Barfuß durch die Feuersteinschlucht auf den Auerberg

Tolle Barfußwanderung durch die Feuersteinschlucht

Der 1055m hohe Auerberg markierte in der letzten Eiszeit eine Insel inmitten der Gletscherströme, etwa 15km nördlich von Füssen und der Alpenkette. Heute bildet er einen Aussichtspunkt ersten Ranges. Der eilige Tourist erklimmt ihn mit seinem Auto, wir wollen ihn selbstverständlich barfuß erwandern. Und zwar von Bernbeuren aus durch die romantische Feuersteinschlucht.

Es ist ein wunderschöner, milder Februartag, ideal für eine längere Barfußwanderung. Wir fahren mit dem Auto zum Marktplatz nach Bernbeuren und starten von dort die Tour.

Zunächst geht es einen halben Kilometer über die Hauptstraße, bevor es dann rechts ab über einen fußschmeichelnden Wiesenpfad querfeldein geht. Der Boden ist zwar hauptsächlich gefroren, aber barfußfreundlich mit einer dünnen Schicht weicher Erde und von der Sonne erwärmten Gras überzogen.

Wolfgang läuft barfuß über die Wiese

Ein Blick zurück auf den Ort Bernbeuren.

Blick zurück auf Bernbeuren

Wir kommen vorbei an interessanten interaktiven Lehrtafeln für Kinder und Erwachsene. Hier wird anschaulich erklärt, welches Leben sich in einer Hecke so tummelt, was dort für Früchte (Beeren) wachsen können und welche Namen die Sträucher haben.

Wolfgang zeigt, was alles in einer Hecke lebt

Ein Schild weist uns den Weg zur Feuersteinschlucht. Wir sind sehr gespannt, ob wir barfuß durch die Schlucht kommen, denn die milden Tage sind noch rar und der Boden ist besonders in schattigen Lagen noch gefroren, dick vereist oder schneebedeckt.

Wegweiser zur Feuersteinschlucht

Wir sind überrascht und freuen uns über die ersten Weidenkätzchen in diesem Jahr.

Die ersten Weidenkätzchen

Fußsalat 🙂

Fußsalat

Der Eingang zur Feuersteinschlucht begrüßt uns mit einem teilweise vereisten Pfad. Die Außentemperatur ist mit 8 Grad recht mild und so lässt sich dieser Weg doch angenehm laufen.

Winterlicher Pfad
Der Eingang der Feuersteinschlucht

Eine von vielen Brücken, aber das wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Eine der vielen Brücken in der Feuersteinschlucht
Wolfgang in guter Laune

Hier in der Feuersteinschlucht läuft das Wasser mehrerer Quellen zusammen.

Eva auf der Brücke

Eine weitere Lehrtafel gibt Aufschluss über das Quellwasser und den Trinkwasserverbrauch. Hier steht, das jeder Bürger pro Tag 130 Liter (also eine Badewanne voll) Wasser verbraucht.

Tafel auf dem Lehrpfad für Kinder und Erwachsene
Treppen in der Feuersteinschlucht
Barfuß über den Waldweg

Die Brücken sind alle super in Schuss und stabil gebaut, kein Geländer wackelt.

Wolfgang passiert eine Brücke über die Feuersteinschlucht
Immer wieder vereiste Wegpassagen
Wieder geht es bergauf in der Schlucht

Laub, Nadeln, Wurzeln, Erde – herrlich für die Füße

Ein toller, laubbedeckter Wurzelweg, eine Wohltat für die baren Füße schmeichelt.

Ein herrlicher Laubweg zum Laufen

Wolfgang zermartert sich das Hirn, ob dieses Geweih wohl einer Kuh gehört 🙂

Welches Horn gehört zu welchem Tier?

Nach den unzähligen fußfreundlichen Brücken hier eine kurze Gitterrostbrücke. Für meine Fußsohlen längst nicht mehr so unangenehm, wie noch vor 1 Jahr.

Eva läuft barfuß über eine Gitterbrücke

Die letzten Meter der Schlucht liegen vor uns. Die Sonne wärmt den Weg, wir freuen uns über diese tolle Wanderung.

Wir kommen aus der Feuersteinschlucht

Weiter geht es über eine von der Sonne verwöhnte Wiese.

Oben auf dem Auerberg thront unser Ziel, die St. Georg Kapelle

Nach der Überquerung der Landstraße folgen wir einem Feldweg, der noch recht kalt und schlüpfrig ist, da hier das Tauwasser von den höher gelegenen Wiesen entlang läuft.

Die Sonne hat uns wieder

In einer langen schattigen Kurve liegt noch Schnee, der unsere Schritte schneller werden lässt, denn am Ende lockt wieder die Sonne.

Wieder laufen wir eine Schneepassage
Im Schnellschritt läuft Wolfgang den verharschten Weg

Mit einer Bank in der Sonne und einem herrlichen Blick auf die Ammergauer Berge werden wir belohnt.

Relaxen auf der Panoramabank

Ab hier geht es nun bergauf – auf den Auerberg. Vorbei an einer Viehweide auf einem wunderschönen Wurzelpfad.

Ein schöner, warmer Wurzelweg

Panorama-Aussicht auf die Alpen

Etwa auf halber Höhe erwartet uns ein Aussichtspunkt mit einer grandiosen Sicht auf das Voralpenland.

Wunderbarer Blick ins Tal und zu den Alpen

Wolfgang studiert die Panoramakarte mit den Bergen.

Wolfgang schaut sich die Panoramatafel der Berge an

(zum Vergrößern der Karte auf das Bild klicken)

Die Berge und ihre Namen auf der Panoramatafel

Was erst scheinbar wie eine blaue Mülltüte aussieht, entpuppt sich beim Näherkommen als Mütze, die hier jemand in den Baum gehängt hat. Haie am Auerberg. Nichts ist unmöglich.

Eine Mütze hängt am Baum

Optisch als Futterraufe gestylt, zeigt sich dieses Schaubild, das Wolfgang hier noch versucht zu verstehen…

Wolfgang überlegt, wie das Schaubild funktioniert

Aha, hier kann man mit einer Art Stempel Fußabdrücke der Wildtiere in den Sand setzen. Das entsprechende Foto zeigt, um welches Tier es sich handelt.

Welcher Fußabdruck gehört zu welchem Tier?

Leicht bekleidet wandern wir weiter und kommen wieder durch schattige Bereiche, die aber ebenfalls angenehm zu laufen sind.

Wieder folgen wir einem Schneepfad
Wolfgang schaut ins Lechtal
Wolfgang auf dem verwunschenen Waldpfad

Noch mal ein kurzes Wegstück über festgetretenen Schnee…

Noch einmal müssen wir eine Schneepassage hinter uns bringen

…dann taucht vor uns die St. Georg Kapelle auf dem Auerberg auf.

Die Kapelle St. Georg liegt vor uns

Unser Ziel ist erreicht. Über einen schönen Wiesenpfad gehen wir zum Panorama-Gasthof hinauf.

Die Kapelle auf dem Auerberg
Der Maibaum mit den Handwerksschildern im Sonnenlicht

Leider hat der Gasthof Betriebsferien, so dass wir auf die geliebte Schoki verzichten und unser mitgebrachtes stilles Wasser, einen Apfel und einige Datteln dazu verputzen.

Panorama-Gaststätte auf dem Auerberg

Nach einer ausgiebigen Pause auf der Sonnenterrasse machen wir uns auf den Rückweg. Es geht jetzt über lange Almen auf weichem Grund abwärts ins Tal. Unterwegs naschen wir von den ersten Wildkräutern, die hier sprießen: Vogelmiere und Gänseblümchen.

Lechtaler Alpen und Tannheimer Tal

Eine wunderbare Barfuß-Wanderung, eine Genusstour für alle Sinne. Du findest sie auch in dem Buch von Eduard und Sigrid Soeffker „Barfußwandern – Münchner Berge und Alpenvorland“.

6 Gedanken zu „Barfuß durch die Feuersteinschlucht auf den Auerberg“

  1. Wieder ein Bericht, der Lust macht die Tour nachzuwandern. Scheinbar waren keine anderen Wanderer auf dieser schönen Strecke unterwegs. Lag bestimmt daran, dass das Gasthaus noch geschlossen war. Die Besucher, die mit dem Auto auf den Berg fahren, wissen gar nicht was sie versäumen.
    Grüße von Thomas

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    • Hallo Thomas,
      in der Tat waren wir alleine unterwegs. Erst mit Näherkommen zum Gasthof, liefen uns vereinzelte Wanderer über den Weg 🙂 Es ist wirklich eine der schönsten Touren, die sogar Anfänger prima meistern können, wenn sie Ihre Schuhe für den Notfall (die Strecke ist doch ganz schön lang für einen Barfußanfänger) im Rucksack haben.
      Schöne Grüße
      Eva

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  2. Das ist ja wirklich wunderschön dort gewesen.
    Die Landschaft im Allgäu und Lechtal ist einfach gewaltig.
    Bin im Sommer für 10 Tage in Reutte, wäre schön, wenn wir mal zusammen Barfuß wandern könnten.
    Bin aber nicht so hart im Nehmen, wie Ihr, mir ist es jetzt noch zu kühl dafür.
    LG. C-P

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