Minimalschuhtest – Skinners

Testautoren: Eva und Wolfgang

  1. Hersteller:    Skinners Technologies S.R.O.
  2. Modell:          Skinners
  3. Kaufdatum: 26.10.2018
  4. Preis:              € 49,90 (Von „goFree Concepts“ für den Test zur Verfügung gestellt)
  5. Weblink:       Skinners Sockenschuhe*
  1. Schuhtyp:    Sockenschuhe
  2. Material:      45% Siltex Polypropylen (Ag+) , 22% Viskose, 22% Baumwolle, 11% Lycra, phthalatfreie Polymer-Granulat-Sohle
  3. Gewicht:       Paar 200 g (Größe 43-45)
  4. Aussehen

Sie sehen aus wie ein Strumpf, der im Sohlenbereich mit einem Granulat beschichtet wurde.

Die Größenspanne der Skinners ist nicht optimal

Die Sohle ist rundherum hochgezogen und bietet entsprechenden Schutz, wirkt aber nicht sonderlich aufdringlich. Das Sockenmaterial ist fest und dennoch hochelastisch. Es gibt sie in schwarz und diversen dunklen Grautönen mit unauffälligen farbigen Applikationen.

Kann man sie im Theater oder in der Oper tragen? Im Prinzip schon, sie sind nicht sonderlich auffällig. Dennoch wird man den einen oder anderen Blick dann schon aushalten müssen, denn das Erscheinungsbild erinnert letztendlich doch an Socken.

Ebenso könnte es in Arbeitsumgebungen mit strengerem Dresscode Probleme geben. Einen Versuch ist es aber wert. Gegenüber normalen Schuhen sind die Skinners eine Wohltat.

  1. Verarbeitung

Laut Herstellerangabe handelt es sich um Handarbeit in einem tschechischen Betrieb. Die Technologie und das Material sind patentiert und stammen aus Schweden.

Die Verarbeitung wirkt im Neuzustand sehr gut, das hochelastische Stretchgewebe ist fest und gleichmäßig. Die Nähte sind sauber ausgeführt, das Granulat sitzt größtenteils fest auf der Unterlage. Einzelne Körnchen lösen sich allerdings schon beim Reiben auf einer rauen Oberfläche.

Das Granulat der Skinnersohle löst sich beim Reiben über rauen Boden
Das Granulat der Skinnersohle löst sich beim Reiben über rauen Boden
  1. Stimmigkeit der Größenangabe (fällt er größer oder kleiner aus als angegeben?)

Die Schuhe fallen eher etwas klein aus und decken trotz des Stretchmaterials auf keinen Fall die angegebene Größenspanne von drei oder sogar vier Schuhnummern ab.

Eva: normale Schuhgröße 40. Größe S (38-40) ist zu klein. Größe M (40-43) ist zu groß.

Wolfgang: normale Schuhgröße 44. Größe L (43-45) passt gerade noch und dürfte damit für Größe 45 etwas knapp sein.

Es ist auf jeden Fall ratsam, beim Kauf einer „Grenzschuhgröße“ auf eine kostenlose Umtauschoption zu achten.

  1. Packmaß (rollbar?)

Die Strümpfe sind perfekt rollbar, das Packmaß für den einzelnen Socken beträgt lediglich 10 x 5 cm. Entsprechend klein ist der mitgelieferte Packbeutel.

  1. Anziehbarkeit (trockene und nasse Füße; stehend oder nur im Sitzen)

Die Strümpfe lassen sich trocken auch im Stehen bestens anziehen, nass ist es sehr viel schwieriger, aber immer noch so gerade machbar.

  1. Barfußgefühl (Passform, Sohlenstärke, Fersensprengung etc)

Wie nicht anders zu erwarten ist die Passform sehr gut. Natürlich können auch die Skinners kein perfektes Barfußgefühl vermitteln, aber die Beweglichkeit des Fußes und das Gefühl in den Socken ist wunderbar, vergleichbar mit dem Laufen in festen Skisocken. Es macht wirklich großen Spaß, die Skinners zu tragen. Viel näher kann man dem Barfußgefühl mit einem Schuh nicht mehr kommen.

Die Dämpfung ist minimal und natürlich gibt es keine Fersensprengung.

Die Sohlenstärke schätzen wir auf höchstens 2 mm. Durch das Granulat ist die Sohle hochbeweglich und entsprechend ist das Gefühl für den Untergrund. Man fühlt wirklich jedes Steinchen oder z.B. Kastanien, allerdings etwas abgemildert. Das Begehen eines Splitt- oder Schotterweges ist deshalb nicht unbedingt angenehm. Aber die Schmerzspitzen nehmen die Skinners weg, womit sie von etwas geübteren Barfußläufern auch auf langen Splitt- und Schotterwegen getragen werden können. Einlegesohlen könnten bei sehr schwierigen Bedingungen eine Lösung sein, allerdings sind sie nur schwer in die Socken zu schieben.

  1. Sitz des Fußes im Schuh (fest, oder rutscht er?)

Bei trockenen Füßen und Socken rutschen die Füße in den Socken, was sich beim Bergaufgehen und beim Queren von steileren Hängen unangenehm bemerkbar macht. Der Grip der Sohle ist zwar äußerlich perfekt, im Schuhinneren aber ist er nicht sonderlich hoch. Steil bergauf rutscht man aus dem Schuh heraus, beim Queren von steilen Hängen dreht sich der Schuh um den Fuß. In normalem Gelände, beim Einkaufen o.ä. und beim Radfahren haben wir dagegen keine Probleme.

An steilen Hängen dreht sich der Skinners in trockenem Zustand um den Fuß
An steilen Hängen dreht sich der Skinners in trockenem Zustand um den Fuß

Ist der Skinners und der Fuß trocken, dreht sich der Skinners am Hang um den Fuß

In durchnässten Skinners ist der Sitz allerdings absolut perfekt, wie festgeklebt. Wenn man also auf schwierigen Touren, z.B. einem Klettersteig, immer sicheren Sitz garantieren will, muss man schon eine zusätzliche Flasche Wasser für das Einnässen der Schuhe mitnehmen und die kühleren Füße in Kauf nehmen.

Autofahren mit den Skinners vermittelt nicht wirklich ein sicheres Gefühl. Bei Vollbremsungen könnte der Fuß im Schuh unter Umständen am Pedal vorbei rutschen.

  1. Rutschfestigkeit der Sohle (vor allem auf Schlamm und Schnee, auch in steilem Gelände, längs und quer)

Die Rutschfestigkeit der Sohle auf schlammigen Untergründen und auf Schnee ist atemberaubend. Sie gibt selbst auf steilen Passagen, auf denen nur die Zehen Halt finden, perfekten Grip. Das gilt auch für das Queren von steilen Gras- oder Schneepassagen. Der Fuß kann sich dem Untergrund perfekt anpassen, die Zehen sich bei Bedarf entsprechend festkrallen. Damit sind die Skinners ein idealer Begleiter immer dann, wenn es in rutschiges Gelände geht. Allerdings nur bei nassen Socken, wie oben berichtet. Trocken sind die Skinners nur beim Bergabgehen und in relativ ebenen Gelände einsetzbar.

Trotz Schnee bieten die Sohlen sehr guten Grip
Trotz Schnee bieten die Sohlen sehr guten Grip
  1. Durchstichfestigkeit der Sohle

Aufgrund der dünnen Sohle dürfte die Durchstichfähigkeit begrenzt sein. Gegen Kastanien oder die in den Allgäuer Alpen reichlich vorhandenen Disteln schützen die Skinners auf jeden Fall sehr gut, sicher auch gegen Glasscherben. Vor einer Reißzwecke und erst recht einem abgebrochenen Flaschenboden werden sie mit Sicherheit kapitulieren.

  1. Fußschweißbildung

Wolfgang leidet unter extremen Schweißfüßen und entsprechenden Geruchsproblemen in jedwedem Schuhgebilde. In den Skinners schwitzt er vergleichsweise weniger. Der Geruch ist da, aber er ist nicht ganz so stark wie in Neoprenschuhen. Nach einer Weile geht es aber gar nicht mehr, die Skinners müssen dann unbedingt gewaschen werden. Der Silberzusatz wirkt offenbar nicht sonderlich gut.

Eva schwitzt dagegen im Vergleich zu ihren Leguano sehr stark und ist eher weniger zufrieden. Bei Minusgraden hört das Schwitzen allerdings auf.

  1. Thermoisolation im Winter (tauglich bis zu welcher Temperatur?)

Die Thermoisolation ist begrenzt, wie nicht anders zu erwarten. Die Minimaltemperatur dürfte bei etwa minus fünf Grad Celsius liegen. Wir haben die Skinners auch bei -15 Grad auf Schneewanderungen von etwa 2 Stunden getragen, allerdings mit Wollfilzeinlegesohlen darin. Klappt prima, vor allem weil die Skinners auf diesen glatten Untergründen super Halt bieten.

Die Skinners sind kurzzeitig schneetauglich
Die Skinners sind kurzzeitig schneetauglich
  1. Wasserdichtigkeit

Die Sohle ist anfangs wasserdicht, das Sockenmaterial allerdings saugt sich beim Laufen durch hohes, nasses Gras oder nassen Schnee sehr schnell voll. Bei zunehmendem Verschleiß wird die Sohle allerdings undicht.

  1. Schmutzabweisende Eigenschaften

In der Sohle bleiben Fasern, Gras, Fichtennadeln, Sand etc. hängen und lassen sich nur schlecht entfernen.

In der Sohle der Skinners setzt sich der Dreck fest

  1. Leichtigkeit der Reinigung

Mit Ausnahme der Sohle sind die Skinners leicht zu reinigen und können auch in einem Wäschebeutel (wegen der rauhen Sohle sehr ratsam) bei maximal 35°C im Schonwaschgang der Maschine gewaschen werden. Das Trocknen der Socken dauert sehr lange, vergleichbar mit nassen Skisocken. Wir haben die Skinners bei 30° Grad gewaschen und anschließend bei 30° Grad in den Wäschetrockner gegeben. Das war problemlos.

  1. Defekte (unabhängig vom Verschleiß)

Defekte sind bisher nicht aufgetreten. Wir werden auch diesen Punkt im Laufe der Zeit aktualisieren.

  1. Verschleiß (welche Teile, in welcher Zeit?)

Die Außenseite der Verpackung suggeriert, dass die Skinners für Wandern, Reisen, Sport, Laufen usw. einsetzbar sind. Ein der Verpackung beigelegter Zettel sagt dann allerdings: „Das Produkt ist kein vollwertiger Ersatz des Schuhwerks. Es dient für vorübergehende Nutzung bei nicht extremen Bedingungen“. Das ist etwas verwirrend. „Vorübergehend“ trifft voll auf uns zu, „nicht extreme Bedingungen“ eher weniger.

Wie bereits geschrieben, lösen sich in kurzer Zeit relativ viele Körnchen ab, wenn man mit dem Fingernagel über das Granulat reibt. Auf hellen Untergründen hinterlässt man zuweilen das eine oder andere Granulatkörnchen, was peinlich werden kann. Es vermittelt sich auch der Eindruck, dass die Skinners für gröbere Untergründe wie Geröll oder Schotter eher nicht geeignet sein könnten..

In der bisherigen Testzeit (Aktualisierung Februar 2019) waren wir mit den Skinners im Wesentlichen auf Asphalt und Splittwegen unterwegs, zusätzlich auch für kürzere Zeit auf grobem Schotter. Vor allem im Ballenbereich zeigen sich  Abnutzungserscheinungen in Form von flachgeriebenen Granulatkörnchen, die den Grip etwas beeinträchtigen. In anderen Bereichen sieht das Granulat noch relativ unbeansprucht aus.

Die Sohle der Skinners nach 2 Monaten Nutzung

Update Juni 2021 von Wolfgang: Der Verschleiß der Skinners ist auf Asphalt, Splitt und Schotter tatsächlich hoch. Die Granulatkörnchen reiben sich ab und der Grip geht teilweise verloren. Außerdem zeigen sich Undichtigkeiten an der Sohle. Ich habe mir inzwischen ein zweites Paar Skinners zugelegt, dass ich nur dann mitnehme, wenn mit rutschigen Passagen zu rechnen ist, wie z.B. Altschnee. Das erste Paar ist aber auch noch immer in Gebrauch, im Wesentlichen als Notschuhe.

  1. Fazit

Die Stärken der Skinners sind das wunderbare Gefühl der Fußbeweglichkeit und Sensibilität für den Untergrund, der hautenge Sitz, der phantastische Grip der Sohle auf rutschigen Untergründen, ihr geringes Packmass und das minimale Gewicht. Ihre Schwächen sind das starke Rutschen der Füße in den Socken beim Bergaufgehen, solange sie trocken sind, und die wirklich nur schwache Dämpfung auf Splitt und Schotter. Dazu verschleißt die Sohle recht schnell. Im Vergleich zu den ähnlichen Leguanos sind sie als preiswert zu bezeichnen.

Die Skinners machen Spaß und sind perfekt als „immer dabei“-Notschuh für alle Gelegenheiten.

Die Ergebnisse im Überblick

Möglicher Einsatzbereich

Theater Büro Freizeit Wandern leichtes Gelände Wandern schweres Gelände

O

O

++

+

O

Ergebnisse in den einzelnen Kategorien

Material

+

Verarbeitung

++

Stimmigkeit der Größenangabe größer (>) oder kleiner (<) als angegeben, oder stimmt die Größe (<>)?

<

Packmaß (rollbar?)

++

Anziehbarkeit (trockene und nasse Füße; stehend oder nur im Sitzen)

+

Barfußgefühl (Passform, Sohlenstärke, Fersensprengung etc)

++

Sitz des Fußes im Schuh (fest, oder rutscht er?)

++ / – –

nass / trocken

Rutschfestigkeit der Sohle (vor allem auf Schlamm und Schnee, auch in steilem Gelände, längs und quer)

++

Durchstichfestigkeit der Sohle

O

Fußschweißbildung

O

Thermoisolation im Winter unter 0°C

O

Wasserdichtigkeit

O

Schmutzabweisende Eigenschaften

O

Leichtigkeit der Reinigung

O

Defekte (unabhängig vom Verschleiß)

++

Verschleiß

O


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20 Gedanken zu „Minimalschuhtest – Skinners“

  1. Skinners 2.0
    Ich habe mir die Skinners 2.0 in hellblau gekauft. Ich besitze auch die 1. Generation, also den Vorläufer, sodass ich beide Barfußsocken vergleichen kann.
    Von der Firma Leguano gibt es auch eine Barfußsocke, mit der ich meine ersten Erfahrungen gesammelt habe. Für die Skinners habe ich mich deshalb entschieden, weil sie leichter und billiger sind.
    Auch das Barfußgefühl ist um vieles besser als gegenüber den Leguanos.
    Die Enge im Zehenbereich und die nach oben rollende Sohle haben mich gestört.
    Die Skinners der ersten Generation haben mich von Anfang an überzeugt durch das gute Barfußgefühl. Nur barfuß ist noch besser!
    Die Skinners 2.0 zeichnen sich durch einen breiteren Zehenbereich, eine zusätzliche Einlegesohle und die farblichen Modelle aus.Die Einlegesohle habe ich nach kurzer Zeit herausgenommen.
    Sie dämpft das Barfußgefühl und bei feuchten Füßen rutscht sie in der Socke.
    Genauso rutscht der Fuß in der Socke bei Gefälle nach vorne. Da ich die Skinners nur als Notfall-Schuhe nutze, ist es mir gleichgültig, ob ich die 1. Generation oder das Nachfolgemodell nutze.
    Weil die Skinners 2.0 ein paar Euro teurer sind als die Vorgänger, würde ich mich heute für die normalen und günstigeren Skinners entscheiden. Sie sind handlich, leicht, lassen sich gut im Rucksack verstauen und es gibt ein Säckchen obendrein noch dazu.
    Dass man alle Barfußsocken in der Waschmaschine waschen kann, nehme ich als selbstverständlich an.
    Als Fazit kann ich folgendes zusammenfassen: Für schwierige Untergründe und für Barfußlaufanfänger ist die Skinners 2.0 ein guter Einstieg bzw. ein Notfall-Schuh.
    Zum Klettern oder für bergab Spaziergänge sind sie für mich ungeeignet, da mein Fuß in der Socke rutscht und keinen Halt hat.

    Viele Grüße
    Detlef

    Antworten
  2. Hallo ihr zwei,
    sehr sympathische Seite die ihr da habt. Und auch informativ. Habe mir jetzt vor einem Monat auch mal 2 Paar Skinners zugelegt. Außerdem vor mehreren Jahren ein Paar FiveFingers, die ich allerdings schon länger nicht mehr an hatte, jetzt aber wieder aus dem Schrank gekramt habe. Im Prinzip kann ich die Erfahrungen bestätigen. Mehr als 30 Kilometer bin ich mit den Skinners noch nicht gelaufen (das meiste auf Asphalt, aber auch ca. 6 km Wald/Wiese), aber im Ballenbereich ist es schon nicht mehr so rauh wie im Neuzustand. Das Laufgefühl ist aber vieeeel direkter als in den FiveFingers. Wie es bei höheren Temperaturen mit Hitzestau wird kann ich derzeit natürlich nicht sagen. Bin vor 4 Tagen von der Tiefentalkapelle mal über Drachenweg und Felsenweg zum Aussichtspunkt gelaufen, hin mit Bergschuhen, zurück mit den Skinners. Letztere hatten einen immens besseren Grip, der Weg war schnee- bzw. eisglatt (Sprich Bergschuh bergauf, Skinners bergab). Bei höherem Schnee wurde es dann allerdings unangenehm „frisch“, durch den Schnee der zwangsläufig oben auf dem Fußrücken landet. Barfuß waren die Verhältnisse wegen dem harschigen Schnee wahrscheinlich eh suboptimal. Bin mit den Dingern auch schon einmal beim Einkaufen gewesen, aber niemanden hat es groß interessiert. Wenn es mal wärmer wird möchte ich auch auf vermehrtes Barfußlaufen umstellen. Im Büro ist das bei mir kein Problem und praktiziere ich auch schon seit längerem. Früher als der Arbeitsweg kürzer war bin ich auch barfuss ins Büro. Vor allem im Sommer bei Regen und Hitze sehr angenehm. Leider ist der Weg durch Umzug etwas länger geworden, im Sommer radel ich jetzte daher oft. Zwischenzeitlich habe ich an einem Rad auch „fußfreundliche Pedale“ montiert, für weitere MTB-Touren ist das dann ohne Schuhe doch nichts. Barfuß auf den Berg kann ich mir allerdings momentan noch nicht vorstellen, da war bisher das „höchster der Gefühle“ mit den FiveFingers auf die Schwarzhanskarspitze, was aber schon mehrere Jahre her ist. Aber versuchen werde ich das ganz sicher. Auch ich habe als „Schreibtischtäter“ Rückenprobleme, und natürlich die so verbreiteten Knick-/Senk-/Spreiz-/Plattfüße. Man muss sich ja mal nur die „normalen Schuhe“ anschauen, wie sollen da die Füße nicht ihre Form und Funktion verlieren? Eben. Mal sehen wie es wird mit meinem Barfusslaufen, wird interessant sein wie die Reaktionen sein werden. Vermutlich tut man sich als junger Mensch bzw. Jugendlicher leichter als unsereiner mit 55. Da wird man sicher eher als „Spinner“ oder „Sonderling“ angesehen, aber an Selbstbewußtsein mangelt es mir sicher nicht. Wie hatte ich mal ein Antwort auf die Frage gelesen: Haben sie ihre Schuhe vergessen? Nein, ich bin so auf die Welt gekommen. Mit Humor kommt man eben oft weiter. Wie gesagt schöne informative Webseite die ich sicher noch öfter besuchen werde, macht weiter so.
    Grüße aus Marktoberdorf

    Antworten
  3. Ich komme von den Fivefingers und habe mich nach einigen Tausend Kilometern – vornehmlich auf steinigen Trails auch mal an die Skinners getraut.
    Gewöhnung:
    Du den FF doch ein größerer Unterschied. Aber nach 100 km kommt man auch mit Schotter wieder zurecht.

    Haltbarkeit:
    Bei mir ist nach etwa 200 km der Zehenballen durch. Man kann die Nutzung durch diverse Reparaturversuche noch verlängern – aber nach 350 km ist das Ding ein Fall für die Tonne. Im Moment nutze ich die Aquasphere Badeschuhe – die mir fast noch besser gefallen. Da hab ich jetzt nach 300 km die Sohle durch. Aber der Preis ist natürlich auch einanderer.

    Antworten
    • 200km auf steinigen Trails verblüffen mich bei den Skinners schon enorm. Die sind für so etwas tatsächlich eher weniger gebaut. Ich nutze sie immer dann, wenn es rutschig wird, also z.B. auf schmierigem Lehm und auf Schnee. Da sind sie perfekt und haben mir (bergab!) schon öfter als Steigeisenersatz gedient. Ansonsten schone ich sie, weil der Granulat-Belag auf Schotter einfach zu schnell runter ist. Die Aquasperes halten viel länger, dafür bieten sie aber so gut wie keinen Grip, was auch problematisch werden kann. Außerdem fangen sie schnell an zu stinken. Ich probiere gerade wegen der Luftigkeit wieder Sandalen aus, wobei meine Teva Northridge in den Bergen schon nach kurzer Zeit Auflösungserscheinungen zeigten. Die Shammas stören mich wegen des Zehenstegs. Muss noch weitersuchen…

      Antworten
      • Kann die Aussagen alle bestätigen: Superhaftung auf Schnee, auf nassem Untergrund allgemein, relativ hoher Verschleiss auf Asphalt. Die Abnutzung könnte man sicherlich verringern indem der Hersteller die Gummimischung härter macht, dann leidet aber der Grip. Es dürfte vermutlich ein ganz guter Kompromiss sein wie sie es konzipiert haben.
        Es ist halt die grundsätzliche Frage des Einsatzbereiches: Auf wechselndem Untergrund mit überwiegend weichem Boden wie z.B. im Wald dürften sie ewig halten.
        Vorgestern hatte ich sie das erste Mal (coronabedingt) im alpinen Gelände im Einsatz. Bergab topp, bergauf wenig geeignet. Wie Wolfgang schon schrieb, wenn`s aufwärts geht zieht es einem die Socken aus. Außer man nässt alles ein, aber das habe ich mir geschenkt. So habe ich sie kurzerhand ausgezogen und bin barfuss die 400 Höhenmeter hinaufgelaufen. Bergab war ich aber froh sie dabei gehabt zu haben. Hätte nur noch die Trekkingstöcke mitnehmen sollen, das wäre etwas einfacher gewesen.
        Geschätzt dürfte ich die Skinners etwa 120 km hauptsächlich auf Asphalt genutzt haben, gestern nach der kleinen Tour wies ein Schuh einen Schnitt durch die Gummisohle auf, sie sind aber noch verwendungsfähig. Vermutlich ist der Verschleiß auch etwas abhängig vom Gewicht des Nutzers und vom Gehstil.

        Antworten
  4. Vielen Dank für den Testbericht, der im Großen und Ganzen auch meine/unsere Erfahrungen widerspiegelt. Auch den Erfahrungen von Katja aus Hamburg kann ich mich anschließen.

    Wegen der „Bröselei“ meiden wir sie bei uns im Hause. Aber draußen oder bei Veranstaltungen in Gebäuden sind sie eine tolle Alternative zu den teureren Leguanos, die darüberhinaus noch mehr Synthetikmaterial enthalten.

    Liebe Grüße
    Thomas

    Antworten
  5. Hallo Ihr Lieben,

    danke für den tollen Testbericht. Auch ich bin schon einige Zeit im Besitz der Skinners und ehrlich gesagt bin ich nur mäßig begeistert. Das Barfußgefühl ist wirklich enorm und viel besser, als bei anderen sog. Barfußschuhen.
    Mich stört der starke Abrieb der Granulatsohle aber doch sehr. Ich habe Holzboden in der Wohnung und den könnte ich nach dem Tragen der Skinners irgendwie ständig saugen.
    Außerdem empfinde ich den Schwitzfaktor in den Socken als sehr stark.
    Barfuß habe ich innerhalb kürzester Zeit nasse Füße, mit Socken dauert es etwas länger, ist dann aber um so unangenehmer.
    Mittlerweile trage ich sie daher kaum noch, auch, wenn ich das Barfußgefühl darin sehr mag. Schwitzige Füße kann ich aber nicht gut aushalten.

    Liebe Grüße aus Hamburg.

    Antworten
  6. Liebe Eva
    Danke, dass Du Dir extra die Mühe gemacht hast! Rosskastanien allerdings sind harmlos gegenüber den Esskastanien. Unsere Alphütte ist leider nur durch einen Esskastanienwald erreichbar. Diese Stacheln sind sehr fein und spitz, wie Nädelchen, und bohren sich bei jedem Schritt in die Sohlenhaut. Die sind so klein, dass man sie kaum sieht und rauspulen kann! Und doch so stark, dass sie mir auch bei gewissen Fivefingers schon durchgedrungen sind. Ich meine, in einem Testbericht gelesen zu haben, dass die Skinners Dornen wie z.B. Brombeeren durchlassen und dann auch die Wasserdichtigkeit der Sohle einbüssen. Ihr habt im Allgäu kaum Esskastanien, aber wahrscheinlich andere Dornen, und auf DIESE Erfahrungen bin ich „scharf“ ;-))

    Antworten
    • Liebe Dorothea,
      ich beneide Dich um die Fülle an Esskastanien, jedoch nicht darum, sie stets durchwaten zu müssen. Du hast Recht, die gibt es hier bei uns nicht, jedenfalls nur vereinzelt und kaum öffentlich zugänglich.
      Ich glaube nicht, dass die Skinners für die häufige Durchquerung eines solchen Hains geeignet sind. Vielleicht wenn sie neu sind, ja. Aber dadurch, dass sich das Granulat stetig löst, verlieren sie ja ihre Sohlenfestigkeit. Aber vielleicht findet sich dahingehend noch in einem anderen Test ein Hinweis.
      Sind die Esskastanienhüllen denn auch im Folgejahr noch so stichfest? Sie verrotten doch und die neuen kommen dann erst wieder im Herbst. Oder?
      Liebe Grüße
      Eva

      Antworten
      • Liebe Eva
        Leider bleiben die Hüllen auch im Folgejahr stichfest :-(( . Ich muss mich damit abfinden, dass Kastanienwälder nicht barfuss begehbar sind, ausser es handelt sich um gut frequentierte Wege – das räumt die Hüllen beiseite, und man kommt barfuss durch. Leider aber ist ausgerechnet der Weg zur familieneigenen Alphütte nur über einen wenig begangenen Weg durch den Kastanienwald zu erreichen. Vielen Dank für Deine weiteren Hinweise. Nun sehe ich, sind Skinners nicht das richtige, denn ich würde sie vor allem für den Hüttenzustieg gebraucht haben. Ich würde wohl auch zu sehr schwitzen darin.
        Liebe Grüsse
        Dorothea

        Antworten
  7. Hallo Ihr 2 Lieben 😉
    wie immer ein toller Bericht von Euch !
    Vom Aussehen her gefallen mir die Skinners schon recht gut, aber wenn man so in den Dingern rutscht, dann würde ich sie mir wohl nicht kaufen.

    Liebe Grüße ins schöne Allgäu 🙂

    Antworten
    • Hallo C-P,
      ja, das Rutschen des Fußes in den (trockenen) Skinners ist Ihr größte Manko, besonders in bergigem Gelände. Auf der anderen Seite punkten sie mit enormem Grip auf rutschigen Untergründen, wie Matsch, nasses Gras, Schnee.
      Ein weiteres Manko könnte der Verschleiß sein, aber dafür haben wir sie noch nicht lange genug getestet.
      Liebe Grüße ins Hessische
      Eva

      Antworten
  8. Hallo Ihr Lieben,

    ich hab sehr ähnliche Erfahrungen mit den Skinners gemacht. Die Größe S ist mir ein wenig zu knapp, die nächste Größe dann aber viel zu groß. Das Rutschen innerhalb der Skinners kann ich ebenso bestätigen. Auch die Rutschfestigkeit auf eben rutschigerem Boden, das Verlieren einiger Sohlenpartikel, die ich enorm finde, da ich bei jedem Gang das Gefühl habe, sie werden ja immer weniger 🙂 Ich würde die leichten dünnen Five Fingers immer vorziehen, weil sie besser am Fuß bleiben. Allerdings ist meine Sohle bei den FF´s auch sehr schnell runter gewesen.
    Die Skinners mit Socken in den Socken getragen halten ein wenig besser, diese Idee reicht aber auch nicht, um die etwas zu große Größe M auszufüllen.

    Liebe Grüße ins Allgäu
    von Bo aus Lübeck 🙂

    Antworten
  9. Wie geht es sich damit auf schotterstraßen? Da habe ich „Five fingers classic“ als guten kompromiss zwischen bodengefühl und dämpfung der ärgsten spitzen erlebt.

    Antworten
    • Die Skinners kommen vom Bodengefühl her gleich nach barfuß (sie sind auf jeden Fall feiner im Gefühl als die Leguano). Wenn ich richtig recherchiert habe, ist die Sohle der Five Fingers doppelt so dick wie die der Skinners. Vielleicht meldet sich noch jemand, der den Unterschied zwischen Skinners und Five Fingers auf Schotter bereits ausprobiert hat 😉

      Antworten
      • Sorry, wenn ich mich hier reinklinke.
        Ich habe keine Skinners ausprobiert, aber ich habe einerseits selber Socken mit Kautschukmilch bearbeitet, was von der „Sohlendicke“ her sehr nah an Skinners herankommen dürfte, und bin damit über Schotter gegangen. Dazu hatte ich auch ein Paar FYF-Socken. Auch die habe ich auf Schotter getragen. Dazu habe ich auch ein Paar Fivefingers Classic gehabt. Eva schreibt es absolut richtig, mit den „sockigen“ Schuhen ist man sehr nah an barfuss. Scharfkantige Steine tun noch weh, aber nicht mehr so arg. Die dickeren Sohlen der Fivefingers bieten deutlich mehr Dämpfung der Spitze, wie Du es formuliert hast. Spitze Steine schmerzen höchstens, wenn man blöde aufkommt. Leguanos wiederum sind im Vergleich zu den Fivefingers direkt schon dick, auch wenn man mit ihnen immer noch eine Menge Bodengefühl hat.
        Hoffentlich war das hilfreich?!
        Liebe Grüsse
        Dorothea

        Antworten
  10. Ich schleiche schon lange um die Skinners herum. Euer Bericht ist der Beste, den ich bisher gelesen habe, vielen Dank! Könnt Ihr bitte auch den Punkt „Durchstichfestigkeit“ aktualisieren? Der ist für mich wichtig. Ich brauche einen Minimalschuh, der durchstichfest ist, guten Halt bietet und gutes Bodenfeeling gewährleistet. Hier könnten Skinners eine gute Wahl sein, sofern sie durchstichfest sind, denn die Kastaniennadeln sind dort allgegenwärtig. Danke bereits im Voraus!

    Antworten
    • Hallo Dorothea,
      leider ist die Kastaniensaison schon vorbei. Im Garten haben wir noch einige Kastanienschalen gefunden und diese nach dem Trocknen mit den Skinners getestet. Fazit: sie stechen nicht durch, sondern werden eher abgeknickt. Wie es sich allerdings mit frisch gefallenen (noch grünen) Kastanien verhält, können wir erst im nächsten Herbst testen.
      Schöne Grüße
      Eva
      Kastanien

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