Barfuß im Supermarkt – Herbstrückblick

Barfuß im Supermarkt und andere Anekdoten

So ein kurzer Herbst dieses Jahr. Vielleicht kommt er mir aber auch nur so kurz vor, weil ich ihn barfuß erlebt habe und ich bis vor wenigen Tagen noch bis zu den Knien im Forggensee und Illersbergsee war. Das hab ich ja all die Jahre vorher auch nicht gemacht, bei diesen Außentemperaturen zwischen 5 und 9 Grad. Dabei ist es weder schlimm noch krankmachend – ganz im Gegenteil. Es schärft die Sinne und belebt Körper und Geist. Außerdem war ich das erste Mal barfuß im Supermarkt 🙂

Dies ist also mein kurzer Herbst-Rückblick

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Ich bin nach wie vor barfuß unterwegs. Egal wohin, ob zu Fuß, mit dem Rad oder auf dem Ponyrücken. Ob über Land, in der Füssener Stadt, barfuß im Supermarkt, in der Bank, bei Freunden….

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Der Fliesenboden im Supermarkt ist angenehm warm, da die Außentemperaturen derzeit bei 2 bis 5 Grad liegen. Der Schmutzfang im Eingangsbereich wurde vor kurzem ausgetauscht. Als ich darüber lief, bemerkte ich an der Kasse, dass sie einen „frischen“ Schmutzfang hätten. Der sei so schön flauschig – wie in einem Wohnzimmer. Die Verkäuferin lachte und entgegnete, dass das noch niemand so offenkundig bemerkt hätte – das sei wohl ein Vorteil vom Barfußlaufen.

Immer öfter kommen jetzt nette, oftmals lustige, aber auch tiefsinnige Gespräche in Gang. Oft höre ich: „Das soll ja gesund sein“ oder „Das haben wir früher auch viel gemacht“. Zumal das ja auch ulkig aussieht, wenn ich mit Mütze, Schal, Handschuhen und Stulpen bekleidet auftauche, während die Füße nackig sind.

Apropo Radeln – mittlerweile habe ich keine Probleme mehr mit den normalen Pedalen an meinem Alltagsrad. Erstaunlich, wie sich die Fußsohlen bzw. die Empfindlichkeit mit der Zeit verändern. Selbst das Fahren mit schwer bepacktem Anhänger (Strohballen, Pakete, Weidezaunmaterial etc.) ist jetzt „normal“. Nur bei meinem Mountainbike fahre ich spezielle Barfußpedale.

Stadterlebnisse

Neulich hatte ich zwei Termine in der Stadt. Das war sehr interessant, zumal ich sonst nicht gerne in die Stadt fahre. Ich bleibe einfach lieber hier auf’m Land. Es war bewölkt, Außentemperatur 6 Grad. Die interessantesten Entdeckungen für mich:

  • Ein Jugendlicher an der Bushaltestelle fragte mich, ob ich vergessen hätte, meinen Bikini anzuziehen (übrigens das Originellste, was ich bisher gehört habe)
  • Der Gummiboden im Bus war schmeichelnd zu den Füßen, ebenso die Heizung, die sich unter meinem Sitz befand
  • Kopfsteinpflaster ist sanft zu den Füßen und wärmer als Asphalt
  • In der Füssener Innenstadt sind rechts und links entlang der Schaufensterzeilen glatte Granit(?)platten – äußerst barfußfreundlich
  • In keinem der Geschäfte, die ich betrat (Café, Drogerie, Optiker, Baumarkt, Supermarkt, Bioladen) wurde ich wegen der baren Füße belangt
  • Die öffentlichen Toiletten sind sauber (Café, Baumarkt) und besser als ihr Ruf
  • Trotz massig aufgestellter Hundebeutel-Stationen gibt es doch noch Haufen/Häufchen/Würste/Fladen auf den Grünstreifen, dabei von Schuhen zertreten und schön verteilt auf Gehwegen und sogar in der Fußgängerzone – das ist zwar nicht schön, stellt aber kein Problem für mich Barfußgänger, da meine Augen stets schauen, wohin ich trete. Ich bin in den 3 Monaten Nonstop-Barfuß noch in nichts hinein getreten, was schmerzt, übel riecht oder ähnlich vergleichbar ist.

Auch 5 Grad angenehm

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Hier bin ich beim Abzäunen der Alm. Es ist der 14. Oktober, Nieselregen, Außentemperatur 5 Grad. Ein angenehmes Wetter zum Arbeiten und ein super Gefühl für die Füße, über den weichen Boden zu laufen. Besonders in Hanglage ist das Barfußlaufen angenehm, da ich überhaupt nicht rutsche oder unsicher auftrete, wie das sonst mit Stiefeln oder „derben Boots“ passiert ist. Das Gras ist nass und kalt beim Laufen, der Boden strahlt beim Verweilen eine natürliche Wärme aus, die mich immer wieder aufs Neue verblüfft.

Überhaupt sind es diese vielen Nuancen von Temperaturen, die die Füße jetzt erleben dürfen. Es gibt mehrere Definitionen von „Kälte“, die durchaus angenehm sind. Und auch Matsch (also schlammige Erde) ist nicht gleich Matsch. Matsch auf der Straße ist kalt, oft mit Steinchen durchsetzt und nicht sehr angenehm. Matsch auf der Wiese ist kalt, schlüpfrig, spannend und herausfordernd, ein vermatschter Waldweg dagegen ist Balsam für die Füße und fördert die sowieso schon gute Laune 🙂 .

Zu Besuch bei Freunden:

Barfußfreundlicher Treppenaufgang. Der Rasenteppich ist mit Draht befestigt, hierzu wird er unter der Stufe verknotet.

Ein barfußfreundlicher Treppenaufgang bei Freunden
Ein barfußfreundlicher Treppenaufgang bei Freunden
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Eine Schüssel mit kaltem Wasser (Kaltes ist bei diesen Außentemperaturen angenehmer als Warmes!), worin ich dann Wiese und Wald hinterlassen darf 🙂

Von Rheinland-Pfalz ins Allgäu

Heute bekam ich überraschend Besuch von einem Barfußkollegen. Denn eigentlich aus Rheinland-Pfalz stammend, macht er gerade Urlaub im Oberallgäu. Trotz engen Zeitplans erfolgte ein Abstecher zu mir nach Roßhaupten.

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Es war überaus interessant, mit einem Gleichgesinnten barfuß durch die Natur zu streifen. Das Wetter war ein traumhaft milder Herbsttag. Gras und Asphalt von der Sonne angenehm erwärmt. Kurzum: die Aussicht vom „Hochegg“ ins Alpenvorland und ins Unterallgäu grandios.

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Vom Hochegg mit Blick auf Roßhaupten, dahinter ein Stück vom Forggensee zu sehen

Gute 2,5 Stunden streiften wir durch die Umgebung. Schließlich machten wir noch eine kleine Dorfrunde und kehrten bei „Eder“ ein.

Barfuß im Stall und bei den Tieren?

Ich bin viel mit dem Fahrrad und zu Fuß unterwegs und immer barfuß. Die einzige Ausnahme ist jetzt im Offenstall beim Pony. Wenn ich dort eintreffe, ziehe ich meine Badeschuhe an – es ist einfach sicherer, zumal hier noch 12 andere Fellnasen stehen und ich mich nicht auf meine Füße, sondern auf die Tiere konzentrieren kann.

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Barfuß und die Schnecken

Seit ich barfuss laufe, leben die Schnecken glücklicher 😉 wenn wir uns begegnen.

Ich bin ja nun oft auf den Wiesen (ob mit Hund oder Pony) unterwegs und das Gefühl von Schnecken unter den Füßen ist zur Normalität geworden.

Vor allem beruhigt es mich, dass die Schnecken sich zwar beim Kontakt mit dem Fuß kurz zusammenziehen, dann aber wieder weiter kriechen. Die Wiese ist ja weich, der Boden darunter auch und der Fuß sowieso. Das war mit Schuhen anders. Dann waren die Schnecken platt bzw. platzten eklig auf – tot waren sie auf alle Fälle.

Schnecken auf der Weide beim Pony
Schnecken unter den nackten Füßen sind kein Problem

Den Herbst habe ich mit Spannung erwartet und bin selbst überrascht, wie leicht doch diese Temperaturen barfuß zu leben sind. Selbst wenn ich viele Stunden draußen bin, gibt es immer wieder Möglichkeiten, um den Füßen Erholung und moderate Untergründe zu bieten. Ich habe keine „kalten Füße“ und mir ist durch permanente Bewegung und entsprechende Bein- und Oberbekleidung immer angenehm warm. Smalltalk am Gartenzaun wird auf ein Minimum reduziert, um nicht lange untätig herumzustehen. Einzig unangenehm kalt ist es, mit von der Wiese nassen Füßen dann aufs Rad und durch den eisigen Fahrtwind zu radeln. Da mein Weg vom Stall nach hause aber gerade mal 2 km ausmacht, ist es auszuhalten. Zuhause angekommen, ist mein Stoffwechsel so auf Hochtouren, dass meine Füße turboschnell warm werden und ich mich so richtig wohl fühle.

Barfußlaufen – gut für (meinen) Körper und Geist!

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