Barfuß? Natürlich!
Das ist mein Motto, seitdem ich begonnen habe, vermehrt auf die Schuhe zu verzichten. Ich laufe eigentlich schon immer gerne barfuß, habe es mich aber außerhalb der eigenen vier Wände lange Zeit nicht getraut – wie viele andere vermutlich auch. Seit einigen Jahren praktiziere ich es nun aber auch draußen. Zu hundert Prozent barfuß bin ich nicht, und das ist auch gar nicht unbedingt mein Ziel, aber so oft sich die Gelegenheit dazu bietet und so lange es von den Temperaturen und den Untergründen möglich ist, im Alltag wie in der Freizeit, im Sommer wie im Winter: ich laufe barfuß.
Warum ich mit dem regelmäßigen Barfußlaufen angefangen habe? Dafür gibt es gleich drei ebenso gute wie einfache Gründe: barfuß laufen ist natürlich und gesund – und macht obendrein auch noch richtig viel Spaß!
Barfuß laufen heißt zunächst einmal natürlich zu laufen: man geht sehr viel bewusster, ist stets geerdet und sieht, hört und riecht nicht nur, sondern spürt auch sehr intensiv wo man unterwegs ist (man merkt aber auch, wo man besser nicht hätte hintreten sollen…). Vor allem in der Natur auf unterschiedlichen Untergründen ist das ein interessantes Erlebnis, das mir beschuht verwehrt bleibt. Nach einer Wanderung barfuß kann ich mich beispielsweise viel besser an die zurückgelegte Strecke erinnern als wenn ich mit Schuhen unterwegs war. Mit etwas Eingewöhnung bedarf es gar nicht mal sommerlicher Wärme, sondern es funktioniert auch im Winter bis zu einer gewissen Temperatur. Mittlerweile komme ich mit Kälte sogar besser zurecht als mit Hitze, solange es trocken und nicht unter null Grad ist und ich ansonsten oben herum warm genug angezogen bin um nicht zu frieren.
Barfuß zu laufen wirkt sich auch positiv auf die Gesundheit aus – und das ganz umsonst und quasi im Vorübergehen. Gerade bei kalter Witterung sorgt Barfußlaufen für eine gute Durchblutung und bewirkt eine gesunde Abhärtung des Körpers. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal eine richtig fiese Erkältung hatte. Regelmäßiges Barfußlaufen, vor allem auf unebenem Untergrund, ist darüber hinaus ein ideales Training für die Fußmuskulatur, besonders die der Fußgewölbe. Fußfehlstellungen lassen sich so bessern, vielleicht sogar vermeiden. Auch bei mir war dies der Fall: meine Knickfüße haben sich etwas aufgerichtet, ich habe deutlich stabilere Fußgewölbe entwickelt und meine Füße sind insgesamt viel kräftiger geworden. Erklären kann ich mir das nur durch das Barfußlaufen, sonst habe ich nichts gemacht, was zu dieser Veränderung hätte führen können.
Schuhe trage ich, wenn es aus den genannten Gründen bei mir nicht geht oder es mir keinen Spaß machen würde und, wenn ich barfuß nicht die Aufmerksamkeit anderer auf mich ziehen möchte wie beispielsweise bei Feierlichkeiten. Wenn es die Untergründe für mich nicht zulassen barfuß zu gehen, wie auf den leider häufig zu findenden grob geschotterten Wanderwegen, trage ich ganz konventionell Schuhe. Ebenso bin ich im Dunkeln vorsichtig und habe mir für diese Fälle Barfußschuhe zugelegt. Selbst die besten kommen sicher niemals an das „echte“ Barfußfeeling heran, sind aber ein guter Kompromiss für mich, da sie recht leicht und unterwegs gut zu verstauen sind.
Ich selbst bin Jahrgang 1970, lebe und wohne in Mainz und gehe einer kaufmännischen Tätigkeit im Büro nach. Ich bin naturverbunden und gehe deshalb als Ausgleich gerne wandern. Die Natur ziehe ich dem städtischen Terrain vor, gehe aber auch in der Stadt barfuß und genieße dort die wechselnden Untergründe. Die Reaktionen auf mein Barfußlaufen sind fast immer positiv: einmal besorgt, dann bewundernd, meist fragend, letztendlich aber stets verständnisvoll. Ganz vereinzelte unqualifizierte Kommentare kann ich entspannt überhören und kommentiere ich grundsätzlich nicht.
Ich empfehle jedem, es selbst einmal auszuprobieren. Aber Vorsicht: es besteht ein gewisses Suchtpotenzial! In diesem Sinne wünsche ich allen hier viel Spaß beim gemeinsamen Hobby Barfußlaufen und freue mich auf regen Austausch mit und interessante Berichte von Euch!
Viele Grüße aus Mainz
Martin


Jahrgang 1970, lebt in Mainz, ist naturverbunden und wanderbegeistert. Läuft schon immer gerne barfuß, seit einigen Jahren auch draußen. Dabei sowohl im Alltag als auch in der Freizeit, im Sommer wie im Winter, nicht nur, aber so oft und so lange es geht barfuß unterwegs, am liebsten in der Natur. Warum? Barfuß laufen ist gesund, natürlich und macht Spaß!
Hallo Martin aus Mainz,
ich finde deinen Beitrag über das Barfußlaufen einfach nur erfrischend! Wer hätte gedacht, dass Knickfüße sich so leicht aufrighten lassen – ich bin jetzt schon auf die Wirkung deiner Fußgewölbe trainierten Füße neugierig. Allerdings halte ich deinen Suchtpotenzial-Vorsichtshinweis für den humorvollen Höhepunkt: Wer nicht barfuß laufen will, muss ja bald einen Therapeuten suchen!
Viele Grüße,
Ein begeisterter (und zukünftiger) Barfusswanderer aus dem Norden!