BARFUSSEIGNUNG
1. Untergründe der Innenstadt
Note: 2
(perfekt: 1, überwiegend angenehm: 2, Mix angenehm/unangenehm: 3, eher unangenehm: 4, meist unangenehm: 5)
Graz ist Hauptstadt der Steiermark und liegt an der Mur im Südosten Österreichs. Die Lage am südlichen Alpenrand führt zu einem relativ milden Klima, die mittleren Temperaturen liegen im Jänner zwischen -4 und +3 °C, im Juli zwischen +16 und +27 °C.
Die Grazer Altstadt schließt sich südlich an den Schlossberg an, der sich östlich der Mur um 123 m über das Niveau des Hauptplatzes erhebt. Das historische Zentrum ist seit 1999 Unesco-Weltkulturerbe.
Der Schlossberg und große Teile der Altstadt von Graz sind Fußgängerzone. Der Schlossberg lässt sich von verschiedenen Seiten her besteigen. Im Süden überragt der Uhrturm die Innenstadt, der auch mit einem Aufzug erreichbar ist; auf den nördlichen Teil des Schlossbergs fährt eine Standseilbahn vom Kaiser-Franz-Kosef-Kai (an der Mur).
In der Innenstadt von Graz finden sich verschiedene Pflasterungen und teilweise Asphalt, am Schlossberg gibt es Pflaster und (relativ feinkörnige) Schotterwege. Unmittelbar entlang der Mur verläuft die Murpromenade, welche leider recht grob geschottert und damit weniger angenehm ist.
Der für Fußgänger geöffnete Schlossbergstollen verbindet den Schlossbergplatz mit dem Weg, der vom Karmeliterplatz zum Uhrturm führt, und bindet unter anderem den unterirdischen Veranstaltungsraum „Dom im Berg“ an. Die rutschsicheren Metallgitter in diesem abschüssigen Fußgängertunnel stellen allerdings für empfindiche Fußsohlen eine gewisse Herausforderung dar.
Über die Mur führen mehrere Brücken und Fußgängerstege, darunter auch die Murinsel (eigentlich ein im Fluss verankertes Boot) mit zwei fest installierten Stegen. Nach Überquerung des Lendkais setzt sich die Fußgängerzone im Bereich der Mariahilferstraße fort, hier liegt auch das Kunsthaus Graz („Friendly Alien“) mit seiner ungewöhnlichen Blob-Architektur.
An verschiedenen Stellen der Innenstadt gibt es Brunnen und Trinkwasserspender, die es auch ermöglichen, an heißen Sommertagen die Füße zu kühlen.
2. Verhalten der Bevölkerung bei Begegnung mit Barfußläufern?
Note: 2
(immer freundlich: 1, oft freundlich: 2, meist neutral: 3, öfter ablehnende Blicke: 4, ablehnende Blicke und manchmal feindliche Bemerkungen: 5)
Es gibt so gut wie gar keine Reaktionen auf Barfußgeher. Vielleicht verstohlene Blicke, insbesondere in der kalten Jahreszeit. Wenn jemand reagiert, dann eher freundlich.
3. Sieht man andere Barfußläufer?
Note: 2
(täglich: 1, alle paar Tage: 2, alle paar Wochen: 3, alle paar Monate: 4, ganz selten oder nie: 5)
Es kommt drauf an wo! Im Stadtpark und Augarten von Graz (siehe weiter unten) gibt es an warmen Tagen fast immer Leute jeden Alters, die sich dort barfuß erholen. In der Innenstadt deutlich seltener, aber in einer Universitätsstadt mit reichem Kulturleben gibt es doch insbesondere im Sommer immer wieder einzelne Barfußgeher.
4. Sauberkeit der Innenstadt
Note: 2
(blitzsauber: 1, wenig Unrat: 2, mäßige Verschmutzung: 3, etwas unangenehm: 4, oft unangenehm: 5)
Die Stadt wird gut gereinigt. Grober Schmutz ist die Ausnahme. Je nach Wetter werden die Sohlen hell- bis dunkelgrau, aber nicht tiefschwarz, und es gibt keine eklig klebrigen Dinge auf der Straße.
5. Verletzungsgefahr in der Innenstadt
(abgesehen von Volksfesten mit den üblichen Scherben)
Note: 2
(Kein Risiko: 1, selten, wenige Stellen: 2, hin und wieder, aber vermeidbar: 3, man muss öfter mal etwas aufpassen: 4, es besteht fast überall fortwährend Verletzungsgefahr (viele Scherben etc): 5)
In jeder Stadt ist etwas Vorsicht angesagt. Vereinzelt können Scherben usw. in den Ritzen im Pflaster lauern. Aber es gibt keine „Glasscherbenviertel“ mit erhöhter Verletzungsgefahr in der Innenstadt.
6. Gibt es Einrichtungen oder Restaurants der Stadt (Museen, Restaurants etc.), wo es barfuß ab und zu oder regelmäßig Probleme gibt?
Note: 1
(nein: 1, ganz vereinzelt und nicht immer (willkürliche Personalentscheidungen einzelner Mitarbeiter): 2, wenige, aber regelmäßig (generelles Barfußverbot): 3, häufig, aber dort nicht regelmäßig (willkürliche Personalentscheidungen): 4, häufig und regelmäßig (Barfußverbote): 5)
Ich wurde nur einmal abgewiesen (beim früheren Betreiber des Cafés auf der Murinsel); inzwischen hat der Wirt gewechselt, damit gibt es aktuell keine Probleme mehr.
BESONDERHEITEN
1. Bereiche der Stadt, die wegen der Untergründe besonders empfehlenswert sind:
Stadtpark
Der Grazer Stadtpark wurde um 1870 auf der Fläche des ehemaligen Glacis, der Festungsanlage östlich von Schlossberg und Innenstadt, eröffnet. Auf 22 Hektar wachsen rund 2000 teils große schattenspendende Bäume und die Rasenflächen laden zum Gehen, Laufen, Spielen und Verweilen ein. Im Stadtpark liegen einige Kaffeehäuser und das Forum Stadtpark, in dem Ausstellungen und Konzerte stattfinden. Der Stadtpark bietet auch etliche sehr barfußfreundliche Fußwege zwischen der Innenstadt und dem Stadtteil St. Leonhard. Im Stadtpark liegen einige Kaffeehäuser und das Forum Stadtpark, in dem Ausstellungen und Konzerte stattfinden. Die gepflegten Rasenflächen sind ein Genuss und die alten Bäume liefern im Sommer ausreichend Schatten.
Augarten
Ebenso auf der östlichen Seite der Mur liegt etwas weiter südlich der Augarten direkt am Fluss. Hier befindet sich das Kindermuseum „Frida und Fred“, das explizit ohne Schuhe zu besuchen ist, und das Museum der Wahrnehmung. Es gibt im Sommer regelmäßig Veranstaltungen im Freien, außerdem treffen sich hier Slackliner und Skateboarder.
2. Barfußparadiese in der unmittelbaren Umgebung
Schloss Eggenberg
Im Westen liegt das Schloss Eggenberg inmitten eines romantischen Schlossparks, von der Innenstadt aus mit Straßenbahnlinie 1 angebunden. Allerdings dürfen im Schlosspark nur ein Teil der Rasenflächen betreten werden, insofern vielleicht weniger paradiesisch als der Stadtpark und Augarten.
Roseggerweg Hilmteich – Mariatrost
Vom Hilmteich aus ist auf einer leichten Wanderung von ca. 4 km die Basilika Mariatrost über den Roseggerweg und andere Wege erreichbar (die allerdings alle von Wurzeln und Steinen geprägt sind). In Mariatrost liegt auch das Tramwaymuseum (bis Ende August 2022 geschlossen). Rückfahrt ist mit der Straßenbahnlinie 1 möglich.
ÜBERSICHT (Noten)
Untergründe |
2 |
Reaktionen |
2 |
Andere Barfußläufer |
2 |
Sauberkeit |
2 |
Verletzungsgefahr |
2 |
Probleme |
1 |
In den 1970er/80er Jahren in Südwestdeutschland aufgewachsen, wohne ich seit über 20 Jahren (autofrei) als selbstständiger Ingenieur in der Steiermark, wo ich mit den wunderschönen Bergen noch lange nicht fertig bin. Ich lebe barfuß, wann immer das Spaß macht und sich gut anfühlt, also den größten Teil des Jahres ununterbrochen, gern auch wenn es etwas kühler ist. Ein besonderer Genuss sind für mich die Almwiesen im Hochgebirge und Fahrradtouren.