Wettkampftag eines Barfuß-Marathon-Läufers

Ich will doch nur barfuß ankommen!

Es ist Sonntag, der 29. Mai 2022. Ich stehe um 5:30 Uhr auf. Den Wecker habe ich am Abend vorher gestellt. Schnell ein kurzes Frühstück. Eine Tasse Kaffee, ein Toast und eine Banane. Die Banane ist Tradition vor einem Wettkampf. Um 8 Uhr wird der Startschuss fallen, ich sollte also möglichst noch schnell nach Würzburg kommen. Das ist für mich ziemlich früh und zum Glück habe ich einen Fahrdienst organisiert. Gemeinsam mit einem Freund fahre ich mit dem Auto in die Würzburger Innenstadt. Rasch begeben wir uns in Richtung Messehalle, wo die Kleiderabgabe und Toiletten sind. Hinter dem Gebäude befindet sich der Start und gleichzeitig auch das Ziel.

Ich bin schon seit Tagen ziemlich aufgeregt. Ist es doch mein erster Wettkampf nach über 2 Jahren Pause. Corona und die damit einhergehende Pandemie zwangen leider viele Laufevents zum Absagen. Ich dachte immer, dass die Anspannung irgendwann einmal nachlässt. Doch ich stelle fest, dass sie immer noch da ist. So auch an diesem Morgen.

Da mir das Wetter mit Regen und kühlen Temperaturen (ca. 6 Grad) das Läuferleben schwer macht, entscheide ich mich für ein T-Shirt mit einer zusätzlichen Schicht darunter und kurzer Hose. Die Regenjacke und die Schuhe lasse ich nach langem Abwägen in meinem Kleiderbeutel zurück. Ob das eine gute Idee ist, wird sich zeigen.

Mein erster Halbmarathon-Wettkampf ohne Schuhe! Es fühlt sich aufregend und spannend an. Was werde ich alles im Verlauf erleben? Die Menschen, die Straßen, die Füße und die Zielzeit.

Meine Taktik für diesen Lauf: Auf jeden Fall unter 2 Stunden bleiben und vor allem – gesund am Ziel ankommen.

Das Warmlaufen halte ich kurz, da die Straßen nass sind und ich Sorge habe, dass meine Haut an den Fußsohlen nur unnötig aufweicht und jedes Steinchen und Blättchen am Fuß kleben bleibt.

Nach dem Warmlaufen geht es in die Startblöcke. Ich bin im letzten Block von Dreien.

Die Spannung und auch das Adrenalin steigen in mir von Minute zu Minute an.

Endlich kommt der erlösende Startschuss. Es geht los. Langsam kommt Bewegung in die vielen Teilnehmer/innen. Aus dem Gehen wird ein Laufen.

Auf den ersten Metern bin ich ganz auf den Boden konzentriert. Ich will den Untergrund sehen und nach Gegenständen absuchen, wie Scherben und Steinchen.

Dieses Abscannen muss ich ein paar hundert Meter machen und wird dann besser, weil ich von nun an mehr Platz um mich habe. In diesem Augenblick ist auch all die Anspannung weg und ich kann endlich das Publikum am Straßenrand begutachten.

Ich dachte erst, dass ich ohne Schuhe, also barfuß, schnell auffallen würde. Aber nein, es ist wie im Alltag. Manche Menschen sehen sofort, dass ich barfuß unterwegs bin und manche nicht. Tatsächlich höre ich nur wenige Kommentare, vielleicht auch, weil ich so schnell an den Zuschauern vorbei bin.

Die häufigste Bemerkung ist: Respekt! Und der wird von Mitläufern ausgesprochen.

Ich “genieße” regelrecht den weiteren Verlauf des Wettkampfes. Es macht viel Spaß und die Straßen werden zunehmend trockener. Auch die Temperaturen steigen an. Optimales Laufwetter! Ich glaube, so wünscht sich das jede/r Läufer/in.

Bei Kilometer 6 schaue ich auf meine Pulsuhr und bemerke, dass ich etwa 29 Minuten dafür gebraucht habe.

Wow, das heißt, ich bin schneller als erwartet. Ich laufe im Schnitt jeden Kilometer in weniger als 5 Minuten.

Detlef von Rein beim Halbmarathon in Würzburg

Obendrein fühle ich mich bei dieser Geschwindigkeit auch noch wohl! Sollte ich diesen Verlauf weiter durchhalten können, würde es am Ende eine 1:45 werden. Das Publikum, die Läufer, der Gedanke an eine tolle Zielzeit und das angenehme Wetter motivieren mich und so erhöhe ich etwas die Geschwindigkeit.

Jetzt spüre ich wieder diese starke Belastung, wie in den vielen vorangegangen Wettkämpfen. Es scheint, als ob der Körper ein Erinnerungsvermögen besitzt. Der Ehrgeiz hat mich wieder im Griff.

Das Publikum am Rande der Strecke sowie die anderen Läufer, werden mir auf einmal egal.

Ich will nur noch die Geschwindigkeit beibehalten, sonst gar nichts.

Die Sache fällt mir aber nicht leicht, denn viele Trommler und Bands am Streckenrand feuern mich immer wieder an. Ich muss bewusst die Geschwindigkeit korrigieren, um konstant zu bleiben.

Aber dann, auf den letzten 2 Kilometern, hält mich nichts mehr. Jetzt weiß ich, dass ich es schaffen kann.

Vor dem Zieleinlauf sehe ich den Moderator. Er kommentiert diesen Lauf und die Teilnehmer. Ich bin auf den letzten Schritten zum Ziel hin, als er meine Barfüßigkeit entdeckt. Er ist ganz außer sich! Leider schnappe ich nicht alles auf, was er dem Publikum mitteilt. Doch seine Blicke verraten es mir ;-).

Am Ende laufe ich eine hervorragende Zeit von 1:42:08 und belege damit in meiner Altersklasse Platz 3. Ich bin überaus glücklich.

Ich wollte doch nur barfuß ankommen!

Zu guter Letzt spreche ich meiner Frau einen großen Dank aus, weil sie meine Launen in dieser langen Zeit der Umgewöhnung (vom Schuhträger zum Barfüßer) aushalten musste. Durch die Umstellung blieb es nicht aus, dass ich das Laufen wieder „neu“ erlernen mußte. Kilometer für Kilometer.

Detlef von Rein beim Halbmarathon in Würzburg 2022

17 Gedanken zu „Wettkampftag eines Barfuß-Marathon-Läufers“

  1. Moin zusammen,
    habe in einem Buch von Arthur Lydiard eine Bemerkung über Bruce Tulloh gelesen.
    Wer? Eben, den Namen hatte ich auch noch nie gehört.
    Der war ein sehr erfolgreicher britischer Läufer in den 60ern und – Barfuß!
    In dieser schönen Videokonserve ist er zu sehen, wie er bei den Europameisterschaften 1962 in Belgrad Meister über 5000 Meter wird.
    https://www.youtube.com/watch?v=gzwfXUX7UFw
    Laut Wikipedia lief er auch barfuß “1969 4627 km in 64 Tagen quer durch die USA” und zwar, da: “Als Barfußläufer war er in der Lage, die Ermüdung beim Lauf auf mehr Muskelgruppen zu verteilen.” Letzteres war mir ebenso neu wie der Name Tulloh, wäre wenns stimmt ein weiteres Argument, Langstrecken nur Barfuß zu laufen.
    Euch allen einen guten Rutsch und viele Grüße
    Thomas
    ach ja, habe mich zum Elbdeichmarathon in Tangermünde angemeldet.
    Vielleicht sehen wir uns da?

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  2. Hallo Detlef,
    jetzt habe ich auch meinen ersten Halbmarathon hinter mir. Ich bin zwar schon ganz oft deutlich weitere Strecken gelaufen, aber noch nie in einem Wettkampf auf Zeit. Genau genommen war’s auch gar kein HM, sondern die Schlussetappe des “100 Meilen Berlin” Ultramarathons, den ich in einer 10er Staffel mitgelaufen bin. Meine Strecke war 21,5km lang, hatte rund 200 Höhenmeter und ging entlang des Mauerwegs über sehr unterschiedliche Untergründe, meist grober Asphalt. Ich war erst nachts dran, d.h. mit Lauflampe im Dunkeln und aufgrund der Gesamtlänge von 161km nicht abgesperrt, sondern im öffentlichen Straßenverkehr. Trotz 5 oder 6 roter Ampeln konnte ich aber auch deutlich unter 2 Stunden bleiben, worauf ich sehr stolz bin!
    In meinem Blog habe ich die Highlights zusammengestellt und auch meine Versorgungsstrategie und Details meiner Lampenkonstruktion beschrieben:
    http://lederfuesse.de/2023/08/19/am-mauerweg-ist-die-mauer-weg/
    LG Forbi

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  3. Bin jetzt den Marathon in Salzburg komplett Barfuß gelaufen. Zwei Halbmarathonrunden. Die Strecke unbekannt für mich, führte mich durch eine kilometerlange Schotterallee, das gleich zwei Mal, die mich viel Zeit gekostet hat. Dazu kam nach der langen Kältewelle ein Hitzetag, der genau auf den Marathon fiel. Trotzdem rechtzeitig durchs Ziel geschafft, sogar ganz ohne Blessuren. Barfuß war das mein 6. Marathon, doch dieser hatte es eben durch steinigen Asphalt und Schotterwege ziemlich in sich. Für mich kommt kein Marathon mit Schuhen mehr in Frage. Die Fußsohlen mögen etwas brennen, jedoch die Gelenke bleiben schmerzfrei. Das ist mir jeder Barfußschritt wert, mit viel Freiheit an den Füßen!

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    • Moin Helga,
      wie machst Du das mit dem Laufen auf Schotter – hast Du da eine besondere Technik? Ich laufe ja nun auch schon seit Jahren Barfuß und Wettkämpfe, aber Schotter kriege ich einfach nicht hin
      viele Grüße
      thomas

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      • Hallo Thomas,
        ja, ich habe eine besondere Technik. Seit annähernd 9 Jahren führe ich Trainingsbuch, worin ich mittlerweile sogar die Tage eintrage, an denen ich nicht trainiere. Ob beim Laufen Schuhe, wenn ja welche, Verspannungen, Überbelastung, auch wenn ich mir was eingetreten habe, oder mich mal erschöpft fühle. Vorletzten Winter hatte ich sehr starke Verspannungen am Gesäßmuskel, bis in den Sommer hinein. Rückblickend in den Trainingsbüchern haben sich diese Verspannungen im Winter gezeigt, trotz leichter Barfußschuhe. Für letzten Winter hatte ich mir vorgenommen, beim Laufen überhaupt keine Schuhe mehr zu tragen. Bis jetzt keine Verspannungen! Bei uns in Wien wie in jeder Großstadt wird überall gestreut, sobald sich die ersten Schneeflocken zeigen. Diese Streusteine sind dick und sehr spitz und bleiben sehr lange liegen. Unter anderem führt meine Laufstrecke durch den Schlosspark Schönbrunn, mit ungefähr 2,5 km steiniger Kieselwege. Natürlich ist das etwas mühsamer, jedoch kein Vergleich mit irgendeinem Schuh! In den Jahren zuvor, wo ich im Winter noch mit Barfußschuhen gelaufen bin, hatte ich mir übers Jahr öfter etwas eingetreten. Dieses Jahr fast noch überhaupt nicht. Selbst wenn, bleibt der Fremdkörper meistens an der Hautoberfläche, so dass er sich mit der Hand leicht entfernen lässt. Die Füße dürften sich an die unterschiedliche Bodenbeschaffenheit gewöhnen. Durch Tragen von Laufschuhen bzw. Barfußschuhen im Winter muss der Fuß sich immer wieder an die freie Belastung im Sommer gewöhnen. Es ist sehr faszinierend zu spüren wie sich die Füße der Natur anpassen können! Selbst eine dünne Gummisohle blockiert schon den Energiefluss, ob du es glaubst oder nicht! Es müssen ja nicht immer so lange Strecken sein im Winter. Oft gibt es Temperaturen von über Null Grad. Da sind auch 12 Kilometer kein Problem. Für mich ist es inzwischen unvorstellbar geworden mit Schuhen zu laufen. Nur bei kurzen Tempoläufen trage ich meine ultraleichten Patschen (150g beide zusammen). Echt. Die Laufschuhindustrie hat “aufgeholt”! Knallige Plateausohlen sind grad der Hit zum Preis von 200 Euro! Bin so froh, dass ich auf sowas nicht mehr angewiesen bin!!
        Sportliche Grüße
        Helga

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        • So ist’s richtig! Ich habe seit Februar 2017 keine Laufschuhe mehr angehabt und fahre auch gut damit. Einzige Ausnahmen sind Minusgrade, da ziehe ich Wasserschuhe an (AquaSpheres) und Orientierungslauf-Wettkämpfe im Wald, da trage ich die Whitin Minimalschuhe (siehe Rezensionen). Die Haut wird nicht dicker, wenn man bei jedem kleinen Steinchen gleich wieder Schuhe anzieht. Es gibt natürlich auch Untergründe, auf denen kann man echt nicht barfuß laufen, aber so fein geschotterte Radwege gehen eigentlich ganz gut.
          Meine Tipps an Thomas und andere, die “gerne” über Schotter rennen möchten:

          – Mit der ganzen Fläche des Fußes gleichmäßig aufsetzen, so verteilt sich der Druck und so federt das Längsgewölbe auch am besten (vergesst den Ballengang-Quatsch, auf Schotter geht das nicht)
          – Den Oberkörper ruhig halten. Vertikale Bewegungen des Rumpfes bedeuten auch mehr Druck auf der Fußsohle. Sucht bei YouTube nach Anna McNuff “Barefoot Britain” und staunt, wie sie dahingleitet, ohne dass der Oberkörper hoch und runter hüpft. Nur die Beine bewegen sich vertikal.
          – Beine heben! Kein Witz, ich sehe viele Leute, die heben die Oberschenkel nicht richtig hoch und laufen steifbeinig mit fast durchgedrückten Knien. Einen ruhigen Oberkörper kann man aber nur haben, wenn man die Beine hochhebt.
          – Aus der Hüfte laufen, d.h. eine leichte Hüftdrehung (“mit dem Arsch wackeln”) erleichtert das Anheben der Oberschenkel. Die Unterschenkel und Füße werden dabei einfach nur “mitgeschleppt”, d.h. die Bewegung startet in der Hüfte und der Rest folgt dann wie von selbst. Wenn die Füße locker hängen, setzen sie automatisch richtig auf!
          – Kurze Schritte machen! Je gröber der Schotter, desto kürzer die Schritte. Kurze Kontaktzeiten belasten die Sohle auch weniger.

          Das sind die Punkte, die ich im Laufe der Jahre herausgefunden habe. Man kann das natürlich nicht alles auf einmal sofort umsetzen, aber es lohnt sich, wenn man es erst mal im Unterbewusstsein hat und gelegentlich mal drauf achtet, was die Beine beim Laufen eigentlich so machen 😉
          Viel Erfolg!
          Forbi

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          • Hallo Ihr beiden,
            vielen Dank für die Tipps!
            Bin am letzten Wochenende in Hannover beim Internationalen Naturistenlauf 5km und 10km (andere Strecken gibts da nicht) barfuß gelaufen, obwohl es immer wieder Abschnitte mit üblem Schotter gab.
            Hab versucht, Eure Tipps umzusetzen, ist zum Teil gelungen, zum Teil wars aber auch echt schmerzhaft. Aber es war der Einstieg in mein Barfußschotterlaufen, da kann nicht alles sofort funktionieren.
            Was ziemlich anstrengend war: nach langer Zeit mit nur Langstreckentraining zu versuchen, bei den 5km den Anschluß zu halten, da war ich im Ziel aber so richtig kaputt, obwohl ich nur knapp unter 26 min geblieben war

          • Ich lese gerade deine Tipps Forbi und kann alle Punkte bestätigen.
            Passt alles!
            Ich achte noch zusätzlich auf meine Atmung.
            Wer Angst beim Anblick von z.B. Schotter bekommt, der verspannt den Körper und auch die Fußsohle.
            Ziel sollte sein, durch gleichmäßiges atmen, die Verspannung an der Fußsohle so gering wie möglich zu halten oder erst gar nicht entstehen zu lassen. Eine “weiche” Fußsohle ist einfach schmerzunempfindlicher.
            Ich konnte beim diesjährigen Firmenlauf, der zur Hälfte asphaltiert und zur Hälfte geschottert war, sehr gute Erfahrungen sammeln.
            Nur Mut.
            Viele Grüße
            Detlef

  4. Hallo Detlef,
    tolle Zeit, gratuliere! Ich bin im April einen 10km Straßenlauf in ähnlichem Tempo gelaufen (noch sehr kalt und mit viel Kopfsteinpflaster, siehe mein Link), aber ich glaube nicht, dass ich so einen Schnitt für die doppelte Strecke durchhalten würde.
    Seit knapp 2 Jahren laufe ich auch regelmäßig Strecken über 20km, aber nur für mich zum Spaß – und deutlich langsamer. So weit auf der Straße zu laufen, macht mir keinen Spaß, da suche ich mir abwechslungsreiche Strecken aus, mit Waldboden, Wiesen und auch ein bisschen was Steiniges. Das Wort “Training” habe ich aus meinem Wortschatz verbannt und laufe nur, wenn es mir Spaß macht – und das macht es fast jeden Tag 😉
    Viele Grüße
    Forbi

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    • Hallo Forbi,
      Danke. Ich finde deine Art zu Laufen prima. Ich laufe in der Zwischenzeit immer wieder mal im Wald oder über die Felder und kann auch die Pulsuhr weglassen. Es ist ein ganz anderes Laufen und als Ausgleich ziemlich gut .
      Doch ich habe den Ehrgeiz noch in mir, den ich mir über viele Jahre antrainiert habe. Den in Griff zu bekommen ist gar nicht so einfach. Doch ich vermute, dass sich da noch einiges bei mir tut.
      Viele Grüße
      Detlef

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  5. Moin Detlef,
    herzlichen Glückwunsch zu Deiner Superzeit! Ich laufe in derselben Altersklasse, aber bei mir hats beim Halbmarathon bislang nur zu einer 1:47 gereicht.
    Das “Respekt” erlebe ich auch oft, allerdings auch solche Kommentare wie vor drei Wochen beim 10Km-rund-um-Ratekau (in stolzen 54:06 – nur 2:30 verloren in der “Pandemie” auf meine Bestzeit).
    Da hörte ich jemand sagen: der will wohl auch nur seine 15 Minuten Berühmtheit abrufen. Na, wenn wir auffallen wollen würden, liefen wir wohl eher nackt durch den Elbtunnel als in der Pampa bei nem Volkslauf;o)
    Ich gebe den lieben Menschen, die mir aus ihren teuren Nikepumaadidasairwasweißich teuren Schuhen den Respekt zurufen immer auch ein ehrliches “Respekt” zurück – denn in solchen Schuhen solche Wettkämpfe zu überstehen, das ist wohl weit schwieriger als für uns mit unseren in 50.000 Jahren Evolution erprobten Laufmaschinen.
    Viel Erfolg weiterhin und alles Gute!
    Thomas

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    • Moin Thomas,
      Danke.
      Ich sehe das genauso wie Du mit den lieben schuhtragenden Menschen.
      Du hast mich durch deinen Bericht hier im Blog motiviert einen Versuch zu unternehmen. Ich konnte viele wichtige Informationen für das Laufen ohne Schuhe herausholen. Dafür möchte ich mich bei Dir bedanken.
      Auch ich wünsche Dir für die nächsten Wettkämpfe viel Erfolg, alles Gute und saubere Straßen!
      Detlef

      Antworten
      • Moin Detlef,
        da bin ich ganz freudig überrascht, daß mein Bericht so eine Wirkung gehabt hat!
        Lieben Dank für die Rückmeldung!

        Zum Thema Steinchen auf der Strecke:
        Ich hab die Erfahrung gemacht, daß das Wettkampfadrenalin auch die Schmerzempfindlichkeit der Füße herabsetzt. Sonst ist es ja beim Training öfter mal so, daß ich doch auf einen Stein trete, der dann natürlich auch genau entweder das Großzehengrundgelenk oder “Ni1” trifft. Im Wettkampf hatte ich das noch nie. Ich versuche auch, Wettkampfstrecken die ich noch nicht kenne ein paar Wochen vor dem Lauf einmal entspannt abzulaufen um zu sehen, ob es barfuß geht. In Ratekau jetzt z.B. war eine Waldstrecke, die leider leicht geschottert war und ein kurzer Feldweg mit Sand/Kiesgemisch.Dann hab ich abgewogen, ob der Zeitverlust durch das Barfußlaufen im Zickzack um die Steinchen oder das Laufen der ganzen Strecke in den Vibrams schlimmer ist. Und hab mich fürs Barfußlaufen entschieden. Auf den Kilometern mit den Schotterstücken hab ich jeweils etwa 1:30 verloren, mich aber dafür auf dem Rest der Strecke pudelwohl gefühlt – auch wenn ich gern tolle Zeiten laufen möchte, war mir das gute Gefühl hier wichtiger. Im Herbst laufe ich einen Halbmarathon auf einem Radwanderweg, der komplett mit so einer Art feinem Grant geschottert ist, da geht für mich dann leider barfuß nix. Aber er ist noch im September, da hoffe ich, daß noch alles stattfindet bevor womöglich wieder alles durchdreht.

        Und an Silke: bei meinem ersten Marathon auf unbekannter Strecke hatte ich mir so eine Tasche für den Oberarm gebastelt, ähnlich denen, wo einige Menschen beim Laufen Ihre Telefone drin haben. Und da hab ich die Five Fingers reingesteckt. Falls entweder die Füße oder die Strecke kein barfüßlern mehr hergegeben hätten, hätte ich sie dann schnell anziehen können.(mußte ich aber glücklicherweise nicht.) Diese Notfallausrüstung ließ mich dann ganz entspannt laufen. Im Ziel war dann zwar die Haut an meinem Oberarm abgscheuert, aber die Füße waren tippitoppi ;o)

        Euch allen: habt Mut und startet mal Barfuß, vielleicht erstmal mit einem 5km-Lauf und steigert Euch dann langsam. Denn auch wenn wir viel barfuß Trainieren, ist die Belastung einmal der Fußsohlen, aber auch der Achillessehnen im Wettkampf durch die meist höheren Geschwindigkeiten deutlich höher, da heißt es dann sich erstmal langsam ranzutasten. Kann sonst gutgehen wie bei Detlef, kann aber auch nicht gutgehen wie nach meinem ersten Halbmarathon, da hab ich mich an jemand drangehängt die schneller lief als ich eigentlich konnte und kam ich hinterher wegen Achillessehnenschmerzen eine Woche lang keine Treppe mehr runter.

        Viele liebe Grüße
        Thomas

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  6. Auch von mir großen Respekt! Mir geht es ähnlich wie Carola, bin auch Läuferin, aber Barfuß einen Wettkampf zu absolvieren, habe ich mich auch noch nicht getraut. Reine Barfußläufe bis 10 KM sind auf meiner bekannte Strecke kein Problem, auf längere Distanzen gibt mir die Vibramsohle mehr Sicherheit. Durch deinen Beitrag machst du uns unwahrscheinlich Mut, dass es “unten ohne” durchaus machbar ist! Danke dafür und weiterhin viel Spaß beim Barfüßeln!

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    • Auch dir Silke Danke. Deine Rückmeldung tut mir gut. Meinen nächsten Wettkampf im Herbst werde ich mit den Laufsandalen absolvieren. Da weiß ich heute schon, dass es viele Schotterwege gibt. Es hat ja auch den Vorteil, dass man den Untergrund nicht abscannen muss. Dir auch weiterhin viel Spaß beim Barfüßeln

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  7. Großen Respekt Detlef,ich bin auch Läuferin,aber barfuß hab ich mich noch nicht getraut.In der Freizeit versuche ich soviel barfuß zu gehen wie es geht,oder auf Arbeit in der Kita im Garten.Ich bin auch 1962 geboren in Potsdam wo ich noch lebe.Leider habe ich hier noch keine Barfußanhänger gefunden.Mach weiter so.

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    • Danke Carola. Du machst es gut. Ich nutze auch jede Gelegenheit barfuß zu sein. Und Barfußanhänger in seiner Nähe zu finden ist nicht leicht. Ich habe auch noch keinen. Zum Glück gibt es diesen Blog. Grüße von Stuttgart nach Potsdam

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