten dadurch die schönsten Gefühlserlebnisse mit den unterschiedlichsten Böden, Strukturen und Klimareizen. Gelegentlich, wenn es gar nicht anders ging, weil die Untergründe oder arge winterliche Bedingungen es nicht zuließen, griffen wir zu unseren Minimalschuhen.
Frühlingserwachen
Nach einem skireichen Winter kam der Frühling zeitig. Wir machten eine erste Frühlingswanderung auf den Hohen Peißenberg und packten die Kajaks aufs Autodach. Paddeln auf dem Eibsee bei Garmisch-Partenkirchen. Wir paddelten über den stillen, eiskalten See, während die Sonne schon mit frühsommerlicher Kraft unsere Haut liebkoste. Der See und die Ufer waren noch menschenleer – 2 Monate später und es wäre vorbei mit der herrlichen Ruhe vorbei gewesen, denn auf den Parkplätzen rund um den Eibsee ständen die PKW´s dicht an dicht.
Barfuß im Medienzirkus
Kurz nach dieser Paddeltour überschlugen sich die Ereignisse und wir purzelten direkt hinein in den Medienzirkus. Onlinemagazine, Zeitschriften und das BR-Radio interviewten uns, letzteres auf dem Barfußpfad in Bad Wörishofen. Das waren interessante, aber auch stressige Wochen. Als uns das Fernsehen zu „Wir in Bayern“ eingelud, zogen wir die Reißleine. Das war eindeutig zuviel Rummel. Zumal Wolfgang sich mitten in den Vorbereitungen für die Veröffentlichung seines Buches „Fünf Jahre Barfuß“ befand, das dann auch im Mai erschien.
Eine Faszie meldet sich zu Wort
Während der Sommer sich von seiner schönsten Seite zeigte, streikte nach einer Bergtour für mehrere Wochen Wolfgangs Plantarfaszie im linken Fuß. So konnte er nicht so aktiv sein, wie er wollte. Immer wieder wurde der Fuß dick, es wollte einfach nicht richtig heilen. Es brauchte viel Retterspitz und Schonung. Deshalb unternahmen wir barfuß auch nur kleinere, aber nicht minder schöne Touren. Außerdem kamen für kurze Zeit wieder Wolfgangs alte Bergstiefel zum Einsatz. Gelegentlich sind wir für Tagestouren auch mal ein bisschen weiter gefahren um neue Eindrücke zu gewinnen.
Gipfelstürmer auf Erkundungskurs
Irgendwann war auch die Plantarfaszie wieder in Ordnung und die Gipfel lockten wieder. Zunächst noch schonungsbedingt in Wanderstiefeln, später dann auch wieder barfuß.
Der ganz besondere Sand
Ja, und dann blieb auch noch unser geliebter Forggensee wegen einer Staudammsanierung weitestgehend ohne Wasser. Wir konnten nicht wie jeden Sommer mit den Kajaks einsame Buchten anpaddeln und auch das Baden im glasklaren Wasser war leider nicht möglich. Wir haben zwar noch mehr Badeseen und Teiche in der Umgebung, aber der Forggensee ist eben etwas ganz Besonderes. So blieb er also leer, doch als kleines Trostpflaster wanderten wir dafür durch ein ganz besonderes Watt, das wir vermutlich so nicht wieder erleben werden.
Im wilden Osten
Im Frühjahr haben wir uns einen Herzenswunsch erfüllt und sind für eine schöne Zeit nach Sachsen zu meiner Freundin Sabine gefahren. Dort – im Zittauer Gebirge – lebt sie mit ihren Kanadischen Weißen Schäferhunden. Sie und ich haben dort fast 10 Jahre zusammen gelebt und gemeinsam viele Höhen und auch Tiefen erlebt – darunter die Jahrhundertflut 2010. Das verbindet und nach 5 Jahren, die ich jetzt schon im Allgäu lebe, war der Besuch längst überfällig.
Alte Mauern und Couplets
Da Zittau nicht sehr weit von Berlin entfernt ist, gesellte sich spontan Barfußfreund Ulrich zu uns. Gemeinsam erkundeten wir das Zittauer Gebirge und den Oybin und sammelten schöne Eindrücke. Die Abende ließen wir am Lagerfeuer mit Wein und Gesang ausklingen. Ulrich gab einige Couplets zum Besten.
Luxemburg trifft Allgäu
Christoph, unser Barfußfreund aus Luxemburg, kam gleich zwei mal in diesem Sommer zu uns. Wolfgang und er haben so manche abenteuerliche Tour zusammen unternommen, während ich mich von einem nervigen Infekt erholte.
Barfüßiger Besuch aus der Landeshauptstadt
Kurz darauf kam auch der Ulrich zu uns ins Allgäu. Das war schon lange geplant und so wies seine To-Do-Liste zahlreiche Punkte für den Kurztrip in dieser Region auf. Neben Wanderungen in die alpine Natur stand auch der Besuch der Wieskirche sowie der Kulturlandschaft der Füssener City auf dem Programm.
In der Hitze murmeln
Unser Barfußfreund Clausi kam dieses Jahr für 2 Wochen ins angrenzende Österreich. Leider war es irre heiß in dieser Zeit, so dass wir nicht viel unternehmen konnten. Eine besondere Gelegenheit bot sich jedoch auf dem Breitenberg. Hier leben Murmeltiere, die man mit viel Glück finden und beobachten kann. Wir hatten Glück und dank der Breitenberg- und Hochalpbahn war der Aufstieg zur Mumeltieralm wenig schweißtreibend.
Unser Highlight des Jahres
Im September konnten wir als besonderes Highlight diesen Jahres endlich in unser neues Zuhause einziehen. Paradies klingt zwar abgedroschen, trifft es aber genau auf den Punkt. Schnell waren Umzugsstress, Kistenschlepperei und schmerzende Rücken vergessen, als dann einen Monat später auch unser Pony bei uns einzog. Bisher mussten wir 12 Km bis zu seinem Stall fahren. Kein Zustand auf Dauer. Schließlich ist unsere Fellnase doch ein Familienmitglied, dem man morgens gerne das Frühstück bringt, gemeinsam mit ihm die Natur erkundet und abends sein Bett bereitet ;-). Jetzt steht unser Pony mit einigen Kollegen gleich neben der Haustür und freut sich über den engen Kontakt zu uns.
Vierjahreszeiten
Das i-Tüpfelchen von all dem ist jedoch die herrliche ruhige Lage, denn wir leben nun gleich am Fuße unseres Lieblingsplatzes, der Alpe Beichelstein inklusive einem überwältigenden Panoramablick auf die Berge. Hier herauf führt Wolfgangs allmorgendliche Tour – mobilisierend für den Rücken, erfrischend für die Füße und eine Augenweide für die Seele.
Die Krux mit dem Knie
Unglücklicherweise zog ich mir in der letzten Spätsommerwoche einen Riss des linken Außenmeniskus zu. Erst Wolfgang, jetzt ich – was ist bloß los in diesem verrückten Jahr? Gut Ding will Weile haben und nach einigen Wochen zur Untätigkeit verdammt, bin ich jetzt einigermaßen wiederhergestellt. Gut dass nun der lange Winter angebrochen ist – Zeit für Harmonie, Ruhe und Erholung. Obwohl, Wolfgang hat schon mit seiner Skigymnastik begonnen…
Eva & Wolfgang
Jahrgang 1966, Mutter von zwei erwachsenen Kindern. Lebt seit 2015 ganzjährig barfuß. Hobbys: Wandern, Radfahren, Ideen in Projekte umwandeln. Autorin von „Garten planen wie ein Profi“ und „Zuckerfrei essen jeden Tag„. Lebt mit Wolfgang im wunderschönen Allgäu.
Ein schöner Jahresbericht mit sehr guten Fotos. Ich war dieses Jahr auch in der Gegend. Da es sich um eine Wanderung des Alpenvereins handelte, war ich in Schuhen unterwegs. Es ging am Lech entlang (natürlich auch in die Höhe) vom Formarinsee nach Füssen. Die Hängebücke in Holzgau wurde auch überquert.
Ich wünsche gute Besserung, eine besinnliche Adventszeit und ein frohes Weihnachtsfest.
Herzliche Grüße von Thomas
Hallo ihr Lieben! Sehr schöne Bilder und tolle Empfehlungen! Gute Genesung und viel Gesundheit! Ich hatte auch vor einem auch Jahr Meniskus Probleme.
Auch ich war 2018 barfuß unterwegs z.B. in Italien. Petersdom bis ganz nach oben und ausgiebig besichtigt, barfuß kein Problem – ich hatte mir schon eine Ausrede mit Franziskus zurechtgelegt der ja auch so unterwegs war – aber nicht nötig. Das Kolosseum oder der Schiefe Turm von Pisa auch kein Problem, nur der heisse Asphalt benötigte manchmal Flip Flops. Insgesamt ein sehr schönes Barfußjahr nur im Europapark wurde man unangenehm darauf aufmerksam gemacht bei 35°C im Floß und auf der Wildwasserbahn Schuhe tragen zu müssen. Wie daneben ist diese Gesellschaft. Viele Grüße aus dem Schwabenland!
Hallo Franz,
danke für die Genesungswünsche!
Prima, dass Du so ein schönes Barfußjahr hattest. 🙂 Die Schuhvorschrift auf Wasserbahnen beruht vermutlich darauf, dass bare Füße auf nassem Kunststoff keinen Halt finden. Auf diesen Bahnen passiert ja immer wieder mal was, da sind sie wahrscheinlich entsprechend vorsichtig geworden. Insgesamt empfinde ich die Barfußakzeptanz in Deutschland als sehr hoch, kein Grund, an unserer Gesellschaft zu verzweifeln. 😉
Viele Grüße aus dem Allgäu,
Wolfgang
Ui, das Du mit dem Knie Probleme hattest, wusste ich gar nicht.
Weiterhin gute Besserung für Dich.
Ab und zu habe ich mal heftiges Stechen in meinem Knie, aber dann ist es auch wieder weg.
Komische Sache, malso, mal so ?!?
Die Tour mit Euch war schön, das Essen natürlich auch 🙂
Toller Bericht, wenn man die Bilder sieht und die passenden Beschreibung von Dir, würde ich am liebsten gleich wieder in die Berge fahren.
Liebe Grüße Clausi
die kanadischen Schäferhunde sind traumhaft 😉
Hey Clausi,
sicher verbringst Du bald wieder einen Urlaub im schönen Lechtal.
Dann sehen wir uns wieder, da freuen wir uns schon drauf.
Liebe Grüße
Eva
Ich wünsche eine gute und vollständige genesung des knies! Glücklicherweise hatte ich noch keine ernsten knieprobleme, manchmal aber schmerzen, die ich mit einer umstellung der gangart (bergab im sehr weichen ballengang) beheben konnte – ich vermute, dass das davon kam, dass ich mich zuvor bei jedem schritt „fallen ließ“.
Zum thema „touren mit barfußfreunden“ hoffe ich, dass es im neuen jahr gelingt, mich endlich mal mit euch zu treffen (wir hatten schon zur „Sohlenbrennertour“ 2016 kontakt, ist wieder über 2 jahre her …) Die wanderberichte klingen alle äußerst verlockend!
Gruß aus der Steiermark!
Hallo Tobias,
schön Dich zu lesen und danke für die guten Wünsche.
Ja, die Zeit vergeht. Nur gut, dass die Berge am Platz bleiben 😉 – bestimmt klappt es im kommenden Jahr mit einem Treffen.
Wir würden uns freuen!
Liebe Grüße
Eva