Minimalschuhtest Aqua Sphere Beachwalker

Testautor: Wolfgang Hilden

  1. Hersteller: Aqua Sphere
  2. Modell: Beachwalker (Achtung: Aqua Sphere benennt mehrere Modelle als “Beachwalker”, deshalb bei der Bestellung aufpassen und am besten den Link unten benutzen)
  3. Kaufdatum: März 2016
  4. Preis: €10,76 inkl. Versand
  5. Weblink: Aqua Sphere Beachwalker
  6. Schuhtyp: Wassersportfüßling
  7. Material: Neopren, Trägergewebe aus 100% Polyamid, Fersen mit Gummi verstärkt, Gummisohle
  8. Gewicht: Paar 350g
  9. Aussehen
Die Beachwalker sind nur in Schwarz erhältlich. Mit ihren deutlich strukturierten und über die Schuhränder mehr oder weniger weit nach oben gezogenen Sohlen sowie dem an den Schäften angebrachtem Markenschriftzug sind die Aqua Sphere Beachwalker klar als Wassersportschuhe erkennbar. Aqua Sphere Beachwalker Sie sind aber wegen der zurückhaltend strukturierten Sohle weniger auffällig als die Mares Equator Füßlinge. Dennoch wirken sie nicht elegant und scheiden damit für die Nutzung in Büro oder gar Theater aus.
  1. Verarbeitung
Die Verarbeitung ist gut, die Nähte sind sauber ausgeführt. Nur die Kleberänder der Sohle sind unregelmäßig und wirken weniger wertig.
  1. Stimmigkeit der Größenangabe
Die Beachwalker fallen entsprechend der Größenangabe aus. Allerdings sind sie nur in Zwischengrößen mit Größensprüngen erhältlich, z.B. 42/43, 44/45. Einige Versandshops suggerieren, dass es auch Größen wie 42 oder 44 gibt, teils mit saftigem Preisaufschlag. Man erhält aber stattdessen 42/43 bzw. 44/45, die es viel billiger gegeben hätte! Also nicht auf solche Angaben hereinfallen. Es ist aber nicht falsch, die Beachwalker zu groß zu bestellen. Die Übergröße stört nicht beim Gebrauch und erleichtert zudem das Anziehen der Füßlinge.
  1. Packmaß
Das Material ist sehr flexibel, die Füßlinge lassen sich daher zu einem Zylinder mit 12cm Höhe und 6cm Durchmesser zusammenrollen. Aqua Sphere Beachwalker
  1. Anziehbarkeit (trockene und nasse Füße; stehend oder nur im Sitzen)
Die Beachwalker lassen sich sowohl trocken als auch nass sehr leicht im Stehen anziehen, mit etwas Geschick geht das sogar mit nur einer Hand.
  1. Barfußgefühl (Passform, Sohlenstärke, Fersensprengung etc)
Das Material ist weich, hochflexibel und engt den Fuß an keiner Stelle ein. Die Sohle ist insgesamt etwa 4mm stark, inkl. einer Neoprendecksohle. Eine Fersensprengung fehlt. Die Sohle ist dennoch sehr flexibel und vermittelt ein gutes Barfußgefühl, soweit dies möglich ist (Barfuß ist durch nichts zu ersetzen). Unebenheiten des Untergrundes sind sehr gut spürbar. Splitt oder Schotter sind gut fühlbar, aber nicht schmerzhaft.
  1. Sitz des Fußes im Schuh
Ich habe meine Beachwalker mit 44/45 mindestens eine Nummer zu groß bestellt. Am großen Zeh ist noch etwa 1cm Luft. Überraschenderweise stört dies beim Gebrauch nicht im Mindesten. Sie rutschen nicht am Fuß, wie dies eigentlich zu erwarten wäre. Der gummiverstärkte Fersenbereich bietet darüber hinaus nach hinten guten Halt. Ich habe die Beachwalker ohne Probleme auch bei Bergtouren mit Felskletterpartien und langen Abstiegen durch steiles Gelände benutzt.
  1. Rutschfestigkeit der Sohle (vor allem auf Schlamm und Schnee, auch in steilem Gelände, längs und quer)
Im Neuzustand ist die Sohle der Beachwalker noch strukturiert und bietet eine gewisse, wenn auch nicht besonders gute Rutschfestigkeit. Das Profil läuft sich aber an den Hauptauflageflächen relativ schnell ab. Mit solchen “Slicks” ist man dann auf geneigten, rutschigen Untergründen wie Schnee oder Matsch nicht mehr sicher unterwegs. Ein klares Manko dieses Modells. Auf trockenen, nicht rutschigen Oberflächen sind sie dagegen perfekt, inkl. Kletterpartien im Fels.
  1. Durchstichfestigkeit der Sohle
Gegen Glasscherben bieten die Schuhe guten Schutz, durch Bretter ragende Nägel können aber die Sohle durchdringen, sofern sie lang genug sind.
  1. Fußschweißbildung
Das Neoprenmaterial ist nicht atmungsaktiv. Die geringe Schafthöhe in Verbindung mit einem weit auf den Rist reichenden Maschengewebe sorgen aber für eine gute Belüftung. Ich schwitze in den Beachwalkers weit weniger als in den Mares.
  1. Thermoisolation im Winter (tauglich bis zu welcher Temperatur?)
Oberhalb des Gefrierpunkts halten die Beachwalker die Füße überraschend gut warm, auch wenn sie nass sind. Ähnlich wie bei den Mares Equator nimmt die Isolationswirkung unterhalb des Gefrierpunkts schnell ab und es kann besonders in lockerem Schnee zu eiskalten Zehen kommen. Die Grenze liegt bei lockerem Schnee bei -5°C, auf festem Schnee bei -10°C. Wegen des höheren Schafts, der fehlenden Maschen auf dem Rist und der viel rutschfesteren Sohle bevorzuge ich im Schnee allerdings meine Mares Equator.
  1. Wasserdichtigkeit
Die Beachwalker sind nicht wasserdicht.
  1. Schmutzabweisende Eigenschaften
Die Beachwalker sehen wegen der textilen Deckschicht schnell staubig oder schmutzig aus, der Schmutz setzt sich aber nicht dauerhaft im Material fest. Aqua Sphere Beachwalker
  1. Leichtigkeit der Reinigung
Die Füßlinge lassen sich unter fließendem Wasser sehr einfach reinigen. Bei stärkeren Verschmutzungen außen und innen reicht eine Handwäsche. Bei evtl. starkem Geruch (der bei meinen Beachwalkern bisher noch nicht aufgetreten ist) könnte man sie auch schonend mit Wollwaschmittel in der Waschmaschine bei 30°C waschen. Nach der Wäsche trocknen die Beachwalker sehr schnell in der Sonne oder auf der Heizung.
  1. Defekte (unabhängig vom Verschleiß)
Bisher sind keine Defekte aufgetreten.
  1. Verschleiß (welche Teile, in welcher Zeit?)
Der Verschleiß betrifft vor allem das Sohlenprofil, das bei meinen Beachwalkern schon nach einem halben Jahr abgelaufen war. Seitdem laufe ich auf “Slicks”. Aqua Sphere Beachwalker
  1. Fazit
Die Aqua Sphere Beachwalker sind meine “Immer-dabei- Minimalschuhe”. Sie sind leicht, gut verarbeitet und mit kleinem Packmaß z.B. in den Rucksackaußentaschen zu verstauen. Ihre Optik schließt sie aber für einen Einsatz in Büro oder Theater aus. Das Barfußgefühl ist ausgezeichnet, dazu geben sie den Füßen guten Halt. Sie sind auf trockenen Oberflächen in Längs- und Querrichtung rutschfest, auch auf steilen Pfaden. Für rutschige, geneigte Untergründe wie Schnee, Matsch, nasses Gras etc. sind sie dagegen ungeeignet. Das Gleiche gilt für Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, besonders in lockerem Schnee. Das Neoprenmaterial ist nicht atmungsaktiv, der fehlende Schaft und das Maschengewebe auf dem Fußrist sorgen aber für eine gute Belüftung. Sie nehmen Schmutz schnell an, lassen sich aber gut und schnell reinigen, falls nötig auch in der Waschmaschine. Die Abnutzung beschränkt sich bisher auf das Sohlenprofil, dort ist sie aber deutlich.

Die Ergebnisse im Überblick

Möglicher Einsatzbereich
Theater Büro Freizeit Wandern leichtes Gelände Wandern schweres Gelände

– –

o

++

o

Ergebnisse in den einzelnen Kategorien
Material

+

Verarbeitung

+

Stimmigkeit der Größenangabe größer (>) oder kleiner (<) als angegeben, oder stimmt die Größe (<>)?

<>

Packmaß (rollbar?)

+

Anziehbarkeit (trockene und nasse Füße; stehend oder nur im Sitzen)

++

Barfußgefühl (Passform, Sohlenstärke, Fersensprengung etc)

++

Sitz des Fußes im Schuh (fest, oder rutscht er?)

+

Rutschfestigkeit der Sohle (vor allem auf Schlamm und Schnee, auch in steilem Gelände, längs und quer)

Durchstichfestigkeit der Sohle

+

Fußschweißbildung

o

Thermoisolation im Winter unter 0°C

Wasserdichtigkeit

Schmutzabweisende Eigenschaften

Leichtigkeit der Reinigung

++

Defekte (unabhängig vom Verschleiß)

++

Verschleiß

o

++ =sehr gut, + gut, O = befriedigend, – = ausreichend, – – = mangelhaft
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5 Gedanken zu „Minimalschuhtest Aqua Sphere Beachwalker“

  1. Noch ein paar Anmerkungen zu den Aquasphere. Mittlerweile ist das mein Allzweckschuh für das ganze Jahr auf allen Strecken. Deshalb habe ich auch mittlerweile einiges an Erfahrungen sammeln können.

    Hier im Test ist ja noch der alte Beachwalker 1.0. Den hatte ich einmal – gehalten er ungefähr 500 km.
    Mittlerweile gibts ja den 2.0 in den Farben Schwarz und blau. Sind wesentlich angenehmer zu tragen. Hab ich beide jetzt durch.

    Die Blauen haben etwa 700 km durchgehalten.
    Die Schwarzen haben anscheinend eine andere Gummimischung. Sind jetzt fast fertig – aber nach 1300 Kilometern.

    Es kommt immer wieder vor das die Sohlen an einer Stelle etwas dünner werden. Das effektivste Flickmaterial sind einfache Fahrradflicken (die in den grünen Kästchen). Kleben auf den Sohlen absolut toll und sind um Lichtjahre besser als jeder Schuster-Sohlenkram den man bestellen kann.

    Im letzten Jahr bin ich auch den ganzen Winter in den Schuhen durchgelaufen – selbst bei Schnee. Die Lösung gegen nasse Füße – wasserdichte Socken von Sealskinz. Es reichen die für kaltes Wetter abwärts. Es gibt auch noch andere Hersteller aus China – Finger weg.

    Der blaue hält

    Antworten
  2. Ich habe mir aus den Beachwalker Barfußsandalen gemacht, indem ich den Stoffteil weggeschnitten habe und in das Sohlenstück ein Loch zw. dem grossen und der zweiten Zehe und je eines unterhalb des äusseren und inneren Knöchels. Dann habe ich mit einem 4mm Paracord die Huarachas-Schnürung gemacht und fertig ist die Barfußsandale. Alle kaufbaren Sandalen haben dickere Sohlen, sodass die Bodenfühlung ziemlich abhanden kommt. Diese Sohle ist sehr dünn und doch stabil genug, so dass sie vorne nicht schlabbert oder umknickt, und mit der Schnürung super komfortabel. Grüsse, Caroline

    Antworten
    • Hey, gute Idee. Tatsächlich hatte ich mit gekauftem Sohlenmaterial oft das Problem, dass die Huaraches vorne schlabberten und umknickten, wie Du schreibst. Werde Deinen Tipp mit meinen verschlissenen Beachwalkern gleich mal ausprobieren. Danke für den Tipp! 🙂
      Grüße, Wolfgang

      Antworten

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