Testautor: Wolfgang Hilden
- Hersteller: Hunter & Fuchsia LLC, San Diego, USA
- Modell: Carets FER Cap-Toe
- Kaufdatum: Dezember 2018 (für den Test von Carets zur Verfügung gestellt)
- Preis: 250,- $
- Weblink: Carets (in Englisch)
- Schuhtyp: Eleganter Herrenschuh im Oxford-Stil
- Material: Vollnarbenleder, Sohle Polyurethan 4,5 mm
- Gewicht: pro Schuh 343 g
- Aussehen und Schuhdesign
Der amerikanische „Vater“ der Carets, Mountain Evan Chang, ist selbst seit vielen Jahren begeisterter Barfußläufer. Umso mehr ärgerte er sich in seinem Job im Rechnungswesen über seine ebenso eleganten wie unbequemen und körperschädigenden Schuhe, die er dort viele Stunden lang tragen musste. Five Fingers waren dort definitiv keine Option. Deshalb sann er auf Abhilfe. Zusammen mit Designern und Fachleuten für Schuhfertigung entwickelte er 2011 eine Symbiose aus Komfort, gesundheitsförderlichem Design und höchster Eleganz, die er mit Hilfe eines Crowd-Funding-Projekts umsetzte. Die jetzt verkauften Modelle repräsentieren bereits die vierte Generation.
Die Carets wurden gerade erst auf dem europäischen Markt eingeführt. Ich durfte sie schon vorab testen.
Die Carets stellen den absoluten Gegensatz zu „Barfußschuhen“ wie den Vibram Five Fingers dar. Und sie sind nicht billig. Deshalb gibt es in diesem Testbericht ausnahmsweise mal etwas mehr Text, um diesen Edel-Minimalschuhen gerecht zu werden. Wobei der Begriff „minimal“ bei diesen Schuhen angesichts der aufwändigen Fertigung eher unpassend ist.
Das von mir gewählte Modell „FER Cap-Toe“ wirkt auf den ersten und auch zweiten Blick wie ein hocheleganter klassischer Herrenschuh im Oxford-Stil, geschaffen für das gehobene Geschäftsleben und gesellschaftliche Ereignisse wie Empfänge, die Oper oder Hochzeiten. Der zuweilen etwas klobige Clownsschuh-Look anderer Minimalschuhe in diesem Marktsegment fehlt ihnen völlig. Stattdessen zeigen sie die vorne klassisch zusammenlaufende Schuhspitze und einen Absatz. Sie sehen einfach todschick aus und jeder denkt sofort an die herkömmlichen, schweren und engen Schuhfolterinstrumente.
Meine Füße zeigen im Bereich der kleinen Zehe die Schäden, die bei mir durch das ständige Tragen konventioneller Businessschuhe entstanden sind. Von Haltungsschäden und Rückenschmerzen ganz zu schweigen.
Die für den Barfußfreund wichtigsten Merkmale der Carets sind eine trotz scheinbarem Absatz fehlende Fersensprengung, viel Raum für die Zehen, weiches Leder, eine biegsame Sohle und ein vergleichsweise geringes Gewicht.
Für die fehlende Fersensprengung sorgt ein hohler Absatz, eine in den USA patentierte Technik. Die Sohle ist nur 4,5 mm dick, wirkt aber wesentlich stärker.
Den äußerlichen Eindruck eines Absatzes erzeugt eine beidseitig keilförmig nach innen ausgeschnittene Sohle. Das ist bei den Carets so gut gemacht, dass man den Trick nicht wirklich bemerkt, solange man die Sohle nicht direkt von der Seite oder von von unten zu sehen bekommt.
Für die Zehenfreiheit sorgt ein weiterer optischer Kniff. Die Zehen sitzen im Bereich der breitesten Stelle des Schuhs. Dort wo der Schuh wieder zur Spitze zusammenläuft, ist Luft.
Der Schuh ist also länger als ein normaler Schuh der gleichen Größe, was man aber absolut nicht mitbekommt, auch nicht beim Gehen. Dafür sorgt ein „Zehensprung“, d.h. die Sohle ist vorne aufgebogen, was zusätzlich die Gefahr des Anstoßens verringert.
Die Biegsamkeit der Laufsohle wird durch das verwendete Polyurethan erreicht.
Mit Ausnahme der Laufsohle wurde der Schuh bisher komplett aus hochwertigem Rinds-Vollnarbenleder gefertigt. Die Produktion wird aber gerade auf die Nutzung von Kalbs-Vollnarbenleder umgestellt.
Der Innenschuh besteht inkl. des gepolsterten Fußbetts aus unbearbeitetem Rinds-Vollnarbenleder, um die Atmungsaktivität des Materials zu erhöhen. Das Fußbett enthält offenporigen, atmungsaktiven Schaum. Im Fersenbereich sorgt eine eingenähte Wildlederlage dafür, dass die Ferse nicht aus dem Schuh herausrutscht.
Ein interessantes Detail sind die elastischen Schuhbänder, die es prinzipiell erlauben, aus den Schuhen heraus und wieder hineinzuschlüpfen, ohne den Knoten zu lösen.
Es gibt zwei Modelle mit identischer Oxford-Bauform, ohne und mit Zehenkappe (ZETONE Plain-Toe bzw. FER CapToe). Der FER Cap-Toe ist in schwarz und bordeaux verfügbar, der ZETONE Plain-Toe nur in schwarz.
Die Schuhe werden in einem „Schubladen“-Karton geliefert und sind einzeln in Stoffbeutel verpackt. Mitgeliefert werden dazu maßgefertigte Schuhspanner aus Zedernholz, die gleichzeitig antibakteriell wirken und zusätzlich dem Leder einen angenehmen Geruch geben.
Schließlich und endlich findet man im Karton wichtige Pflegehinweise für eine lange Lebensdauer dieses letztendlich ja doch vergleichsweise kostspieligen Produkts. Gute Pflege ist auch wichtig unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit. Gute Schuhe halten sehr lange, was im Zeitalter billiger Wegwerfprodukte nicht mehr selbstverständlich ist.
- Verarbeitung
Ich habe den Schuh nach Erhalt auf Schwachstellen abgesucht und absolut keine gefunden. Das Leder zeigt keinerlei Fehler. Alle Nähte, innen und außen, sind sehr fein und absolut perfekt ausgeführt. Es zeigen sich keine Unregelmäßigkeiten. Am Rand der Laufsohle ist nirgendwo ein Klebstoffrest zu entdecken.
Drückt man das Leder mit beiden Daumen fest zusammen, bildet sich keinerlei Falte, wie es bei billigem Leder der Fall wäre.
Die Löcher für die Schuhbänder sind innen mit Metallnieten verstärkt und sorgen für gutes Gleiten der Bänder.
Die Schuhe werden in einer kleinen, aber modernen, mexikanischen Schuhmanufaktur in der Leder- und Schuhhochburg Léon gefertigt. Die Sozialstandards dort sind vergleichsweise hoch. Die Häute stammen aus den USA, gegerbt wird in Léon. Dabei geht der Weg in Richtung hoher Umweltstandards. Die mexikanische Gerberei besitzt ein Silber-Zertifikat der Leather Working Group.
Die Inhaber der Manufaktur fertigen schon in der zweiten Generation hochwertige Schuhe für eine Reihe von Luxusschuh-Marken und waren von Anfang an in die Entwicklung der Carets einbezogen. Der Hersteller (Hunter and Fuchsia) besucht die Fertigungstätte alle paar Wochen. Zusätzlich hat die Firma einen Sourcing Agent unter Vertrag, der die Manufaktur mindestens alle zwei Wochen besucht und 3rd Party-Zertifizierungsaudits auf der Basis von SATRA-Standards durchführt. Die Qualitätskontrolle ist somit ständig gegeben. Zur Verminderung des ökologischen Fußabdrucks plant Carets die Fertigung auch in Europa, sobald es die Absatzzahlen auf diesem Markt zulassen.
- Stimmigkeit der Größenangabe (fällt er größer oder kleiner aus als angegeben?)
Auf der Webseite des Herstellers finden sich Hinweise für die richtige Auswahl der Größe samt Größentabellen. Bei Bedarf kann man den Hersteller auch per Email anschreiben und die Größe mit seiner Hilfe festlegen. Die mir empfohlene Größe passte perfekt.
- Packmaß (rollbar?)
Mit etwas Kraftanwendung lassen sich die Schuhe in der Mitte knicken und zusammenlegen, aber das würde ihnen auf Dauer gar nicht gut tun. Es macht beim vorgesehenen Verwendungszweck praktisch auch nicht sonderlich viel Sinn. Damit ist klar: Sie haben das Packmaß konventioneller Schuhe.
- Anziehbarkeit (trockene und nasse Füße; stehend oder nur im Sitzen)
Die Schuhe lassen sich genau so leicht anziehen wie konventionelle Schnürschuhe. Im Interesse einer langen Lebensdauer natürlich mit einem Schuhanzieher. Und: Mit nassen Füßen steigt man selbstredend nicht in solche Schuhe.
Wie schon erwähnt, verwendet Carets elastische, runde Schuhbänder, mit der Idee, aus Schnürschuhen Slipper zu machen. Man kann so tatsächlich aus den Schuhen heraus und wieder hineinzuschlüpfen, ohne den Knoten (vorzugsweise ein fester und gleichzeitig eleganter Berluti-Doppelknoten) wieder zu öffnen. Klappt auch ganz gut, natürlich ausschließlich mit dem Schuhanzieher. Die Schuhzunge muss aber festgehalten werden, sonst rutscht sie in den Schuh. Und Strümpfe sollte man auch besser tragen, auch aus anderen Gründen. Ich persönlich würde die Slipper-Methode nicht anwenden, weil sie sich wahrscheinlich negativ auf den Verschleiß der beanspruchten Schuhteile auswirkt.
- Barfußgefühl (Passform, Sohlenstärke, Fersensprengung etc.)
Man muss es ganz klar sagen: In diesen Schuhen fühlt man durch die Sohle nicht viel. Dafür ist sie mit ihren 4,5 mm plus Fußbett einfach zu dick. Das Gegenteil der neulich getesteten Skinners.
Aber: Die fehlende Fersensprengung erlaubt es, weiter mit dem Mittel- bzw. Vorfuß aufzutreten. Auch das Abrollen geht bestens durch das weiche Leder und die in Aufwärtsrichtung sehr flexible Sohle. Die Carets erlauben damit einen anatomisch günstigen Gehstil. Allerdings verführen sie durch die gute Dämpfung der nach hinten überstehenden Sohle doch zum Fersengang.
Durch die trickreich plazierte Zehenbox haben die Zehen viel Platz, nirgendwo gibt es eine Druckstelle, auch nicht auf längeren Strecken.
Die elastischen Schuhbänder sorgen dafür, dass auch im Ristbereich keinerlei Druckgefühl entsteht.
Auch die Fersen fühlen sich in den Schuhen von Anfang an wohl. Es gibt keinerlei Gefahr, sich die sonst beim Einlaufen so regelmäßig auftretenden Blasen zuzuziehen.
Die Carets sind damit ein Kompromiss. Das Barfußgefühl könnte besser sein, aber dafür bekommt man für diese spezielle Schuhklasse einen sehr eleganten Herrenschuh, der auch bei längerem Tragen hochbequem ist und einen anatomisch gesunden Gehstil erlaubt.
- Sitz des Fußes im Schuh (fest, oder rutscht er?)
Der Fuß sitzt absolut sicher und rutschfest im Schuh, ohne irgendwo zu drücken. Mit den elastischen Schnürsenkeln lässt sich der Sitz gut an die eigenen Bedürfnisse anpassen.
- Rutschfestigkeit der Sohle (vor allem auf Schlamm und Schnee, auch in steilem Gelände, längs und quer)
Die Carets haben eine Art Minimalprofil, mit feinen Querrillen und einer tieferen umlaufenden Rille, die bei Nässe zusätzlich wirksam wird.
Dennoch ist klar, dass auch hier im Sinne der Eleganz ein Kompromiss nötig war. Besonders rutschfest ist die Sohle nicht. Auf lockerem Schnee gibt es noch etwas Halt, ist er festgefahren und womöglich eisig, wird es kritisch, vor allem auf abschüssigen Wegen. Schlamm habe ich nicht getestet, weil das Ergebnis absehbar war.
Andererseits ist die Rutschfestigkeit für den Standard- und Lateintanz zu hoch. Ein klarer Kompromiss.
- Durchstichfestigkeit der Sohle
Die Sohle ist ziemlich durchstichfest. Eine Heftzwecke auf dem Büroboden dringt sicher nicht durch. Auch gegen Glasscherben und Glassplitter ist der Träger gefeit.
- Fußschweißbildung
Definitiv meine Achillesferse. Entsprechend gespannt war ich auf den Test. Carets verwendet zur Verminderung des Problems dünneres elastisches Material für die Zehenkappe, Leder ohne Finish für den Innenschuh und ein atmungsaktives Fußbett. All das reicht für mich nicht, dass wurde nach einem Tag in der warmen Wohnung klar. Aber schon das Tragen von Merinosocken bringt eine ganze Menge, zusätzlich könnte man noch dünne Einlegesohlen mit Aktivkohle verwenden.
- Thermoisolation im Winter (tauglich bis zu welcher Temperatur?)
Die Thermoisolation ist sehr gut, allerdings wird man in der Praxis mit diesen Schuhen wohl eher nicht stundenlang durch grimmige Kälte laufen.
- Wasserdichtigkeit
Die Schuhe sind bei Verwendung eines entsprechenden Schuhwachses dicht, die Füße und Socken bleiben trocken.
- Schmutzabweisende Eigenschaften
Die Carets nehmen bei entsprechender Pflege Schmutz nur oberflächlich an.
- Leichtigkeit der Reinigung
Die Reinigung ist einfach. Schmutz abbürsten, dann normale Pflege mit Schuhcreme.
- Defekte (unabhängig vom Verschleiß)
Bisher sind keine Defekte aufgetreten.
- Verschleiß (welche Teile, in welcher Zeit?)
Bisher ist nach einigen Kilometern Gehen auf Asphalt kein Verschleiß feststellbar.
- Fazit
Die Carets nehmen im Bereich der Minimalschuhe eine Sonderstellung ein und bieten eine hochelegante und qualitativ äußerst hochwertige Alternative für solche Barfußfreunde, die bisher durch den Dresscode des Berufslebens oder gesellschaftlicher Ereignisse in die fürchterlichen Schuhgefängnisse hocheleganter Businessschuhe gezwungen wurden.
Die fehlende Fersensprengung, die breite Zehenbox und die ausreichend flexible Sohle bieten den Füßen den ganzen Arbeitstag über hohen Komfort und erlauben eine anatomisch günstige Gehweise. Die Verarbeitung und die verwendeten Materialien sind absolut hochwertig.
Abstriche muss man vor allem beim Barfußgefühl, der Rutschfestigkeit und ggf. auch bei der Fußschweißbildung machen.
Wie ich in anderen Erfahrungsberichten lesen konnte, ist der Hersteller sehr um seine Kunden bemüht. Absolut sensationell ist, dass man die Schuhe ein volles Jahr lang jederzeit gegen Erstattung des Kaufpreises an Carets zurückgeben kann. Voraussetzung dabei ist, dass die Schuhe sauber sind und keine Schnitte oder Kratzer im Leder haben. Biegefalten und andere Gebrauchsspuren sind aber kein Hinderungsgrund für die Rücknahme. Der Kunde geht daher mit dem Kauf nur ein kleines Risiko ein. Die Versandkosten trägt allerdings der Kunde.
Die Carets liegen mit ihrem Preis auf dem Niveau vergleichbarer Modelle im Edelschuhsektor. Sie bieten durch ihr Design, ihre Qualität und ihren hohen Tragekomfort ein langlebiges Produkt, das sich über die Zeit bezahlt macht. Leider ein Gesichtspunkt, der in der heutigen Wegwerfgesellschaft immer mehr ins Hintertreffen gerät.
Unter dem Strich eine runde Sache für all die Barfußfreunde, die im Beruf oder anderen Gelegenheiten nicht um hochwertige Schuhe herumkommen.
Der Versand ist innerhalb der USA frei, nach Deutschland kommen 27$ zum Schuhpreis hinzu. Ob noch Zölle abzuführen sind, kann ich derzeit nicht sagen. Sobald Carets eine europäische Vertriebsseite bereitstellt, füge ich dies als Update hier hinzu.
Weiterhin bietet Carets die Option, die Schuhe bis zu einem vollen Jahr zu tragen und sie bei Nichtgefallen kostenlos (mit Ausnahme der Versandkosten) zurückzugeben, sofern sie noch keine tiefen Kratzer haben. Tragefalten sind o.k.
Die Ergebnisse im Überblick
Möglicher Einsatzbereich
-
Theater Büro Freizeit Wandern leichtes Gelände Wandern schweres Gelände ++
++
O
– –
– –
Ergebnisse in den einzelnen Kategorien
-
Material ++
Verarbeitung ++
Stimmigkeit der Größenangabe größer (>) oder kleiner (<) als angegeben, oder stimmt die Größe (<>)? <>
Packmaß (rollbar?) – –
Anziehbarkeit (trockene und nasse Füße; stehend oder nur im Sitzen) ++
Barfußgefühl (Passform, Sohlenstärke, Fersensprengung etc) O
Sitz des Fußes im Schuh (fest, oder rutscht er?) ++
Rutschfestigkeit der Sohle (vor allem auf Schlamm und Schnee, auch in steilem Gelände, längs und quer) –
Durchstichfestigkeit der Sohle ++
Fußschweißbildung O
Thermoisolation im Winter unter 0°C +
Wasserdichtigkeit +
Schmutzabweisende Eigenschaften +
Leichtigkeit der Reinigung ++
Defekte (unabhängig vom Verschleiß) ++
Verschleiß ++
++ =sehr gut, + gut, O = befriedigend, – = ausreichend, – – = mangelhaft
Zur Übersicht aller Minimalschuhtestberichte
Ich bin Jahrgang 1955, Vater zweier erwachsener Töchter, und verbringe seit dem Sommer 2016 viel Zeit im traumhaft schönen Allgäu bei Füssen, wo Eva schon länger ihr Zelt aufgeschlagen hat. Hier kann ich zusammen mit ihr meiner Berg- und Radfahrleidenschaft frönen. Barfuß lebe ich seit 2012. Ich bin Autor von „Fünf Jahre barfuß„.
Vielen Dank für deinen Testbericht. Ich arbeite im Vertrieb und bin im Büro und bei Kundenbesuchen dazu verpflichtet, ordentliche Schuhe anzuziehen (Anzugpflicht).
Ich möchte daher auch meine kurze Erfahrungen mitteilen, für alle Suchenden wie mich:
1. Schuh: Vibram Five Fingers. Geniales Gefühl, sieht aber „peinlich“ aus (ich fühlte mich damit einfach unwohl). Zudem war meine 2. Zehe länger als die große Zehe, daher passte das nicht so optimal.
2. Schuh: Nach meinen ersten Erfahrungen mit dem Vibram Five Fingers kaufte ich den Merell Vapor Glove 2. Den hast du ja auch getestet und ich muss dir zustimmen: Super Schuh! Dank dem Design sieht er nicht so „peinlich“ aus.
3. Schuh: Vivobarefoot Primus Knit. „Fun Fact“: Sieht aus wie ein modischer Sneaker, daher ist meinen Freunden gar nicht aufgefallen, dass ich einen Barfußschuh trage. Klasse Schuh!
*** Nun zu meiner Business Thematik ***
Erster Versuch: Vivobarefoot Ra II Men Wild Hide. Obermaterial glänzt stark, wirkt nicht wie richtiges Leder, Sohle schaut optisch stark nach „Hartplastik“ aus, wirkt nicht gerade „edel“ und „hochwertig“ für das Büro. Zudem ist die Form sehr breit und rund, also sehr „gesundheitliches“ Erscheinungsbild. Hab mich darin nicht wohl gefühlt, weil es für die Geschäftswelt nicht passt, man ständig die Aufmerksamkeit darauf lenken würde. Ging also zurück, auch wenn der Tragekonform extrem puristisch und gut war!
Zweiter Versuch und somit mein 4. und 5. Schuh:
4. Schuh: BRIQ Captoe Black: Klasse! Endlich ein Barfuß-Schuh, der aussieht wie ein edler Business Schuh. Zudem hat er einen sehr guten Tragekomfort, wenn auch nicht ganz so minimal ist wie beim Vivobarefoot Ra II. Er sieht dafür aber viel besser aus, daher gehe ich gerne den wirklich minimalen Kompromiss im Tragekomfort ein.
5. Schuh: BRIQ Brogue Cogna: Auch super! Wie oben beschrieben die gleichen Eigenschaften, dazu in einem schönen Cognac-Braun.
Danke für Deine vielen Testergebnisse, wird sicherlich vielen Leuten weiterhelfen!
LG aus Nürnberg
Michael
Hallo Michael,
ganz herzlichen Dank für Deinen sehr hilfreichen Erfahrungsbericht! Auch was die BRIQ-Modelle angeht, die von der deutschen Firma ZAQQ hergestellt werden und hier schon mehrfach erwähnt wurden.
Liebe Grüße aus dem Allgäu,
Wolfgang
Danke für diesen tollen Blog. Macht weiter so.
Ich habe für offizielle anlässe „ZAQQ Peaq“ in schwarzem glanzleder. Die sind äußerst leicht und qualitativ sehr gut verarbeitet, allerdings nicht so flexibel wie andere minimalschuhe. Auf optische tricks wie absatz-andeutung oder „verlängerung, um vorne schmal zu wirken“ wurde verzichtet. Sähe bei mir (größe 47) wohl auch nicht gut aus, die Carets wären dann noch länger. Die leicht profilierte gummisohle bietet guten halt auch bei winterlichen verhältnissen.
Gegenüber den hier vorgestellten kosten sie weniger als die hälfte (aktuell 149 €), mehr würde ich für die raren business-anlässe auch nicht ausgeben wollen. Das modell „Briq“ hat einen „optischen absatz“ und optional verschiedene verzierungen (Brogue, Captoe, Prime) – für meinen stil passt das schlichte modell am besten.
Also wenn es nicht die „oberklasse“ sein muss oder kann – es gibt auch gute business-schuhe in der „gehobenen mittelklasse“.
Würde ich nicht zustimmen. Für mir ist Zaqq absolut Premiumklasse. Nur durch den Direktvertrieb sind sie etwas preisgünstiger. Von der Qualität kann kein einziger Hersteller mithalten. Ich habe schon sehr viel probiert. Liebe Grüße Frank.
Wenn Du so etwas über die Qualität sagst, hast Du die Carets sicher auch schon ausprobiert? Oder arbeitest Du für oder mit ZAQQ? Ich kenne die ZAQQs leider nicht, und habe deshalb keinen Vergleich. Deshalb enthält mein Testbericht keinerlei Aussagen dieser Art. Würden wir auch mangels Marktübersicht nie machen. Die Carets sind jedenfalls von der Qualität her Spitzenprodukte für eine bestimmte Zielgruppe. Was die Kosten angeht, ist ZAQQ allerdings im Moment vor allem durch die Produktion in der EU gegenüber den Carets tatsächlich erheblich im Vorteil (Versand, Zoll, Einfuhrumsatzsteuer). Ich bin jedenfalls froh, dass ich als Pensionär Schuhe wie die ZAQQs oder die Carets nicht mehr brauche. Es geht nix über frische Luft an den Füßen.