Eindrucksvoller Vortrag von Martl Jung – Barfuß über die Alpen

30.000 Höhenmeter und 500km

Wer ist das, der ohne Schuhe so cool barfuß über die Alpen läuft, scheinbar unbeeindruckt von großen Schneefeldern und steilen Gipfeln, die es zu überwinden gilt? Wie schafft man es, barfuß!! im Schnitt 35 km pro Tag über extremstes Gelände zu laufen und das Tag für Tag ohne Pause, 500 km weit und mit 30.000 Höhenmetern?

Wir haben uns schon lange darauf gefreut, den Martl einmal persönlich kennenzulernen. Wir trafen ihn jetzt auf seinem Vortrag “Barfuß über die Alpen” im mit Zuhörern gut gefüllten historischen Festsaal des Augustinerkellers in München. Eingeladen hatte dazu die Alpenvereinssektion München.

2 Stunden Diashow und tolle Musik

Zwei Stunden dauert dieser Vortrag, unterbrochen von einer Pause. Wir haben jede Minute genossen. Ruhig, informativ, humorvoll und sehr kurzweilig begleitet Martl die Diashow und die eingestreuten Film- und O-Ton-Sequenzen, hin und wieder sehr passend mit absolut passender und stimmungsvoller Musik unterlegt, so z.B. von Haindling und Hubert von Goisern.

Martl erzählt von seinen Vorbereitungen, die überraschende Feststellung, dass wohl noch niemand eine solche Tour vorher unternommen hatte. Von seiner Testtour auf dem E5, der vergleichsweise kurzen “Transalp”, von Oberstdorf nach Meran, auf der die “Alpenüberquerer” die letzten 40km per Bus zum Ziel kutschiert werden, um dort stolz ihre Urkunde entgegenzunehmen.

Den vielen Begegnungen mit interessanten Menschen unterwegs. Einem mentalen Tiefpunkt der Tour, wo auf einem qualvollen Abstieg auf scharfkantigem Untergrund Steine für jeden Schritte passend gerückt werden mussten, um unendlich langsam barfuß nach unten zu gelangen. Schuhe hatte Martl in Vorahnung solcher Momente nicht mitgenommen. Er wäre in starke Versuchung gekommen.

Er berichtet von den paradiesischen Momenten und den wundervollen Ausblicken auf die oft faszinierende Berglandschaft. Vom ungemein barfußfreundlichen Aufstieg über den warmen Schnee des Marmoladagletschers, der dank begleitendem Filmteam statt einer Stunde volle fünf dauerte.

Respekt

Am Ende des Vortrags blieben viele Eindrücke hängen. Vor allem aber Respekt für diese unglaubliche Leistung, die wir als Barfußbergwanderer in den Kalkalpen wohl besonders gut einschätzen können.

Martl, hab dank für diesen Barfußmeilenstein. Dafür, dass Du uns auf diese Weise nochmals mit auf den Weg genommen hast!

Das Buch zur Tour Barfuß über die Alpen

Mehr von Martl Jung

9 Gedanken zu „Eindrucksvoller Vortrag von Martl Jung – Barfuß über die Alpen“

  1. …so ein Verletzungserlebnis beim Barfußgehen ist schon von daher sehr schade, weil viele Mitmenschen sich dann sofort bestätigt sehen… “das war ja klar, vielleicht sollte man doch Schuhe anziehen?!” Auch ich habe mir beim barfuß sporteln in der Halle einen Zeh verletzt. Die Verletzung war nicht so schlimm wie oben beschrieben und ich laufe weiterhin barfuß, aber dennoch musste ich mir einige Kommentare anhören….
    Martls Vortrag habe ich übrigens schon vor einigen Jahren erlebt und fand ihn sehr interessant.

    Antworten
  2. Das war ja bestimmt ein tolles Erlebnis,
    ist schon beeindruckend, was Martl Jung da geleistet hat,
    den Vortrag hätte ich mir auch sehr gerne angehört.
    Waren denn noch andere Barfüßler dort unterwegs ?

    Antworten
        • Ich war damals in Leoben auch der einzige. Ich weiß nicht, ob Martl schon jemanden inspiriert hat, es selber mal zu probieren, bzw. mit dem vortrag den entscheidenden anstoß geliefert hat? Die meisten sehen sich das wohl an und denken “ich könnte das sicher nicht”. Das höre ich auch von jenen, denen ich im gebirge begegne.

          Antworten
          • Martl inspiriert mit ziemlicher Sicherheit niemanden zum Einstieg ins Barfußlaufen. Er wird eher als einer von all denen wahrgenommen, die zu extremen Leistungen fähig sind. Solche Leute gibt es in allen Bereichen. Denen, die schon barfuß laufen, zeigt er aber, was die Füße zu leisten imstande sind. Das gibt sicher einen Ansporn, die eigenen Barfußgrenzen auszuweiten. Uns gegenüber saß übrigens eine jüngere, begeisterte Bergsportfreundin. Sie erzählte uns, dass sie auch viele Bergtouren barfuß gemacht habe bis zu dem Tag, an dem sie mit dem kleinen Zeh irgendwo hängen blieb. Er war gebrochen und stand fast im 90 Grad-Winkel vom Fuß weg. Diese Verletzung zog alle möglichen sehr üblen Folgeerscheinungen nach sich, die es ihr bis heute unmöglich machen, weiter barfuß zu laufen. Solche Verletzungen sind zwar selten, aber eben doch möglich, weshalb wir auf den meisten Abstiegen, die ein besonderes Verletzungsrisiko mit sich bringen, auf unsere Minimalschuhe zurückgreifen.

  3. Ich habe Martl Jung bei seinem vortrag in Leoben kennengelernt, wirklich sympathisch. Leider hat es sich bis jetzt nicht ergeben, etwas gemeinsam zu unternehmen, aber da ihr alle drei die berge liebt, habt ihr da schon was miteinander vor?

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Dein Warenkorb0
Es sind keine Produkte in deinem Warenkorb!
Weiter einkaufen
0