Barfuß Städte erleben – GRAZ, Steiermark/Österreich

BARFUSSEIGNUNG

1. Untergründe der Innenstadt

Note: 2
(perfekt: 1, überwiegend angenehm: 2, Mix angenehm/unangenehm: 3, eher unangenehm: 4, meist unangenehm: 5)

Graz ist Hauptstadt der Steiermark und liegt an der Mur im Südosten Österreichs. Die Lage am südlichen Alpenrand führt zu einem relativ milden Klima, die mittleren Temperaturen liegen im Jänner zwischen -4 und +3 °C, im Juli zwischen +16 und +27 °C.

Die Grazer Altstadt schließt sich südlich an den Schlossberg an, der sich östlich der Mur um 123 m über das Niveau des Hauptplatzes erhebt. Das historische Zentrum ist seit 1999 Unesco-Weltkulturerbe.

Herrengasse in Graz
Die Herrengasse ist Haupteinkaufsstraße der Stadt und wird von allen Straßenbahnlinien befahren.
Seitengasse
Die Sporgasse vom Hauptplatz zum Karmeliterplatz ist ein belebter Teil der Fußgängerzone.
Schlossbergplatz in Graz
Schlossbergplatz
Landhaushof in Graz
Das 1531 eröffnete Landhaus ist Sitz des Steiermärkischen Landtags. Der dreigeschossige Arkadenhof ist öffentlich zugänglich.

Der Schlossberg und große Teile der Altstadt von Graz sind Fußgängerzone. Der Schlossberg lässt sich von verschiedenen Seiten her besteigen. Im Süden überragt der Uhrturm die Innenstadt, der auch mit einem Aufzug erreichbar ist; auf den nördlichen Teil des Schlossbergs fährt eine Standseilbahn vom Kaiser-Franz-Kosef-Kai (an der Mur).

Schlossbergtreppe
260 Stufen führen vom Schlossbergplatz zum Uhrturm. Der während des ersten Weltkriegs angelegte Weg heißt offiziell „Kriegssteig“, auch wenn Bestrebungen bestehen, ihm einen friedlicheren Namen zu geben.
Schlossbergweg
Auf der Ostseite des Schlossbergs führt ein gepflasterter Weg zum Karmeliterplatz.
Uhrturm
Der Grazer Uhrturm wurde vor 1265 als Teil der Festung errichtet und zeigt seit 1569 weithin sichtbar die Zeit.

In der Innenstadt von Graz finden sich verschiedene Pflasterungen und teilweise Asphalt, am Schlossberg gibt es Pflaster und (relativ feinkörnige) Schotterwege. Unmittelbar entlang der Mur verläuft die Murpromenade, welche leider recht grob geschottert und damit weniger angenehm ist.

Pflaster am Schlossberg
Pflaster am Schlossberg
Pflaster in der Innenstadt
Pflaster in der Innenstadt
Spruchband in Grazer Innenstadt
Am Weg von der Mur zum Schlossbergplatz sind Zitate über Graz am Boden zu lesen.
Murpromenade
Murpromenade

Der für Fußgänger geöffnete Schlossbergstollen verbindet den Schlossbergplatz mit dem Weg, der vom Karmeliterplatz zum Uhrturm führt, und bindet unter anderem den unterirdischen Veranstaltungsraum „Dom im Berg“ an. Die rutschsicheren Metallgitter in diesem abschüssigen Fußgängertunnel stellen allerdings für empfindiche Fußsohlen eine gewisse Herausforderung dar.

Schlossbergstollen
Schlossbergstollen
Barfuß auf Gitterwegen im Schlossbergstollen
Gitterweg im Schlossbergstollen

Über die Mur führen mehrere Brücken und Fußgängerstege, darunter auch die Murinsel (eigentlich ein im Fluss verankertes Boot) mit zwei fest installierten Stegen. Nach Überquerung des Lendkais setzt sich die Fußgängerzone im Bereich der Mariahilferstraße fort, hier liegt auch das Kunsthaus Graz („Friendly Alien“) mit seiner ungewöhnlichen Blob-Architektur.

Die Murinsel in Graz
Murinsel
Der Boden der Murinsel
Boden der Murinsel

An verschiedenen Stellen der Innenstadt gibt es Brunnen und Trinkwasserspender, die es auch ermöglichen, an heißen Sommertagen die Füße zu kühlen.

Brunnen am Karmeliterplatz in Graz
Brunnen am Karmeliterplatz

2. Verhalten der Bevölkerung bei Begegnung mit Barfußläufern?

Note: 2
(immer freundlich: 1, oft freundlich: 2, meist neutral: 3, öfter ablehnende Blicke: 4, ablehnende Blicke und manchmal feindliche Bemerkungen: 5)

Es gibt so gut wie gar keine Reaktionen auf Barfußgeher. Vielleicht verstohlene Blicke, insbesondere in der kalten Jahreszeit. Wenn jemand reagiert, dann eher freundlich.

3. Sieht man andere Barfußläufer?

Note: 2
(täglich: 1, alle paar Tage: 2, alle paar Wochen: 3, alle paar Monate: 4, ganz selten oder nie: 5)

Es kommt drauf an wo! Im Stadtpark und Augarten von Graz (siehe weiter unten) gibt es an warmen Tagen fast immer Leute jeden Alters, die sich dort barfuß erholen. In der Innenstadt deutlich seltener, aber in einer Universitätsstadt mit reichem Kulturleben gibt es doch insbesondere im Sommer immer wieder einzelne Barfußgeher.

4. Sauberkeit der Innenstadt

Note: 2
(blitzsauber: 1, wenig Unrat: 2, mäßige Verschmutzung: 3, etwas unangenehm: 4, oft unangenehm: 5)

Die Stadt wird gut gereinigt. Grober Schmutz ist die Ausnahme. Je nach Wetter werden die Sohlen hell- bis dunkelgrau, aber nicht tiefschwarz, und es gibt keine eklig klebrigen Dinge auf der Straße.

5. Verletzungsgefahr in der Innenstadt

(abgesehen von Volksfesten mit den üblichen Scherben)

Note: 2
(Kein Risiko: 1, selten, wenige Stellen: 2, hin und wieder, aber vermeidbar: 3, man muss öfter mal etwas aufpassen: 4, es besteht fast überall fortwährend Verletzungsgefahr (viele Scherben etc): 5)

In jeder Stadt ist etwas Vorsicht angesagt. Vereinzelt können Scherben usw. in den Ritzen im Pflaster lauern. Aber es gibt keine „Glasscherbenviertel“ mit erhöhter Verletzungsgefahr in der Innenstadt.

6. Gibt es Einrichtungen oder Restaurants der Stadt (Museen, Restaurants etc.), wo es barfuß ab und zu oder regelmäßig Probleme gibt?

Note: 1
(nein: 1, ganz vereinzelt und nicht immer (willkürliche Personalentscheidungen einzelner Mitarbeiter): 2, wenige, aber regelmäßig (generelles Barfußverbot): 3, häufig, aber dort nicht regelmäßig (willkürliche Personalentscheidungen): 4, häufig und regelmäßig (Barfußverbote): 5)

Ich wurde nur einmal abgewiesen (beim früheren Betreiber des Cafés auf der Murinsel); inzwischen hat der Wirt gewechselt, damit gibt es aktuell keine Probleme mehr.

BESONDERHEITEN

1. Bereiche der Stadt, die wegen der Untergründe besonders empfehlenswert sind:

Stadtpark

Der Grazer Stadtpark wurde um 1870 auf der Fläche des ehemaligen Glacis, der Festungsanlage östlich von Schlossberg und Innenstadt, eröffnet. Auf 22 Hektar wachsen rund 2000 teils große schattenspendende Bäume und die Rasenflächen laden zum Gehen, Laufen, Spielen und Verweilen ein. Im Stadtpark liegen einige Kaffeehäuser und das Forum Stadtpark, in dem Ausstellungen und Konzerte stattfinden. Der Stadtpark bietet auch etliche sehr barfußfreundliche Fußwege zwischen der Innenstadt und dem Stadtteil St. Leonhard. Im Stadtpark liegen einige Kaffeehäuser und das Forum Stadtpark, in dem Ausstellungen und Konzerte stattfinden. Die gepflegten Rasenflächen sind ein Genuss und die alten Bäume liefern im Sommer ausreichend Schatten.

Stadtpark
Im Stadtpark
Barfuß im Gras
Augarten

Ebenso auf der östlichen Seite der Mur liegt etwas weiter südlich der Augarten direkt am Fluss. Hier befindet sich das Kindermuseum „Frida und Fred“, das explizit ohne Schuhe zu besuchen ist, und das Museum der Wahrnehmung. Es gibt im Sommer regelmäßig Veranstaltungen im Freien, außerdem treffen sich hier Slackliner und Skateboarder.

Slackline im Augarten
Slackline im Augarten
Am Ufer der Mur im Augarten
Am Ufer der Mur im Augarten

2. Barfußparadiese in der unmittelbaren Umgebung

Schloss Eggenberg

Im Westen liegt das Schloss Eggenberg inmitten eines romantischen Schlossparks, von der Innenstadt aus mit Straßenbahnlinie 1 angebunden. Allerdings dürfen im Schlosspark nur ein Teil der Rasenflächen betreten werden, insofern vielleicht weniger paradiesisch als der Stadtpark und Augarten.

Schloss Eggenberg in Graz
Schloss Eggenberg in Graz
Roseggerweg Hilmteich – Mariatrost

Vom Hilmteich aus ist auf einer leichten Wanderung von ca. 4 km die Basilika Mariatrost über den Roseggerweg und andere Wege erreichbar (die allerdings alle von Wurzeln und Steinen geprägt sind). In Mariatrost liegt auch das Tramwaymuseum (bis Ende August 2022 geschlossen). Rückfahrt ist mit der Straßenbahnlinie 1 möglich.

Basilika Mariatrost
Mariatrost

ÜBERSICHT (Noten)

Untergründe

2

Reaktionen

2

Andere Barfußläufer

2

Sauberkeit

2

Verletzungsgefahr

2

Probleme

1

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