Barfußwochen im Allgäu

“Nächstes und übernächstes Wochenende habe ich mal so richtig frei”, meldete unser Barfußfreund Ralf aus dem nahen Biessenhofen per Email an. Ob man nicht mal zusammen wandern könne? Wir freuen uns, denn Ralf kennen wir bisher noch nicht persönlich. Er hat nur am Wochenende Zeit und geht dann am liebsten mit Freunden auf Mountainbike-Tour. Dennoch ist er uns aus zahlreichen Emails und seinem Gastbeitrag Betrachtungen zum Barfußgehen in unserem Blog schon vertraut. Und da wir in letzter Zeit immer wieder mit Barfüßern wandern oder sie neu treffen, ist das eine weitere Bereicherung dieser Barfußwochen im Allgäu, mit ihren vielen Überraschungen.

Der Große Hirschberg bei Bad Hindelang wäre doch ein nettes Ziel, versichert uns Ralf. Nicht zu hoch, nicht zu lang, nicht zu weit, und mit der Hirschalpe als Einkehrmöglichkeit. Auf jeden Fall mit grasigen Partien. Dazu sähe der Wetterbericht doch auch gut aus. Gute Idee, finden wir, und verabreden uns für heute am Startpunkt in Oberjoch.

Wir treffen uns auf dem Parkplatz und finden uns gleich sympathisch.

Weniger gefällt uns das äußerst rauhe und splittbedeckte Asphaltsträßchen, über das wir auf dem ersten Kilometer in die Höhe laufen. Eva und ich ziehen für diese Passage unsere Notschuhe an (Skinners bzw. Aqua Sphere), Ralf bleibt barfuß. Respekt, die Oberfläche ist wirklich fies. Genau so sähen Teile seiner heimischen Barfuß-Trainingstrecke aus, erklärt uns Ralf, der erst seit gut 1 Jahr barfuß unterwegs ist. Solch ein Untergrund sei perfekt zur Abhärtung der Fußsohlen. Offensichtlich, wir sind beeindruckt.

Eva und Ralf auf der Splittstrasse während unserer Barfußwochen

Weiter oben wird es besser, auf einem schönen Naturweg. Das Geröll dort lässt sich gut begehen, noch besser geht es nebendran im Gras. Ein Stück Normalität hier bei uns.

Barfuß neben dem Geröllweg

Genau so wie die Gämsen, die hier in großer Zahl nicht weit von unserem Weg tiefenentspannt äsen und sich nicht im Geringsten von uns stören lassen. Liegt es daran, dass wir barfuß sind?

Gämsen am Weg

Wir erreichen im Laufe der Tour drei Grasgipfel, mal mit, mal ohne Gipfelkreuz. Einer schöner als der andere, mit tollem Ausblick auf die Allgäuer und Tiroler Bergwelt.

am Gipfelkreuz

Beim abenteuerlichen Abstieg über eine Viehalpe inklusive Schlammpackung für die Füße, kehren wir auf der Hirschalpe ein. Einer Alpe vom alten Stil. Es gibt einfache Kost, ganz ohne moderne Errungenschaften wie Risotto oder Prosecco, die tatsächlich hin und wieder von gehobener Urlauberschaft eingefordert und in bestimmten Hütten tatsächlich der mäkeligen Kundschaft vorgesetzt wird. Ich kenne da eine Hütte oberhalb von Sankt Anton am Arlberg, wo bequem mit der Seilbahn heraufgeschaffte Edeltouristen ein ganz besonderes Flair verbreiten. Die dazu gehörigen Hüttenwirte haben sich die passende Schickimicki-Maske aufgesetzt. Moderne Alpenszenen, nix für Barfüßer. Aber hier auf der Hirschalpe passen wir prima in die ursprüngliche Szenerie.

Einkehr auf der Hirschalpe

Wieder an unserem Ausgangpunkt angelangt, beschließen wir die Tour mit einem Cappuccino. Schön war’s. Die Tour, die Gespräche mit Ralf, ein paar spaßige Unterhaltungen mit Wanderern unterwegs, die tolle Bergszenerie, die auf langen Strecken angenehmen Untergründe.

Danke Ralf, tolle Idee. Wir freuen uns definitiv auf unsere nächste gemeinsame Tour.

Pfiat di!

Dir gefallen unsere Beiträge und du möchtest immer informiert werden, sobald etwas Neues im Barfussblog erscheint?

Dann trage dich jetzt für deinen kostenlosen Newsletter ein!

2 Gedanken zu „Barfußwochen im Allgäu“

  1. Hallo Ihr Lieben! 🙂

    Sieht so wie auf dem unteren Bild am Ausgangspunkt eine Cappuccinotasse aus? 😀 Gibt es den jetzt in Weizenbiergläsern? 😛
    Nein, Quatsch, ein kleiner Spaß. 🙂

    Ja, die Gespräche sind immer oder meistens schön. Ich erinnere mich da an eine Wanderung mit einem der damaligen Administratoren des Forums “hobby-barfuss”, dem Georg, der immer schöne Wanderungen plante: uns kamen bestimmt acht Nordic-Walker entgegen und eine Frau dieser Truppe sagte: “Schaut mal, denen haben sie die Schuhe geklaut!” Darauf sagte ich belustigt: “Tja, die Einen geh´n barfuß, die Anderem am Stock”, worauf Georg und die anderen Barfüßer, die es mitbekamen, lachen mussten, das kam gerade so spontan `rüber. Ja, es ist immer wieder mal schön. 🙂

    Liebe Barfußgrüße von Andi, der mit dem Barfußgehen wegen eines tiefen Schnittes, der zum verheilen noch eine Weile braucht, noch warten muss.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Dein Warenkorb0
Es sind keine Produkte in deinem Warenkorb!
Weiter einkaufen
0