Zur Ahornspitze in den Ammergauer Alpen
Es ist noch früh am Morgen, als wir mit dem Auto – bepackt mit unseren Rädern – nach Halblech bei Buching in der Nähe von Füssen fahren. Von hier aus wollen wir eine kombinierte Tour aus Radfahren und Wandern zur 1784 m hohen Ahornspitze in den Ammergauer Alpen unternehmen.
Ein letzter Check der Bikes, dann geht es vom 833 m hoch gelegenen Wanderparkplatz hinein in das waldige Tal immer entlang des Halblechs.
Vom Halblechtal ins Lobental
Nach 4 km Asphalt verlassen wir das Halblechtal und biegen ab in das Lobenbachtal. Malerisch und stetig bergan schlängelt sich nun die Schotterpiste durch die Schluchten, vorbei am kleinen und großen Stausee des E-Werks. Kondition ist hier gefordert, denn die Piste geht ganz schön bergan. Nach einer Weile wird es so steil, dass wir doch das eine oder andere Mal absteigen, nachdem die Hinterräder immer öfter seitlich wegrutschen. Dieses letzte steile Stück erstreckt sich über einen guten Kilometer und am Ende dieser 11 km haben wir 500 Höhenmeter hinter uns gebracht.
An einer Weggabelung stellen wir unsere Räder ab. Von hier geht es jetzt weiter hinauf Richtung Ahornspitze. Es liegen noch 450 Höhenmeter vor uns. Der schmale, unseren Füßen schmeichelnde Bergpfad, windet sich zunächst durch eine Wiese, dann durch den Wald. Der Verlockung vereinzelter, wilder Erdbeeren am Wegesrand können wir nicht widerstehen.
Als sich der Pfad lichtet, wird er zwar steiniger, dafür werden wir aber mit der schönen Aussicht belohnt. Rechts und links ragen die Felswände von Ahornspitze, Dreimännle und Branderschrofen (dem Gipfel des Tegelberges) auf.
Wir überqueren eine Holzbrücke und der Aufstieg über die Ostseite der Ahornspitze beginnt. Blicken wir zurück, sehen wir den Geiselstein, Gumpenkarspitze und Gabelschrofen.
Hält das Wetter?
Immer wieder überlegen wir, ob das Wetter weiterhin mitspielt, denn für den Nachmittag sind Gewitter gemeldet. Wir überschlagen die Zeit für den Rückweg und gehen weiter. Als wir auf dem Ahornsattel ankommen, zeigt sich uns ein toller Blick auf die Tannheimer Berge und den Säuling.
Auch der Gipfel des Branderschrofens ist von hier aus nicht nur gut zu erkennen, sondern auch über einen Pfad zu erreichen.
Aufgrund meiner Bedenken wegen des Wetters verzichten wir auf den kurzen Aufstieg zum Gipfel der Ahornspitze. Stattdessen machen wir hier auf dem Sattel eine kurze Rast.
Für den Abstieg rüsten wir uns mit unseren Minimalschuhen Aqua Sphere und Leguano. Erst auf dem Rückweg begegnet uns ein einzelner Wanderer. Die Abfahrt mit den Rädern ging relativ fix – die schweißtreibende Hinfahrt ist da schnell vergessen 😉 .
Schließlich haben wir mit dem Wetter doch Glück: als wir am späten Nachmittag wieder am Parkplatz ankommen, fängt es wie aus Kübeln an zu schütten.
Jahrgang 1966, Mutter von zwei erwachsenen Kindern. Lebt seit 2015 ganzjährig barfuß. Hobbys: Wandern, Radfahren, Ideen in Projekte umwandeln. Autorin von „Garten planen wie ein Profi“ und „Zuckerfrei essen jeden Tag„. Lebt mit Wolfgang im wunderschönen Allgäu.